Endlich Montag! (KW 11) Digitale Auszeit

Willkommen in dieser neuen Woche in einer außergewöhnlichen Zeit. Die große Krise der letzten zwei Jahre scheint überstanden (wobei der Schein auch trügen könnte) und schon befinden wir uns in der nächsten großen Krise, deren Ausmaß wir noch nicht abschätzen können. Die Erde scheint sich immer schneller zu verändern und wir alle sehnen uns nach Frieden und Stabilität. Die wirklich schönen und wichtigen Themen unseres Lebens (Frieden, Freiheit, Gesundheit, Liebe,…) entfalten ihre Bedeutung erst, wenn wir sie verloren haben. Daher ist es stets eine gute Idee für diese wichtigen Themen dankbar zu sein, gerade in dieser Zeit dürfen wir diese schönen Zustände, die unser Leben bereichern, nicht für selbstverständlich nehmen. 

Daher möchte ich in kriegerischen Zeiten heute von der persönlichen Freiheit und dem persönlichen Frieden schreiben und wie wir sie für uns bewahren können oder auch wiederfinden können. Wir schreiben die beginnenden 20er Jahre des 21. Jahrhunderts. Die Inflation ist zurück und auch der Krieg. Neu an diesen beiden zerstörerischen Kräften ist, dass sie in Zeiten der sozialen Medien stattfinden und viele Menschen “erleben” gerade viel negative Energie über viele Stunden und das jeden Tag. Das führt zu einer seelischen Veränderung und zu großen Problemen. Wenn wir uns unsere Seele als großes Glas mit reinem Wasser vorstellen, so braucht es nur einen Tropfen Tinte, um dieses Glas dunkel zu färben. Das gleiche erleben wir bei den wirtschaftlichen und militärischen Konflikten in Europa. Leider ist es so, dass es sehr viele kluge Menschen über einen langen Zeitraum brauchte, um Wohlstand und Frieden für alle zu schaffen, was Deutschland in den letzten Jahrzehnten gut gelungen ist. Es braucht aber nur wenige Menschen, manchmal nur einen und einen kurzen Zeitraum, um diese wertvollen Zustände wieder zu zerstören. Der Missbrauch von Macht ist eines der großen Übel und Seuchen der Menschheit. Dabei sind wir es selbst, die einer Macht Raum geben, unseren Frieden und unsere Freiheit negativ zu beeinflussen. 

Ich habe gerade eine Woche mit Sohn verbracht und in vielen Gesprächen mit ihm wurde mir der negative Einfluss, quasi die Schattenseite der digitalen Welt bewusst. Unsere Kinder wachsen mit “Fake-News” auf und erleben gerade sehr nahe einen Krieg. Auch werden ihnen jeden Tag viele Wünsche in ihr junges Gehirn gehämmert und ich spüre den Stress bei den jungen Menschen (und nicht nur diese). Die Digitalisierung, die viele gute Seiten hat, wirft ihre Schatten aus der Zukunft zu uns in die Gegenwart. Sie betrifft uns alle und der Stress, in dem wir heute leben und das gefühlte Unglück wird von Tag zu Tag größer. Dabei sind die wichtigen Dinge kostenlos. Gelernter Überfluss, die Freiheit und den Wohlstand, an die wir uns alle gewöhnt haben, sind plötzlich nicht mehr so selbstverständlich. Mitten in Europa gehen diese wunderbaren Errungenschaften gerade verloren. Wir erleben live, wie gefährlich Macht sein kann und wie schnell Abhängigkeiten zu einem Problem werden, das wir vorher zwar gesehen haben, aber nicht sehen wollten.

Gleiches gilt für die digitale Welt. Wenn wir in Freiheit leben wollen, dann brauchen wir Souveränität und keine permanente Erreichbarkeit. Dabei müssen es noch nicht einmal andere Menschen sein, die uns immer erreichen wollen, sondern es ist unsere selbst gewählte digitale Sklaverei, in der wir meinen, permanent online sein zu müssen. 

Daher möchte ich heute positive “Endlich Montag”-Energie dadurch entfalten, indem ich sie in eine sehr konkrete persönliche Empfehlung verpacke und noch eine Empfehlung für unsere Gesellschaft hinzufüge. Abhängigkeit ist das Gegenteil von Freiheit: 

 

1)

Führen Sie diese Woche einmal zum Test digitale Auszeiten ein. Zeiten, in denen wir bewusst nicht online sein wollen und uns auch nicht dem Stress hingeben, etwas zu verpassen. In diesem Stress verpassen wir wirklich etwas, nämlich unser Leben. Dieser Stress hat schon einen Namen bekommen: FOMO (fear of missing out). Angst macht uns klein und Abhängigkeiten unfrei. Erklären Sie diese Woche zum Startpunkt in eine neue persönliche Freiheit und Souveränität. Setzen Sie der FOMO einen DFR (Einen digitalen FreiRaum) entgegen. Und in diesen FreiRaum können Sie intensiver das Leben spüren und gute Gedanken den vielen schlechten entgegenstellen. Wann schaffen Sie in diese Woche Raum für Ihren DFR? Das ist eine neue Frage zu dem Thema 20 Stunden neue Zeit. Denken Sie sich 3-5 einfache Spielregeln aus, die auch in Ihrer Familie gelten sollen. Zum Beispiel haben Handys nichts an einem Esstisch verloren.  

 

2)

Mein Wunsch an die Gesellschaft und Politik ist es, sich all die Abhängigkeiten bewusst zu machen, in denen wir uns selbst gewählt wiederfinden. Wir sehen gerade, was die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bedeutet und welchen Menschen sie zu Gute kommt. Wir tun durch erneuerbare Energie nicht nur etwas für unser Klima, sondern auch etwas gegen Diktatoren. Auf der anderen Seite sollten wir uns unseren Konsum näher betrachten. Brauchen wir die Dinge wirklich alle, die zum Beispiel in China produziert werden? Müssen sie um die halbe Welt transportiert werden, oder könnten wir unsere Wirtschaft wieder viel regionaler organisieren und gerne dafür auch einen höheren Preis bezahlen. Freiheit hat ihren Preis. Das erleben wir gerade sehr persönlich und das Volk der Ukraine sehr leidvoll. Und dann wäre da noch die digitale Abhängigkeit von wenigen Unternehmen, die letztlich von wenigen Menschen beherrscht werden. Das ist eine sehr ungesunde Anhäufung von Macht. Was wir brauchen, ist nicht nur eine persönliche digitale Souveränität, sondern auch eine gesellschaftliche.

 

In diesem Sinne ist mein Impuls wieder etwas länger geworden. Ich hoffe auf Nachsicht angesichts der großen Themen, die uns alle gerade bewegen. Gemeinsam werden wir die Zukunft gut gestalten können, als Familie, als Unternehmen und als Gesellschaft. 

In diesem Sinn bleiben Sie gesund und souverän in herausfordernden Zeiten.

Herzlich,

Ihr 

Cay von Fournier

 

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