Endlich Montag! (KW 32) Wut

 

Ich wünsche einen wunderschönen Start in die neue Sommerwoche und hoffe, dass Sie den Sommer genießen können, auch wenn das Wetter an vielen Orten nicht unbedingt mitspielt. Aber dann machen wir uns einfach mit dem Endlich Montag sonnige Gedanken. Moment – habe ich mich in der Überschrift verschrieben? WUT – dabei soll dieser Newsletter stets motivierend sein. Das wird er auch, aber lassen Sie sich überraschen.

Ich saß in der letzten Woche mit einem tollen großen Unternehmen zusammen. Über einen seiner Geschäftsführer machte er sich in dem Gespräch Sorgen. „Weißt Du, Cay, er ist fachlich sehr gut, aber im Umgang mit den Mitarbeitern rastet er manchmal aus, ist wütend, wird laut und damit zerstört er die Verbindung zu den Mitarbeitern.” Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. „Mir selber ist das dreimal in meiner bisherigen Karriere passiert, dass ich laut geworden bin und ich weiß, dass ich jedes Mal verloren habe. Ich habe ganz einfach schlechte Energie ins Team gebracht.” 

Wir beide waren uns schnell einig, dass Fehler angesprochen und abgestellt werden müssen, aber wir waren uns auch einig, dass eine emotional ruppige Art nicht wirksam ist. In Gedanken war ich noch erstaunt. Zum einen, weil er die drei Situationen in seiner langen und erfolgreichen Karriere noch wusste und zum anderen, weil er sie so treffend analysierte. So komme ich zu meinem heutigen Thema: Wut. 

Wut ist nicht wirksam. Lautstärke ist nicht überzeugend. 

Beides ist in der Regel eine zur Schau gestellte eigene Schwäche. Gerade wenn wir einen roten Denkstil vor uns haben, der unter Stress noch emotionaler wird, kann es in bestimmten Situationen heikel werden. Wir alle können das nachvollziehen und wir haben auch Verständnis für sehr menschliches Verhalten. Aber viele Führungskräfte nehmen die Werte „Ehrlichkeit”, „Offenheit” und ganz besonders „Authentizität” zur Ausrede, unprofessionelles Verhalten zu rechtfertigen.

Letztlich ist es eine Frage der Wirksamkeit und somit eine Frage der Energie. Wenn wir wütend kommunizieren, verlieren wir den Kontakt zu einem anderen Menschen, der dann automatisch in eine Verteidigung, also in eine Abwehr geht.

Wir arbeiten in diesem Moment nicht miteinander, sondern gegeneinander. Das ist nicht sehr sinnvoll und es kostet Geld, sehr viel Geld.

In dem Fall des wütenden Geschäftsführers waren bereits einige Kündigungen guter Mitarbeiter und auch Führungskräfte zu beklagen. Die Fluktuation steigt in einem aggressiven Umfeld. 

Jetzt könnte ich Ihnen als Arzt wunderbar erklären, woher die Wut biologisch kommt und was sie mit unserem Körper macht. Wir haben nicht umsonst das „Agro-Gen” in unserer DNA, denn es half uns in vielen Millionen Jahren zu überleben. Zurück zu Ihrem Unternehmen. Negative Energie kostet Geld.

Daher versuchen Sie diese Woche ganz bewusst den Spieß umzudrehen. Das beste Zeichen für gute Energie ist Fröhlichkeit. Wie wäre es mit dem „fröhlichen Unternehmen”. 

  • Wir besinnen uns auf eine motivierende und positive Sprache.
  • Wir unterstellen dem Gegenüber erst einmal gute Absichten.
  • Wir halten andere Menschen für intelligent (bis sie uns vom Gegenteil überzeugen).
  • Wir konzentrieren uns bewusst auf gute Energie und sorgen dafür, dass möglichst viel davon in unserem Alltag Platz hat.
  • Wir sind bewusst freundlich und wertschätzend.

Das ist keine Anleitung zum Weichspülen, sondern ein Programm für professionelle Kommunikation: Hart in der Sache, aber weich im Ton. 

Das war dann auch meine Empfehlung, die ich dem Unternehmer gegeben habe: Egal auf welcher Ebene Führung stattfindet, Führungskräfte müssen sich permanent weiterentwickeln, sei es durch ein Feedbackgespräch (das in der nächsten Woche konkret geführt wird) oder durch Coaching und einem Training, welches der entsprechenden Situation angepasst ist. Genau aus diesem Grund haben wir unsere Ausbildung für Führungskräfte entwickelt. Es verhält sich hier genauso wie beim Training im Sport.

Fröhlichkeit spart Geld, macht Spaß und stärkt die Verbindung von Menschen. Wenn wir das schaffen, dann haben sie mit dem „fröhlichen Unternehmen” auch ein „besseres Unternehmen”.

Ich wünsche Ihnen eine fröhliche Zeit und sende Grüße aus der Sonne Mallorcas.

Ihr 

Cay von Fournier

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