Endlich Montag! (KW 43) Verantwortung (Teil 2)

Willkommen in dieser neuen Woche voller Verantwortung, für uns und für andere. Wenn es letzte Woche um die Selbstverantwortung ging, so geht es heute um die Verantwortung gegenüber anderen Menschen, also vom ICH zum DU zum WIR. 

Wenn wir uns unserer eigenen Verantwortung jetzt bewusst sind, die eine Voraussetzung dafür ist, dass wir souveräne Persönlichkeiten sind, so ist der erste Filter, den wir bei anderen Menschen einsetzen sollten, folgender:

  • Ist unser Gegenüber auch ein souveräner Mensch, der Selbstverantwortung lebt? 

Es macht einen großen Unterschied, ob wir für andere Menschen Verantwortung übernehmen, die selbst noch keine Verantwortung tragen können, oder für Menschen, die selbst keine Verantwortung tragen wollen. Wir können nämlich nicht nachhaltig für andere etwas tun, das sie für sich selbst tun könnten. Hier trennt sich gerade das Mindset unserer Gesellschaft. Wenn wir von einer freien und offenen Gesellschaft sprechen wollen, in der wir uns auf Augenhöhe begegnen können, dann ist es eine Grundvoraussetzung, dass jeder auch die Verantwortung trägt, die er tragen kann. Dabei spielen Werte als Grundlage von Freiheit und Verantwortung eine zentrale Rolle. Die liberale Gesellschaftsform befindet sich derzeit in einem grundsätzlichen Wandel und es liegt auch an uns, wie dieser Wandel gestalten wird.

Aber beginnen wir mit der einfachsten Situation, über die ich hier nachdenke:

Verantwortung gegenüber Menschen, die Verantwortung nicht zu 100 Prozent tragen können. Wenn wir von Kindern sprechen oder von Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, dann übernehmen wir für einen anderen Menschen Verantwortung. Das habe ich in meiner Zeit als Arzt und auch vorher als Rettungssanitäter sehr oft erleben dürfen und tue dies bis heute als Vater. Es ist ein Privileg, sinnstiftend und eine Ehre. Das ist ein guter Zeitpunkt, um allen Eltern und verantwortungsvollen Berufen Anerkennung und Respekt zu zollen.

  • Geben Sie diese Woche den Menschen Anerkennung, die Verantwortung tragen und alleine schon dadurch unsere Welt ein bisschen besser machen.

Dann gibt es eine zweite Situation in Familien und auch in der Berufswelt:

Verantwortung gegenüber Menschen, die zum großen Teil ihre eigene Verantwortung tragen können oder gerade lernen, diese zu tragen. Hier greift das Motto “fordern und fördern”. Wir begleiten so junge Menschen auf dem Weg in die erwachsene Welt und helfen als Führungskräfte Mitarbeitern dabei, sich weiterzuentwickeln und die eigenen Potenziale zu entfalten. Auch dieser Tätigkeit gebührt Respekt und Anerkennung, denn sie ist nicht immer leicht. “Liebevolle Konsequenz” wird zum Teil nicht als Hilfe empfunden, sondern manchmal auch als unsympathisch, da Wachstum mit Schmerz verbunden sein kann. Solche Wachstumsschmerzen kennen wir in unserer körperlichen Entwicklung. Sie existieren auch in unserer geistigen und seelischen Entwicklung. Ein Flugzeug startet am besten gegen den Wind und Muskeln wachsen nur gegen einen Widerstand. Ebenso ist es auch in unseren Familien, Firmen und in der Gesellschaft. Wir brauchen den kritischen Dialog und die liebevolle Konsequenz. Die optimistische Vision einer freien Welt ist die Grundlage; die Werte der Verantwortung sind dann wichtig für die Umsetzung. 

Problematisch wird es, wenn Menschen unsere Hilfe und damit Verantwortung fordern, obwohl sie sich selbst helfen könnten. Im ersten Seminar UnternehmerEnergie vor 30 Jahren hörte ich bereits die Aussage von Josef Schmidt: “Wer hilft, wo fördern reicht, schadet.” Und damit sind wir bei der dritten, oft recht kritischen Situation: 

Die Hilfe zur Selbsthilfe als Herausforderung.

In meinem EnergieImpuls, in dem ich jeden Mittwoch inspirierende Zitate interpretiere, hatte ich bereits das Thema Verantwortung angesprochen und diese Gedanken waren auch Inspiration für die Gedanken im Endlich Montag rund um dieses Thema. Manchmal ist Härte auch eine Form von Verantwortung, denn wer hilft, wo fördern reicht, der schadet eben auch – im Großen wie im Kleinen. Abhängigkeit ist immer eine Form der Unfreiheit und sie bremst eine sinnvolle Entwicklung. 

Daher die Frage dieser Woche in erweiterter Form: „Für welche Menschen übernehme ich in welcher Form Verantwortung?”

Alles hängt davon ab, in welchem Paradigma wir uns bewegen wollen. Wenn wir den Wert Freiheit auch in Zukunft schätzen, dann ist die Hilfe zur Selbsthilfe die beste Form, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen. 

Machen Sie diese Woche zu einer Woche der Verantwortung gegenüber anderen Menschen:

  • Welche Zeit investiere ich diese Woche, um andere Menschen zu fördern?

So wünsche ich Ihnen eine gelungene und fröhliche Woche, in der wir unseren Sinn in der Verantwortung für andere entdecken. 

Ihr

Cay von Fournier

 

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