Endlich Montag! (KW 30) Trauer ist Liebe

Willkommen in dieser schönen neuen Sommerwoche. Egal ob bei der Arbeit oder im Urlaub, ich möchte Ihnen auch heute einen positiven Impuls senden. Mit diesem Titel? Das haben Sie sich vielleicht gerade gefragt, aber ich unterbreche meine Reihe über das Thema Persönlichkeit aus gegebenen Anlass. In meinem Umfeld gab es mehrere Fälle der Trauer, ob in meiner ursprünglichen Grundschulklasse oder im familiären Umfeld. Auch habe ich persönlich recht früh Erfahrungen sammeln müssen, da meine Mutter viel zu jung verstarb. Das Thema “Trauer” ist für uns nicht positiv besetzt, weil es mit Tränen und Schmerz verbunden wird. 

Vor vielen Jahren durfte ich Fritz Roth kennenlernen, der unteren anderen Büchern das Buch “Das letzte Hemd ist bunt” geschrieben hat. Es ist vor gut 10 Jahren erschienen und immer noch erhältlich. In diesem Buch wirbt Fritz Roth für eine neue Sterbekultur. Von ihm lernte ich, dass Trauer nur eine andere Form der Liebe ist und Liebe ist die schönste und größte Kraft, die uns Menschen verbindet. Durch die Liebe wird letztlich alles gut werden. Er starb leider im selben Jahr unseres Kennenlernens und ich bin sehr dankbar für die kurze Freundschaft, die damals entstand. Eigentlich wollten wir ein fröhliches Buch über den Tod schreiben, aber es kam nicht dazu. Vielleicht hole ich das eines Tages nach. An dieser Stelle empfehle ich sein Buch.

Hier geht es mir nicht um irgendeine spirituelle Frage. Was nach dem Tod kommt, ist für jeden Menschen eine private Glaubensfrage. Erstaunlich ist, dass wir uns diese manchmal stellen und uns viel seltener fragen, was vor unserer Geburt gewesen ist. Auch Religionen widmen sich kaum dieser Frage, wobei sie für mich ebenso spannend ist, denn egal wie der Ort ausgesehen hat, von dem wir kommen und ob es überhaupt einen solchen Ort gegeben hat, wir werden zu genau diesem Ort zurückkehren.

Viel wichtiger sind für mich die Lehren, die wir von dem für uns oft “furchtbaren” Tod lernen könnten:

1) Durch den Tod wird das Leben erst richtig wertvoll.

Indem wir uns bewusst machen, dass unser Leben endlich ist, wird unser Leben viel wertvoller. Das sollten wir uns bewusst machen und eher dankbar sein für unser Leben und nicht ängstlich vor dem Tod.

2) Trauer ist eine andere Form der Liebe.

Wenn wir trauern, dann empfinden wir die Verbundenheit, die wir mit einem Menschen haben. Gerade wenn es sich um unsere Eltern handelt und wir diese auch noch in unseren Armen sterben sehen, dann begreifen wir erst, wie sehr wir diesen Menschen geliebt haben und wie viel wir ihm verdanken. Es ist daher eine gute Idee, viel öfter im Leben einem Menschen zu sagen, dass wir ihn lieben und dass wir ihm sehr dankbar sind. Der Tod kann gar nicht trennen, was die Liebe verbunden hat. 

3) Es gibt ein Leben vor dem Tod.

Daher sollten wir vielleicht weniger Zeit darauf verwenden, uns darüber Gedanken zu machen, was nach dem Tod kommen könnte, sondern unsere Zeit, in der wir Leben viel bewusster nutzen. Das Leben nach dem Tod ist etwas, das wir glauben. Das Leben vor dem Tod ist etwas, das wir wissen.

4) Unser Leben ist ein Geschenk.

Daher brauchen wir vor dem Tod keine Angst zu haben und auch nicht vor diesem Thema. Wenn wir unser Leben als Geschenk betrachten, an dem wir uns jeden Tag erfreuen können, dann werden zwei Dinge deutlich: Eines Tages werden wir lediglich das Geschenk zurückgeben. Bis dahin sollten wir jeden Tag genießen, ihn uns und anderen nicht schwerer machen und in Liebe leben. Dann wird alles gut werden.

 

Meine Gedanken sind bei den Trauernden und ich wünsche allen viel Kraft. Meine Gedanken sind auch bei all denen, die sich zu selten dem wunderschönen Geschenk des Lebens bewusst sind. Vielleicht ist es an der Zeit, wieder einmal dankbar zu sein für das Leben, das wir führen dürfen. Wir haben nur dieses eine. Machen wir das beste daraus.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine Woche voller Dankbarkeit und Liebe.

Ihr

Cay von Fournier

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