Endlich Montag! (KW 30) Polarität 2. Teil (Das Prinzip der Ganzheitlichkeit)

 

Ich wünsche Ihnen einen sommerlichen Start in diese schöne neue Woche. Im Sommer nehme ich mir immer eine längere Auszeit, um die vielen Gedanken, die mir bei den Seminaren und Coachings kommen, zu verarbeiten und neue Werkzeuge in unser Seminar UnternehmerEnergie einfließen zu lassen. So wird es auch ein neues Balance-Modell für das Unternehmen geben. So wie das 8F-Modell” der LebensBalance gibt es auch im Unternehmen einige Bereiche, die in Balance sein sollten. Davon handelt meine kleine Sommerreihe zum Thema Polarität”.

Letzte Woche ging es um die Balance von Kundenorientierung und Profitabilität sowie um Kundenorientierung und Mitarbeiterorientierung. Beginnen wir diese Woche mit der Polarität zwischen Kundenorientierung und Organisation.

#3:
Befindet sich mein Unternehmen in einem guten Gleichgewicht in der Orientierung zwischen Kunden und Organisation des Unternehmens? 

Auch bei dieser Polarität geht es um das richtige Maß. Zu viel Organisation wird dem Kunden nicht gefallen, ebenso wenig wie zu wenig Organisation. Am besten ist es, wenn der Kunde die ganzen Prozesse und organisatorischen Aspekte eines Unternehmens gar nicht erst bemerkt. Eine Organisation ist dann perfekt, wenn der Kunde sie gar nicht wahrnimmt, sondern sich einfach nur darüber freut, dass es gut funktioniert. Auch wenn viele Menschen immer gerne dabei sind, sich darüber auszutauschen, wenn etwas in einem Unternehmen nicht funktioniert, so nehmen sie eine gute Organisation oft für selbstverständlich. Das macht es für die Motivation eines Unternehmens oft schwer, denn der kleinste Fehler, eine Wartezeit oder ein etwas komplizierter Prozess aus Kundensicht wird sofort wahrgenommen und in der Regel auch reklamiert. Wenn dagegen alles läuft wie am Schnürchen, dann wird das als Normalzustand gesehen. Wenn Sie mit dem Flieger in den Urlaub fliegen, dann achten Sie einfach mal darauf, welche Prozesse für Ihre Reise notwendig sind und wie gut sie funktionieren. Vom Buchen eines Fluges bis hin zur sicheren Durchführung dieses Fluges. Sehr viele Prozesse, Training und Optimierung laufen im Hintergrund ab, ohne dass wir Fluggäste es merken. 

Im Mittelstand gibt es häufig die Situation, dass entweder zu wenig oder zu viel organisiert wird. Beides steigert nicht unbedingt die Kundenzufriedenheit. Die Organisation eines Unternehmens sollte so einfach wie möglich sein, aber nicht einfacher – ganz im Sinne des einsteinschen Zitates: Mache die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher.” Auch in diesem Zitat liegt eine richtige Balance.

Manchmal müssen sich die Kundenwünsche an einer sinnvollen Organisation orientieren, und meistens sollte sich die Organisation an den Wünschen des Kunden orientieren. Die Frage nach der Einfachheit” ist hier eine zentrale Frage des Erfolges.

#3 – Zusatz:
Ist mein Unternehmen so einfach wie möglich organisiert? Gilt das Gleiche für unsere Produkte und Prozesse? 

     

Bis hierher haben wir seit letzter Woche drei Polaritäten kennengelernt. Es fehlen nur noch drei und wir bleiben bei der Organisation und dem Prinzip Einfachheit, denn dieses hat einen direkten Einfluss auf die Profitabilität eines Unternehmens.

#4:
Befindet sich mein Unternehmen in einem guten Gleichgewicht in der Organisation mit der Profitabilität des Unternehmens? 

Jeder sinnvoll eingesparte Euro kommt zu 100 % im Gewinn an. Dieses einfache Prinzip des Kostenmanagements beschreibt ganz gut die Balance zwischen Organisation und Profitabilität. Zu wenig Organisation ist durch die Fehler, die entstehen, teuer. Aber auch zu viel Organisation ist durch die Präventionskosten sehr teuer. Ein exzellentes Unternehmen hat hier die richtige Balance gefunden. Es investiert in eine gute Organisation, sodass möglichst wenig Fehler entstehen, aber es hütet sich vor dem Null-Fehler-Prinzip, das sehr schnell, sehr teuer und aufwendig werden kann.

Ein sehr gutes Werkzeug ist hier ein lebender Innovations- und Verbesserungsprozess, durch den ein Unternehmen jeden Tag ein bisschen besser werden kann. Die Anpassung an die Praxis und die Anforderungen des Alltags spielen hier eine ganz besondere Rolle. Oft wird in diesem Zusammenhang vom gesunden Menschenverstand” gesprochen. Damit ist gemeint, dass das Maß an Organisation sinnvoll sein sollte. Wir können nicht jede Situation organisieren und kontrollieren. Hier spielt auch die gute Balance zwischen einem lebenden Leitbild (Kompass) und guten Prozessen (Landkarte) eine Rolle.

Eine Balance zwischen beiden Extremen ist die hohe Kunst der Unternehmensführung.

Und haben Sie jetzt eine Idee, welche beiden Polaritäten noch fehlen?

  

Diese besprechen wir dann im dritten und letzten Teil nächste Woche.

Und für einen kleinen sommerlichen Ausflug in die ethische Welt möchte ich noch mit dem Gedanken sorgen, dass sich sämtliche Tugenden (also gute Charaktereigenschaften) als Wert immer in der gesunden Mitte zwischen zwei Extremen befinden. Der Mut und die Tapferkeit liegen zwischen dem Übermut und dem übervorsichtigen Handeln. Die gute Kostenorientierung liegt zwischen den Polen Geiz und Verschwendungssucht. Der Optimismus liegt zwischen Schönfärberei und Zukunftsangst.  

Schauen Sie einmal in Ihr persönliches Leitbild und betrachten Sie Ihre eigenen Werte einmal unter diesem Aspekt. Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Herz in dieser Woche in großer Freude über den Sommer. 

Ihr 

Cay von Fournier

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