Diese Erkenntnis wurde früher viel öfters zitiert und sie hat mit der Reife von Menschen zu tun. Auch diese Reife kristallisiert sich jetzt deutlich heraus. In einem Jahrzehnt des Wohlstands sind wir oft träge geworden und wir mögen nicht den Schmerz, den die erzwungene Veränderung nun mit sich bringt. Ebenso ist es beim Training. Wenn wir unseren Körper trainieren, so tut dies manchmal weh. Ein Muskel wächst nur gegen den Widerstand. Das zeigt uns jedes sinnvolle Krafttraining. So ist es aber auch mit unserer Seele, sie wächst mit dem Widerstand, mit der Krise und in herausfordernden Zeiten. Das ist nicht immer angenehm.

Wenn wir die Freiheit wirklich lieben, so müssen wir auch die Verantwortung übernehmen, alles zu unternehmen, was in unserer eigenen Kraft liegt. Viele Menschen, Unternehmen und auch Nationen machen es sich derzeit zu leicht. Sie erwarten Hilfe von außen und sind nicht bereit, alles in ihrer eigenen Macht stehende zu unternehmen. Das mag der menschlichen Bequemlichkeit entsprechen, aber es wird langfristig nicht helfen und nur zu viel größeren Problemen führen.

Anderen zu helfen, die unsere Hilfe dringend brauchen ist ein Gebot der Humanität. Anderen zu helfen, die sich selbst helfen können, schafft Abhängigkeit und verhindert geistiges und seelisches Wachstum. Persönlichkeiten können daran ebenso scheitern, wie Unternehmen und es besteht die Gefahr, dass die wunderschöne Idee von Europa daran scheitern könnte. Wer wirklich will, der findet einen Weg (und es ist sinnvoll auf diesem Weg zu helfen). Wer nicht will, der findet immer Gründe (und es ist nicht sinnvoll, in diesen Fällen zu helfen).

Wir brauchen einen klaren Versand und ein liebevolles Herz, was auch bedeuten kann, dem anderen deutlich zu machen, dass er sich jetzt selber anstrengen muss. Diese Führungsstärke braucht Charakter und Persönlichkeit.

Einen erholsames Pfingstwochenende.