Durchstarten – der Workshop

Vor einer Woche habe ich beim Thema “Durchstarten” eine erste Parallele zur Fliegerei gezogen und einen Go-Around-Workshop angekündigt. Worum geht es hier? Es geht darum, etwas Altes in Frage zu stellen und etwas Neues zu beginnen. Daher empfehle ich folgendes Vorgehen, das mit einem Workshop startet – der Durchstart-Workshop.

  1. Einladung mit dem entsprechenden Thema. Was läuft schief oder droht zu einer Gefahr für das Unternehmen zu werden?
  2. Analyse der Situation. Hierfür eignet sich besonders gut die UE5.0 Unternehmensanalyse, die ich weiterentwickelt habe. Wer hier Interesse hat, den bitte ich, uns eine E-Mail zu senden. Gerne geben wir Ihnen den Link zu unseren Unterlagen oder gute Hinweise.
  3. Optionen prüfen: I – das aktuelle Vorgehen zu verbessern oder
    II – ein neues Geschäftsmodell zu entwickeln
  4. Entscheidung treffen. Je besser hier alle Beteiligten einbezogen werden, desto eher identifiziert sich das Team und arbeitet bei der Umsetzung zusammen.
  5. Ziele vereinbaren nach der neuen ZMK-Methode aus UE5.0.
  6. Umsetzung im Sinne der ZMK-Methode mit Quartalszielen und einer wöchentlichen Kontrolle (weekly).
  7. Eine*n ZMK-Verantwortliche*n bestimmen, der/die diesen ZMK-Prozess begleitet und steuert.

Das wäre eine mögliche Agenda für einen solchen Durchstart-Vorgang im Unternehmen und hier ist erneut die Parallele zum echten Vorgang des Durchstartens interessant. Denn so wie ich unter Punkt drei von “Optionen” spreche, so muss auch jede*r Pilot*in bei der Entscheidung des Durchstartens die Entscheidung treffen, ob ein zweiter Anflug erfolgen soll (das entspricht der Option I: ich versuche das bisherige Vorgehen zu verbessern) oder ob ein anderer Flugplatz angeflogen wird (der sogenannte “Alternate”). Der Vorteil in der Fliegerei ist dabei, dass bei jeder Flugplanung bereits eine solche Alternative im Sinne eines zweiten möglichen Sicherheits-Ziels definiert und vorbereitet wird und zwar in der stressfreien Phase der Vorbereitung. Das können Unternehmen auch tun und sich in guten Zeiten Optionen für schlechte Zeiten überlegen – leider erfolgt das nur in den wenigsten Betrieben. Die Rede ist hier vom sogenannten “Plan B”. Es gilt dann nicht nur der Satz “Vorbereitungszeit verdoppeln, bedeutet Ausführungszeit halbieren.”, sondern es wird auch der neue Satz ergänzt: “Rechtzeitige Vorbereitung reduziert Stress in der Krise.”

Es wird gerade in dieser Krise wichtig, das eigene Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen. Sicher können wir einen zweiten Anflug (Versuch) unternehmen, aber wir müssen hierbei auf unsere Ressourcen achten. Bei einem Flug bedeutet das: die richtige Einschätzung der noch verbleibenden Flugzeit im Sinne der Treibstoffreserve. Und was für ein Flugzeug der Treibstoff ist, ist für ein Unternehmen die Liquidität. Haben wir genügend Rücklagen, um das bisherige Geschäft, das nicht mehr läuft, zu verbessern? Oder brauchen wir die Rücklagen für ein neues Geschäftsmodell? Daher fliege ich auch am liebsten mit vollen Tanks, denn das erweitert die Optionen, die ich im Falle einer Krise habe. 

Wenn mir noch ein paar solcher Parallelen auffallen, dann bekomme ich richtig Lust, diese Vergleiche zu intensivieren. Das könnte gerade Unternehmer*innen dabei helfen, ihre Unternehmen noch besser zu führen.

Über die ZMK-Methode schreibe ich in einem anderen CDI.