Endlich Montag! (KW 32) Selbstliebe schützt vor Burnout
Guten Morgen und neue Energie für diese schöne Sommerwoche. Nicht nur auf der Insel scheint die Sonne, sondern in fast ganz Europa. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diese Woche. Heute geht es mir um unseren inneren Sonnenschein und eine Erkenntnis vom Wochenende, die ich unbedingt mit Ihnen teilen möchte. Sie könnte das Leben von vielen guten Führungskräften positiv verändern.
Der Gedanke entstand an einem langen Abend mit einem guten Freund und exzellenten Unternehmer. Er hat sehr viel erreicht und hat für alle wahrnehmbar eine sehr gute Führungskompetenz. Diese bezieht sich sowohl auf alle seine Mitarbeiter, als auch auf seine zentralen Führungskräfte. In einer seiner Firmen macht er sich Sorgen um die Geschäftsführung. “Cay, mein Geschäftsführer steht kurz vor dem Burnout.” So war ein Thema des Abends gesetzt. “Ich gebe ihm Freiheit, Verantwortung und mein vollstes Vertrauen. Das Unternehmen wächst (auch dank einer sehr guten Implementierung von UnternehmerEnergie) und könnte jetzt sehr schnell doppelt so groß sein. Tolle Produkte, großartige Kunden und eine wirklich erfreuliche Dynamik. Aber wenn wir uns jetzt von 50 auf 100 Mitarbeiter vergrößern, dann fliegt mein Geschäftsführer aus der Kurve. Er arbeitet jetzt schon 16 Stunden am Tag.” Da ist es wieder, das gute alte Hamsterrad, von dem ich letzte Woche geschrieben habe.
Ich stellte noch einige Fragen und es entstand ein sehr tiefes Gespräch. “Könnte es sein, dass wir als Unternehmer oft mit lauter guten Werten und sehr guten Absichten unsere Führungskräfte in Burnout-Gefahr bringen?” Das war eine meiner Fragen, denn in der Tat liegt diesem fürsorglichen Unternehmer nichts ferner, als seinen Führungskräften zu schaden. Dazu muss man ein bisschen in das Wesen von Burnout einsteigen.
Wir belasten uns oft aufgrund einer hohen intrinsischen Motivation. Wenn wir Anerkennung, Verantwortung und Vertrauen bekommen, dann sind das sehr gute Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Arbeitsumfeld. Aber alle diese guten Werte und Motive bergen die Gefahr, dass Menschen sich überlasten, wenn ein wichtiger Baustein fehlt:
Selbstliebe und die Förderung der Selbstliebe.
Aus diesem Grund beginnt unsere Führungskräfte-Ausbildung ja mit dem Modul “ICH”, also vom “Ich” über das “Du” zum “Wir”. Wir müssen zuerst uns selbst führen können, um andere zu führen, oder gar ein Unternehmen zu leiten. Von einem Seminarteilnehmer habe ich gleich in der Vorstellungsrunde den Satz gehört. “Das Problem bin ich.”
Eine sehr gute Selbstreflexion und Erkenntnis, denn in der Regel sind wir vielleicht nicht das Problem, aber wir sind meistens ein Teil davon.
Nun zu meinem freundschaftlichen Rat. Wir sollten das Thema “Selbstliebe” bei uns und auch bei unseren Mitarbeitern fördern. Wir sollten gut auf uns und auf die uns sehr nahen Menschen aufpassen. Das nennt man Fürsorge.
Den befreundeten Unternehmer und Geschäftsführer werde ich jetzt ein Stück des Wegs als Coach begleiten, denn es braucht nicht nur Menschen von außen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, sondern auch um gewonnene Erkenntnisse umzusetzen.
Auch für mich stand diese Erkenntnis wieder klar vor meinen Augen. Wenn wir viel Verantwortung für unsere Familie und unser Unternehmen übernehmen und auch die einen oder anderen Erfolge feiern dürfen, dann besteht die Gefahr, dass wir uns dabei selbst verlieren. Und wenn wir uns selbst verlieren, dann ist alles verloren. So wie eine Mensch, der sich selbst gefunden hat, nichts mehr verlieren kann.
Daher ist die Lebensführung und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit ein so großes und wichtiges Thema, gerade für Führungskräfte.
Selbstliebe ist etwas ganz anderes als Egoismus. Selbstliebe ist die Fürsorge für sich selbst in guter Energie. Egoismus ist die Durchsetzung der eigenen Interessen und Bedürfnisse in schlechter Energie. Man spricht zwar oft von “gesundem Egoismus” und meint damit ein Stück weit Selbstliebe. Aber ich würde diese beiden Begriffe voneinander trennen. Gerade in der jetzigen Zeit, in der wir etwas Zeit haben, sollten wir uns mehr mit uns selbst beschäftigen.
In diesem Sinne empfehle ich mein Buch “Das gelungene Leben”. Es ist eine Anleitung für das eigene, persönliche Leitbild.
Zitat: „Der beste Schutz gegen Burnout ist eine gesunde Selbstliebe als Fürsorge für das eigene Leben. Selbstliebe ist das Fundament, auf dem Selbstverantwortung gedeiht.”
Cay von Fournier
Frage: Wie können Sie besser für sich selbst sorgen?
Ich wünsche Ihnen eine liebevolle Woche. Vielleicht ist es an der Zeit, sich wieder einmal in sich selbst zu verlieben. So gehen wir dann besser mit uns und anderen um.
Ihr
Cay von Fournier