Endlich Montag! (KW 19) „Du-Kultur”

 

Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Start in diese schöne Maiwoche. Eben noch tanzten wir in den Mai und schon sind wir eine Woche in diesem schönen Monat. Unsere erste MasterClass auf Mallorca war ein voller Erfolg und alle Teilnehmer sind nun auf sehr gutem Weg zu einer Arbeitgebermarke zu werden. Von dort aus flog ich zu einem Workshop. 

Es war ein sehr anspruchsvoller Workshop mit tollen Menschen. Ein sehr renommiertes und erfolgreiches Ingenieurbüro plant seine Nachfolge und es gibt einige heikle Themen zu lösen. Bei guter Energie und in einem sehr wertschätzenden Umgang miteinander wurden alle Themen besprochen und ganz konkrete Lösungen erarbeitet. Am Anfang des Workshops passierte etwas sehr Wichtiges. Meine Workshops beginne ich immer in der „Du”-Form, was die Ansprache betrifft, aber ich schätze natürlich jedes „Sie”. Bei diesem Unternehmen herrscht auch unter den Partnern eine gemischte Form, die sich so in vielen Unternehmen im Alltag etabliert. Gemischte „Du”/„Sie” Kulturen sind aber oft problematisch, denn sie initiieren ein kulturelles Organigramm. Als ich also meinen Workshop mit diesem Thema begann, bot mir auch der Seniorchef und Geschäftsführer das „Du” an und in der Pause auch den jüngeren Kollegen, die bis dahin noch per „Sie” mit ihm waren. Auch wenn es sich um eine scheinbare Kleinigkeit handelte, so änderte sich bereits sehr viel in der gemeinsamen Kultur. Diese erlebbare Wertschätzung trug einen großen Teil zu dem Erfolg dieses Workshops bei. (Vielleicht auch die gute und empathische Moderation und Führung eines Exzellenz-Teams – alle waren am Ende des Workshops jedenfalls sehr begeistert und sagten mir, dass ihre Erwartungen bei weitem übertroffen wurden.) Ein Workshop ist eben nicht gleich ein Workshop. Auch hier geht es um die Qualität der Inhalte und nicht nur um die Quantität der Zeit. 

Zurück zur Du-Kultur. Mir ist sehr wohl bewusst, dass dieses Thema kontrovers diskutiert wird und in diesem kleinen Wörtchen „Du” nicht das Allheilmittel zu finden ist. Daher sollte eine Kultur auch immer mit Bedacht entwickelt werden. Wenn wir allerdings von einer Leistungsgesellschaft sprechen, in der die einzelnen Mitglieder sehr intensiv und eng miteinander arbeiten sollen, so sollten wir auch über eine wertschätzende und vertraute Ansprache nachdenken. Das „Du” eignet sich in den meisten Fällen sehr gut und verändert die Kultur.

Haben Sie eine gemischte „Du/Sie” Kultur? Ist diese wirklich in Ordnung? Oder wäre eine reine „Du-Kultur” besser?

Ich weiß dass mir viele Chefs erklären, wie gut sich die gemischte Form etabliert hat und dass sie im Alltag überhaupt kein Problem darstellt. Es mag solche Fälle geben, aber in den meisten Fällen, die ich in den letzten 20 Jahren erleben durfte, verhält es sich anders. Die Mitarbeiter sind feinfühlig und können den Unterschied sehr wohl einordnen. Ein gut durchdachter Übergang in eine Du-Kultur ist dabei ein Baustein guter Energie. Und letztlich geht es um gute Energie in einer hohen Intensität, die ein Unternehmen sehr erfolgreich macht. Daraus entsteht konstruktive und produktive Energie. 

Zitat: „Das respektvolle ‚Du‘ ist mehr als nur eine persönliche Anrede; es ist die vertrauensvolle Anerkennung des Gegenübers auf Augenhöhe.“ – Cay von Fournier 

Fragen: Wie können Sie eine „Du-Kultur” einführen, bzw. pflegen?

Herzlichst,

Ihr Cay von Fournier

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