Ich war bereits im Jahr 2011 bei meiner Unternehmerreise nach China sehr beeindruckt, insbesondere von Shanghai. Ich konnte meinen Freund Hans-Jürgen Mayer begleiten, der seit den 70er Jahren in China tätig ist und mir sehr viel über die Entwicklung erzählt hatte. Wir hatten einige Geschäftsessen und Termine rund um das Thema „Verpackungsindustrie“.  China ist keine Demokratie, da machen wir uns ja auch nichts vor. Und China geht in Sachen Menschenrechte andere Wege als Europa, auch das ist uns bewußt. Und es bestehen auch keine Zweifel, dass der Corona-Virus hier seinen Ursprung nahm. Die genauen Umstände sind unklar und bedürfen einer wirklich transparenten Überprüfung, denn wenn sich in Wuhan das „Institut für Virologie“ befindet, das zudem die höchste Sicherheitsstufe hat, dann sollte auch China ein großes Interesse an der Aufklärung haben. Nun würde jeder denken, dass der Virus auch das Land lähmt. Dennoch wurden heute in Peking ganz konkrete Pläne auf den Tisch gelegt: Starke Aufrüstung (die uns Sorgen bereiten sollte), Seidenstrasse als neuer Billionen-schwerer Handelsweg, Extreme Investition in die 5G-Technologie (nicht nur für das autonome Fahren), 1,4 Billionen USD Investition in die Technologieführerschaft wie KI, IoT, Kameras und Sensoren.
In den letzten zehn Jahren hat China sehr viel mehr unternehmerische Energie freigesetzt, als wir es in unserem Land kennen. Viel mehr noch, es kauft sich bei uns in Hightech-Unternehmen ein (Beispiel Kuka). Die Strategie von China ist dabei klar und sie wird erfolgreich sein. Auch habe ich bei meinen Recherchen auf eine sehr interessante Frage nur ausweichende Formulierungen gefunden: Warum bezahlen wir mehrere hundert Millionen Entwicklungshilfe an China? Selbst wenn es sich dabei „nur“ um KfW-Darlehn handelt, die sich viele Mittelständler gerade wünschen würden. Es geht mir nicht um alte Vorurteile, aber es sollte uns allen jetzt um Aufmerksamkeit, klares Denken und kluges Handeln gehen. Andere Länder und Kontinente haben einen Plan für die Zukunft, das ist unternehmerisches Gestalten. Wir haben diesen Plan anscheinend nicht und das ist orientierungsloses Verwalten.
Wenn nun China der große Profiteur dieser Krise werden könnte, wird das die globale Wirtschaft extrem stark beeinflussen. Und die Auswirkungen dieser Macht auf Hongkong werden wir uns in den nächsten Wochen wieder vor laufenden Kameras ansehen müssen. Ich möchte mit diesen neuen Beiträgen zum Nachdenken und zur Diskussion beitragen. Gerne lasse ich mich durch gute Argumente anregen und überzeugen. Ich werde dabei keiner politische Richtung nach dem Mund reden, sondern nehme die Bitte eines lieben Kunden sehr ernst, der mich um Impulse für die Zukunft gebeten hat.
Vor unseren Augen entsteht eine neue Supermacht, die klar formuliert und die Ambition zur Weltmacht hat. Wir machen mit dieser neuen Supermacht gute Geschäfte und profitieren sehr von dem Wachstum in China. Und so sehr die USA mit ihrem Präsidenten in den letzten Jahren an Vertrauen verloren hat, so schwer fällt es mir, einer Welt die George Orwell mit dem Buch 1984 bereits beschrieben hat, zu vertrauen. Wir sollten uns hier mehr im kritischen Denken üben, als den kurzfristigen Vorteil zu suchen. Wie sieht die Strategie von Europa und Deutschland in den 20er Jahren das 21. Jahrhunderts aus? Wie ist es um unsere äußere Sicherheit bestellt? Wie sehr investieren wir in 5G (ohne chinesische Technologie)? Haben wir den Mut, 1,4 Billionen Euro in den Erhalt unserer Technologieführerschaft zu investieren? Vielleicht braucht es sehr viel mehr UnternehmerEnergie für Deutschland und Europa.