Cay´s Daily Inspiration

PAUSE

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PAUSE

Liebe Kunden und Freunde des SchmidtColleg, liebe Leser meiner CDIs,

seit jetzt mehr als zwei Monaten habe ich jeden Tag einen Impuls verfasst – die Idee war verlockend und ich denke gerne beim Schreiben. Aber es ist natürlich auch ein Aufwand und so gönne ich mir nun eine Pause.
Das neue Lehrwerk UE5.0 ist in den letzten Zügen und ich habe ein neues System für die Selbstorganisation und ein neues Zeitmanagement entwickelt, das es jetzt fertigzustellen gilt.

Auch bin ich mir nicht so sicher, welche Wirkung und welchen Nutzen ich mit diesen CDIs stiften konnte. Daher eine Bitte: Schreiben Sie (schreibe Du) mir bitte ein Feedback. Am besten mit einer kleinen praktischen Geschichte, was ein bestimmter CDI bei Ihnen (bei Dir) bewirken konnte.

Vielleicht entsteht so ein neues Format, in dem ich auf Fragen eingehen darf. Auch ist meine persönliche Website bald fertig und hier gibt es dann eventuell ein CWI (Cays Weekly Inspiration) statt eines CDI (Cays Daily Inspiration). 🙂

Und da ich am Sonntag immer über einen Wert geschrieben habe, rücke ich an dieser Stelle die PAUSE als Wert der Gelassenheit und der Entspannung in den Mittelpunkt. Wir alle leisten eine ganze Menge und wir sollten dabei nicht vergessen, mal eine Pause zu machen.

Auf einer Veranstaltung, die wir organisiert haben, hörte ich einen Vortrag von einer Biologin, die vom Geparden als dem schnellsten Landsäugetier sprach. In den ersten zwei bis drei Sekunden hat ein Gepard eine bessere Beschleunigung als ein Porsche Turbo. Er erreicht dann Spitzengeschwindigkeiten von über 100 km/h – das werden die Fahrer eines Porsches nicht schaffen. Aber nachdem ein Gepard seine Beute erlegt hat, ist er so ausgelaugt, dass er sich erst einmal neben sie legen muss, um wieder Kraft zum Fressen zu sammeln. 

Wann nehmen Sie sich eine Auszeit?

Bleiben Sie gesund und bis bald auf diesem – oder einem anderen Kanal.

Ihr

Cay von Fournier

Realität und Denkfehler – Teil 2

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Realität und Denkfehler – Teil 2

Selbstüberschätzung (Die Overconfidence-Bias)

 

„Die Hybris, die uns versuchen lässt, das Himmelreich auf Erden zu verwirklichen,
verführt uns dazu, unsere gute Erde in eine Hölle zu verwandeln.“
Karl Popper

 

Beginnen wir mit dem ersten und bekanntesten Denkfehler: der Selbstüberschätzung bzw. Hybris. Sie wurde bereits in den antiken Sagen erwähnt und es deutet alles darauf hin, dass wir Menschen uns schon seit sehr langer Zeit für Götter halten und uns selbst überschätzen. Yuval Noah Harari machte das mit seinem Buch “Homo deus” in der Neuzeit und für die Zukunft deutlich. Selbstüberschätzung und geistige Maßlosigkeit wurde uns in den letzten Jahren auch auf höchster politischer Ebene in den USA vor Augen geführt. 


Um sich diesem Denkfehler bzw. der Verzerrung unseres Denkens zu nähern, können wir folgende Unterschiede machen:

  1. Selbstüberschätzung – Wir denken oft, dass wir ein Ziel schneller und besser erreichen können, als es tatsächlich der Fall ist. Auch überschätzen wir häufig unsere Fähigkeiten, eine Aufgabe in der vorgegeben Zeit zu erledigen. Diese Form der Hybris beziehen wir auf unsere Fähigkeiten und vergleichen diese nicht mit anderen.
  2. Überheblichkeit – In diesem Fall vergleichen wir uns mit anderen Menschen und glauben, etwas besser zu können als sie. Wir haben gerne ein verzerrtes Bild und sind der Meinung, dass nur wir etwas können und die anderen es wieder mal nicht geschafft haben. Der Witz über die vielen Geisterfahrer, die einem entgegenkommen, schlägt genau in diese Kerbe. Im Alltag hören wir solche Beispiele oft. Kahneman beschreibt in seinem Buch “Schnelles Denken, langsames Denken” eine Befragung von Autofahrern, in der sich 90 Prozent für überdurchschnittlich gute Fahrer hielten. Er nannte diesen Effekt den Above-Average-Effekt.
  3. Nachträgliches Besserwissen – Viele Menschen überschätzen sich auch in ihren Prognosen und korrigieren diese rückwirkend. “Habe ich doch richtig vorhergesagt.” Oder besser noch: “Hätte ich euch doch gleich sagen können.”

 

Problematisch wird es, wenn auf Grundlage dieser Denkfehler Entscheidungen getroffen werden, die ein großes Risiko in sich tragen. Wir kennen die unzähligen Geschichten von Firmenfusionen, deren Vorteile und Perspektiven in den schillerndsten Farben dargestellt wurden und die sich als ein Flop erwiesen. Je größer die Macht ist, die ein Mensch hat, desto größer und schädlicher werden seine Denkfehler. 

 

Wie können wir Denkfehler vermeiden?

Durch eine gelebte Feedback-Kultur im Unternehmen und die Freiheit jedes Einzelnen, eine konstruktive Kritik äußern zu dürfen. Hier spielen die Denkstile eine große Rolle. Der sachliche Denkstil neigt zu einer nüchternen Analyse und Kritik, wohingegen der kreative Denkstil gerne die kritischen Analysen ausblendet oder sie gar nicht erst nutzt. Die Selbstüberschätzung kommt aber bei allen vier Denkstilen vor. Es wird umso gefährlicher, wenn die Selbstüberschätzung auch noch sachlich und rational vorgetragen wird.

Ein anderer Schutz (so wie bei allen Verzerrungen) ist es, sich diese Verzerrung unseres eigenen Denkens bewusst zu machen, um sie so vermeiden zu können. Außerdem sollten wir unserem Bewusstsein häufiger die Botschaft senden: “Nimm Dich selbst nicht so wichtig!”

 

Geschäftsmodell

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Geschäftsmodell

Die UnternehmerEnergie Business Canvas

 

Die UnternehmerEnergie (UE) Business Model Canvas dient der Beschreibung eines Geschäftsmodells anhand mehrerer Fragen und ist Vorlage eines Workshops, um die einzelnen Fragen im Team diskutieren zu können.

Alle relevanten Informationen über das ganze Geschäftsmodell eines Unternehmens finden sich hier auf einer Seite.

Den Rahmen bilden Visionen und Werte, mit denen sich das Unternehmen identifiziert.

 

Vorbereitende Fragen:

WERTE


Welche Werte sind prägend für das Unternehmen? Welche Werte sind nicht verhandelbar? Was ist der wichtigste Wert, der die Marke prägt?

VISION

Was ist das Zukunftsbild, das realisiert werden soll? Welches große Ziel wollen wir gemeinsam erreichen?

 

Nachdem diese beiden grundsätzlichen Fragen beantwortet wurden, kann das Geschäftsmodell anhand von neun weiteren, einfachen Fragen entwickelt und beschrieben werden:

 

1.) Was ist der zentrale Nutzen, den unser Unternehmen bietet? 

(Und was bieten wir nicht?)

Eine grundlegende Frage aus UnternehmerEnergie. Was ist der Nutzen? Was bieten wir unseren Kunden an? Bei der Lösung welcher Probleme helfen wir? Welche Wünsche unserer Kunden helfen wir zu erfüllen? Die sogenannte Value Proposition steht in der Mitte dieses Modells und leitet sich aus unserer Vision und unseren Werten ab.

 

2.) Für welche Kunden bieten wir diesen Nutzen?
(Und für welche Kunden nicht?)

In modernen und agilen Methoden entspricht das der sogenannten “Buyer Persona”. Im klassischen UE ist es die Beschreibung unserer Kunden. Wer sind unsere Kunden und wer sind sie nicht? Wenn wir die Erlebniswelt oder auch die Kaufentscheidung unserer Kunden beschreiben wollen, können wir hier eine “Customer Journey” verwenden – also die Reise von der ersten Aufmerksamkeit, über das Interesse bis hin zu einer Kaufentscheidung und den Erlebnissen, die unsere Kunden dann haben werden. Sehr wichtig ist auch die Frage, für welche Kunden wir nicht da sein wollen.

 

3.) Über welche Kanäle erreichen wir unsere Kunden?
(Neukunden; Stammkunden)

Eine wichtige Frage für Marketing und Vertrieb. Wie erreichen wir unsere Kunden? Über welche Kanäle werden sie auf uns aufmerksam und über welche Kanäle bleiben wir mit ihnen in Kontakt? Hier können wir die Kanäle für Neukunden von denen für Stammkunden unterscheiden.

4.) Welche Mitarbeiter und Qualifikationen brauchen wir für die Umsetzung?

Gegenüber der ursprünglichen “Business Model Generation Canvas” habe ich diese Frage eingeführt, denn sie fällt dort unter Ressourcen. Dafür wurde eine Frage nach unseren Kunden und der Stammkundenpflege in der Frage nach den Kanälen komprimiert. Welche Mitarbeiter brauchen wir mit welcher Qualifikation?

5.) Welche Partner brauchen wir für die Umsetzung?

Welche Partner brauchen wir für die Umsetzung unseres Geschäftsmodells? Dieses Feld beschreibt alle Partner, abgesehen von unseren Kunden und Mitarbeitern. Zum Beispiel sind damit Lieferanten, Kooperationen, Banken und auch Partner im Bereich Forschung und Entwicklung gemeint.

6.) Was sind die konkreten Aktivitäten, durch die wir unseren Nutzen bieten können?

In diesem Feld und bei dieser Frage geht es um die Aktivitäten des Unternehmens. Womit verdienen wir Geld? Was machen wir, um potenzielle Kunden auf uns aufmerksam zu machen? Was machen wir für vorhandene Kunden? Welche zusätzlichen Tätigkeiten müssen in unserem Unternehmen stattfinden, um unsere Leistung erbringen zu können? Welche Tätigkeiten werden von außen gefordert oder auch gewünscht?

7.) Welche Ressourcen brauchen wir für einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb?

Welche Mittel brauchen wir organisatorisch, an Infrastruktur, Maschinen oder auch an Wissensquellen?

8.) Welche Ausgaben und Kosten entstehen durch den Geschäftsbetrieb?

Bei den letzten beiden Fragen geht es um die finanziellen Ströme. Wo wird unser Geschäft Geld ausgeben? Wo müssen wir investieren? Welche Arten von Kosten werden entstehen und wie hoch werden sie ausfallen? 

 

9.) Welche Einnahmen erzielen wir durch unsere Geschäftstätigkeit?
(Produkte, Dienstleistung) 

Wie verdienen wir Geld? Welche Produkte erwirtschaften welchen Umsatz? Wie sieht die Dynamik des Umsatzes aus? Gibt es feste Beiträge oder Stückpreise? Was beeinflusst unsere Preisstrategie?

 

Realität und Denkfehler – Teil 1

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Realität und Denkfehler – Teil 1

Eben habe ich eine Werbemail erhalten, in der ein Kurs angeboten wird, mit dem wir unsere Wirklichkeit in wenigen Schritten verändern können. Das finde ich eine lustige Botschaft, denn wir alle verändern unsere Realität jeden Tag in sehr viel mehr Schritten. Diese Verzerrung unserer eigenen Realität ist in der Regel kein großes Problem, aber sie kann zu einem werden, wenn es um wichtige Entscheidungen und Situationen geht. Dann spielt uns unser eigenes Gehirn oft einen Streich. 


Das Bein, das unser Gehirn uns stellt, nennt man Denkfalle oder auch eine “mental fallacy”, also einen mentalen Irrtum. Da wir uns alle gerne auf unsere Vernunft und unseren Verstand berufen, ist es ein guter Zeitpunkt, um einige dieser Denkfallen in meinen CDIs zu besprechen. Ich nehme dieses Kapitel auch in mein neues Lehrwerk UnternehmerEnergie 5.0 auf und schreibe hier schon einmal eine Zusammenfassung. 


Denkfallen erlangten in der Öffentlichkeit einen gewissen Ruhm durch die Arbeiten rund um die Psychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky. Sie sind die Begründer der “Neuen Erwartungstheorie”. Kahneman erhielt zusammen mit dem Ökonomen Vernon L. Smith im Jahr 2002 den Wirtschaftsnobelpreis. Ausgezeichnet wurden sie für ihre Arbeiten im Bereich des Behaviorismus, die viele Wirtschaftstheorien in Frage stellten. Noch Ende des 20. Jahrhunderts ging man in den Wirtschaftswissenschaften gerne vom Homo oeconomicus aus und unterstellte in vielen Theorien ein rationales Handeln der beteiligten Personen


Wie die meisten Unternehmer*innen und Führungskräfte aus der Praxis wissen, ist dem nicht so. So gesehen fand mit den Arbeiten von Kahneman und anderer Wissenschaftler und Denker ein Wandel in den Wirtschaftswissenschaften statt – bis hin zur einer neuen Realität.

Bei meinen Recherchen bin ich auf 20 solcher Denkfehler gestoßen, die ich in meinem neuen Lehrwerk zusammengefasst habe. Hier möchte ich einige vorstellen, wobei es sich nicht immer um “Fehler” im klassischen Sinne handelt. Manchmal sind es einfach geistige Abkürzungen, die wir nehmen (Heuristiken), damit wir unternehmerisch in komplexen Situationen handlungsfähig bleiben. Das wird dann oft mit guter oder schlechter unternehmerischer Intuition bewertet.

Aber einigen dieser Abkürzungen können wir eine höhere Qualität geben und einige Denkfehler können wir vermeiden, wenn wir uns ihrer bewusst sind. Der Vollständigkeit halber möchte ich noch das Wort “Bias” erklären, das Kahneman in seinen Beschreibungen verwendet. Mit Bias sind keine Fehler gemeint, denn er spricht nicht von Denkfehlern, sondern von “Verzerrungen”, genauer gesagt: mentalen Verzerrungen der Realität. Umgangssprachlich werden die Begriffe Denkfallen, Denkfehler, Irrtümer oder eben Denkverzerrungen verwendet. 


Sie alle führen dazu, dass wir uns unsere eigene Realität schaffen und gerne auf unserer Meinung und unserer Sicht auf die Dinge beharren. Das führt im Alltag eines Unternehmens zu sehr großen Problemen, deshalb ist es sinnvoll, sich mit der Verzerrung unserer Realität näher zu beschäftigen.

 

Welche Denkfallen sind Ihnen bereits bekannt? 

Machen Sie sich diese Denkfallen bei Entscheidungen bewusst?

Welche Denkverzerrungen nehmen Sie bei anderen Menschen wahr?


Am Samstag beginne ich mit der bekanntesten und wohl auch am weitesten verbreiteten Verzerrung. 

 

Jeder Vergleich fördert Unzufriedenheit

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Jeder Vergleich fördert Unzufriedenheit

Ich arbeite gerade an einem neuen Buch. Das 20h-Zeitmanagement. Dazu wird es auch ein neues Notizbuch geben, da wir uns im SchmidtColleg schon immer mit Ideen und Werkzeugen rund um die persönliche Planung und Organisation beschäftigt haben. In diesem Buch gibt es ein Kapitel über das 20h-Mindset. Gestern hatte ich geschrieben, wie wichtig die Einstellung ist, die wir täglich haben und die unseren Alltag prägt. So möchte ich einige Ideen schon vorab in meinen CDIs teilen. Welche Einstellungen sind hilfreich und welche sind eher hinderlich für einen guten und glücklichen Alltag?

 

Fangen wir bei einer sehr menschlichen Angewohnheit an: dem Vergleich. Viele neigen dazu, sich mit anderen zu vergleichen. Ob es das Aussehen ist, das Haus, die Hobbys, die Freunde oder gar finanzielle Aspekte. Wir lieben es scheinbar, in das Leben der anderen hineinzusehen – und die Medien unterstützen diese Neigung gerne. Mit den sozialen Medien haben wir zusätzliche Möglichkeiten, andere Menschen an unserem Leben teilhaben zu lassen. Meistens werden hier nur die schönen und glücklichen Momente “geteilt”. Wenn wir uns dann durch das Leben der anderen scrollen, dann merken wir sehr schnell, wie unser Gehirn Vergleiche anstellt. Ist das Wetter dort schöner, machen andere gerade Urlaub …? Es ist eine ziemlich blöde Gewohnheit, denn in vielen Fällen wird dieser Vergleich zu einer schlechten Energie führen.

 

Studien zeigen, dass die Zufriedenheit von jungen Menschen durch die sozialen Medien negativ beeinflusst wird, weil sie sich in einem permanenten Vergleich und sogar in einem Wettbewerb der Darstellungen wiederfinden. Wir definieren uns mehr durch “Likes”, die von außen kommen, als durch unseren inneren Kompass. 

 

Noch schlimmer wird es bei den Erwachsenen, die in Gedanken mit finanziellen Vergleichen beschäftigt sind. Ob es das Haus ist, die Reise, das Gehalt oder das Auto.  Das ist dann eine noch blödere Idee, denn entweder, die anderen haben weniger als wir, oder es geht ihnen sogar deutlich schlechter. Dann produziert ein Vergleich, den wir am besten noch zur Schau stellen, Neidgefühle, worunter wir dann leiden. Ich erlebe, dass bei manchen Unternehmer*innen, die gerne zeigen, was sie haben, eine Unzufriedenheit über den Neid der anderen entsteht. Damit möchte ich keine Schuld zuweisen, nur den Mechanismus des Vergleichs erklären. 

 

Neid ist eine schlechte Energie und nicht ohne Grund hat der Neid es auf die Liste der sieben Todsünden geschafft. Negative Energie fördert weder unsere eigene Lebensqualität noch die Lebensqualität der anderen. Sicher stimmt die alte Weisheit, wonach man sich Neid hart erarbeiten muss und nur Mitleid geschenkt bekommt. Aber solche, tendenziell lustigen Sprüche vertreiben dann auch nicht die negative Energie, die entsteht, wenn wir uns vergleichen.

 

Oder es ist der Fall, dass die anderen wesentlich mehr erreicht haben als wir. Dann erzeugt der Vergleich automatisch Unzufriedenheit bei uns. Auch das ist eine negative Energie. Mein Punkt heute ist, dass der Beginn des Vergleichens meistens der Beginn unserer Unzufriedenheit ist. 

Daher die Übung für heute: Machen Sie sich bewusst, in welchen Situationen Sie vergleichen.

  1. In welchen Situationen ist das sinnvoll und warum?
  2. In welchen Situationen kann der Vergleich zu Neid führen?
  3. In welchen Situationen führt der Vergleich zu Unzufriedenheit bei Ihnen?

 

Wenn wir mehr von dem tun, was uns gute Energie gibt, und weniger von dem, was gute Energie raubt, dann haben wir eine bessere und schönere Lebensqualität. Denn das Ende des Vergleichs könnte der Anfang des Glücks sein.

“Attitude Indicator” oder: Wie wir uns unserer Einstellung bewusst sind

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“Attitude Indicator” oder: Wie wir uns unserer Einstellung bewusst sind

Ich nutze gerne Beispiele aus der Fliegerei, um Themen für Unternehmen deutlich zu machen. Dabei ist mir die Verbindung zwischen dem wichtigsten Instrument im Flugzeug – wenn man das überhaupt so sagen kann, denn alle Instrumente sind wichtig – und einem Unternehmen aufgefallen. Der “Künstliche Horizont” gibt Piloten Auskunft über die Lage im Raum. Ohne Sicht nach außen ist diese Information lebenswichtig, denn unsere Sinnesorgane täuschen uns in Flugbewegungen. So haben wir etwa das “Gefühl” eine Kurve zu fliegen, dabei fliegen wir gerade sehr schön geradeaus. Wir befinden uns weder im steigenden noch in einem sinkenden Winkel. 

 

Ähnlich ergeht es uns oft bei Entscheidungen im Unternehmen, bei denen wir uns gerne auf unser Gefühl verlassen. Dieses kann richtig sein, muss es aber nicht. Manchmal sind Fakten viel wichtiger als unser Gefühl. Manchmal kann Intuition sehr wertvoll sein, aber manchmal täuscht sie uns auch. Auf die Grenzen unseres Verstandes und beliebte Fehler, die wir hier machen, komme ich in anderen CDIs zurück. Fakten sind wichtig. Das ist die erste Lektion, die ich aus diesem Vergleich ziehen möchte.

 

Die zweite Lektion kam mir in den Sinn, als ich mich mit der englischen Formulierung beschäftigte. Hier heißt dieses Instrument “Attitude Indicator”. “Attitude” bedeutet sowohl Lage als auch Einstellung. In einem Flugzeug wird die Lage angezeigt (deswegen auch “indicator”). Auch in unserem Leben spielt die Lage oder besser gesagt unsere Einstellung eine sehr wichtige Rolle. Denn die Einstellung zu einem Thema verändert automatisch unsere Sichtweise auf dieses Thema. Daher ist es wichtig, dass wir uns von Zeit zu Zeit unsere Einstellung bewusst machen. 

 

Welche Anzeige haben wir für unsere eigene Einstellung? Befinden wir uns mental gerade im Sink- oder im Steigflug? Drehen wir gerade eine Schleife in unserem Leben oder kommen wir auf einem geraden Kurs voran? Für den richtigen Kurs gibt es ein anderes Instrument, das ich als Vorbild für meine täglichen Impulse genommen habe – siehe meinen ersten CDI vom 10. Januar. Es sind jetzt schon 60 Texte geworden, wie die Zeit doch vergeht … An dieser Stelle vielleicht einmal eine kleine Bitte an meine aufmerksamen Leser: Schreiben Sie mir doch ein Feedback, wie Ihnen diese CDIs gefallen.

 

Ich überlege mir gerade, ob ich für das neue UE5.0 ein Werkzeug entwickeln kann, mit dem wir unsere eigene Einstellung sichtbar machen können. 

 

Wie machen Sie sich Ihre Einstellung bewusst? 

Nutzen Sie eine regelmäßige Zeit der Reflexion?

Nutzen Sie das Feedback anderer Menschen?

Das Deutsche Dilemma

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Das Deutsche Dilemma

Ich habe ein kleines Buch zum Thema „Verantwortung“ geschrieben und mich darin auch mit gesellschaftlicher Verantwortung beschäftigt. In der Pandemie habe ich den Eindruck, dass der größte Teil der Gesellschaft sehr verantwortungsbewusst mit der Situation umgeht. Auch der Politik hatte ich noch vor einigen Monaten ein durchaus gutes Zeugnis ausgestellt, das ich jetzt allerdings revidieren muss. Zu viel Versagen, Verantwortungslosigkeit, Versäumnisse und Verwaltung. 


Eine Grafik, die ich bei Gabor Steingart in seinem Morning Briefing letzte Woche gesehen habe und die vom Institut Statista erstellt wurde, macht einen Aspekt des Versagens sehr deutlich. Sie zeigt die verabreichten Impfdosen je 100 Einwohner in den verschiedenen Ländern:

Wir haben den besten Impfstoff, der zuerst zugelassen wurde, in Deutschland entwickelt. Das war die Leistung eines Unternehmens. So wie der deutsche Mittelstand derzeit immer noch die Wirtschaft am Laufen hält, so entfernt sich die Leistungsfähigkeit der politischen Elite immer weiter von einer Zukunftsfähigkeit.

Wir haben extrem große Herausforderungen im nächsten Jahrzehnt zu bewältigen:

  • Demografischer Wandel
  • Klimawandel
  • Digitale Disruptionen
  • Neue globale Machtverhältnisse
  • Migrationsdruck durch globale Krisen
  • Schuldenpolitik mit finanziellen Verwerfungen
  • Eine zunehmend ungerechte Gesellschaft

Wir könnten es schaffen, aber die Wahrscheinlichkeit sehe ich in jedem einzelnen Punkt aktuell weit unter 50 Prozent. Und das komplette Versagen bei der Impfstoff-Beschaffung, der Organisation und der digitalen Begleitung der Pandemie durch die deutsche und europäische Regierung lässt diesen Wert auf weit unter 30 Prozent sinken. Wenn jedes einzelne dieser Themen das Potenzial zu einer Katastrophe hat, dann haben wir – rein mathematisch – aktuell eine 2,1-prozentige Chance, die Zukunft in Deutschland positiv gestalten zu können.

Das ist die rein mathematische Betrachtung und damit verbunden ist der dringende Appell an eine Gesellschaft, vieles grundsätzlich in Frage zu stellen. Ich möchte mir meinen Optimismus bewahren und das unternehmerische Mindset in den Vordergrund stellen, mit dem es Unternehmen gelingt, die Probleme ihrer Kunden zu lösen, anstatt permanent Ausreden zu suchen und zu finden.

 

Wir brauchen dringend wesentlich mehr Selbstverantwortung in einer freien Gesellschaft und somit jetzt auch das Ende des Lockdowns. Die Kollateralschäden werden enorm sein und es wird sich weit und breit niemand finden, der dafür Verantwortung übernimmt. Erst sprechen viele Politiker von der Impfung als Lösung dieser Pandemie, jetzt wird dieses Thema zu peinlich und es geht um Schnelltests. Wenn die dann nicht verfügbar sind, dann wird es ein neues Thema geben.

Viele werden dieser Politik jetzt müde und das Ausland beginnt, Deutschland zu belächeln, so wie beim Flughafen BER. Was wir brauchen, ist eine ganz neue UnternehmerEnergie in unserer Gesellschaft und auch in der Politik. Die Zukunft kann nicht verwaltet werden, sie muss gestaltet werden und wir haben einen guten und noch soliden deutschen Mittelstand, der dazu bereit ist.

 

RESPEKT

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RESPEKT

Am letzten Sonntag habe ich mich mit dem Wert der „Gemeinschaft“ beschäftigt und diesem Wert einige Werte zugeordnet, die eine Gemeinschaft fördern, wie zum Beispiel Wertschätzung, Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt und Hilfsbereitschaft. Das sind nur einige Werte, die dazu dienen, eine Gemeinschaft zu fördern. In den sieben Kardinal-Tugenden (Weisheit, Besonnenheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit, Glaube, Hoffnung, Liebe) werden auch Werte beschrieben, die eine Gemeinschaft fördern. 

Wenn wir uns also über den Zustand einer Unternehmenskultur freuen oder diesen kritisieren, so ist dieser Zustand immer ein Ergebnis gelebter oder nicht gelebter Werte. In einer Gesellschaft verhält es sich nicht anders, aber dazu schreibe ich morgen mehr. So greife ich mir jetzt und an den kommenden Sonntagen die Werte heraus, die einen direkten und guten Einfluss auf unsere Unternehmenskultur haben. 

Respekt! Dieser Wert ist eine Anerkennung der Leistung eines Teammitglieds. Er ist eine Wertschätzung, die für jeden Menschen wichtig ist. Wir definieren unseren Selbstwert auch durch die Anerkennung, die wir erfahren. Lob ist wie Dünger für die Entwicklung von Menschen und mit diesem Lob drücke ich Respekt aus. Hierzu habe ich einen „Endlich Montag“-Beitrag geschrieben.

Unterscheiden wir ganz kurz zwei unterschiedliche Formen der Anerkennung, die unterschiedlich genannt werden. Da gibt es die grundsätzliche Anerkennung der anderen Person, die seine Würde achtet und fördert. Diese Zuwendung ist bedingungslos. In meinem Wortschatz stehen dafür die Werte „Wertschätzung“ und „Würde“, die beide bedingungslos sind. Ich weiß, dass es in vielen Unternehmen so ist, dass die Bedeutung von „Respekt“ diesen Platz einnimmt. Beides ist gut, es sollte nur definiert werden, was damit gemeint ist. Wenn manche Mitbürger mehr Respekt fordern, dann wird damit der Wunsch zum Ausdruck gebracht, auf Augenhöhe behandelt zu werden. Wenn diese Augenhöhe fehlt, dann entsteht weder Respekt noch Wertschätzung. Die Gemeinschaft hat dann ein Problem.

Respekt und Anerkennung haben in meinem Wortschatz mit einer Leistung zu tun, was heißt, dass ich das Verhalten eines Menschen wahrnehme und sehr positiv beurteile. Wenn ich in den Bergen wandern gehe und neben mir die Gangschaltung eines Mountainbikes knackt und ein Mensch auf dem Fahrrad mich auf einem Weg überholt, den ich kaum zu Fuß schaffe, dann lautet mein Gruß „Respekt!“, da ich die Leistung anerkenne.

Aufgabe: Definieren Sie die Bedeutung von Respekt und Wertschätzung für die Kultur im Unternehmen. Einer der beiden Werte – oder alle beide – haben einen berechtigten Platz in jedem Verhaltensleitbild.

Wenn wir Respekt mit der Anerkennung für gut geleistete Arbeit verbinden, dann kann eine sehr starke Quelle der Motivation daraus entstehen, denn zahlreiche Umfragen haben gezeigt, dass es sich hier um eine Hauptmotivation handelt. Meistens werden Sinn in der Arbeit, Anerkennung (Respekt), Entwicklungsmöglichkeiten und eine gute Stimmung im Team noch vor dem Gehalt als Quellen der Motivation genannt. Es sind die Top 5 der Motivation und auch die zentralen Motive für junge Menschen, die ihren Platz in einem guten Team so gerne einnehmen.

Umsetzungs-Impuls: Konkret bedeutet das bei diesem Wert, so wie bei jedem Wert, die Möglichkeit, im Unternehmen einen kleinen „Respekt-Workshop“ zu machen, in dem dieser Wert von allen erst definiert und dann bewertet wird. Was verstehen wir unter Respekt? Auf einer Skala von 1-10: Wie hoch sehen wir den Wert Respekt in unserem Unternehmen gelebt? Wo gibt es gute Beispiele? Wo gibt es Mängel? Was könnten wir anders machen, sodass wir in einer Kultur voller Respekt arbeiten?

Das sind ein paar Fragen, die Sie für den Workshop nutzen können.

Wenn Respekt eine Gemeinschaft fördert, so schadet fehlender Respekt einer Gemeinschaft. So gesehen, geht es hier um eine Kompetenz der Führung. Wie gut ist der Wert Respekt in der Führung ausgeprägt? Nehmen sich Führungskräfte die Zeit, gut geleistete Arbeit anzuerkennen? Dabei geht es auch um eine gesunde Balance. Ein „Zuviel“ führt zur Belanglosigkeit und der Wert „Respekt“ verliert an Bedeutung, wenn nur oberflächlich gelobt wird. Ein „Zuwenig“ führt zu einer sinkenden Motivation, denn wenn Leistung nicht mehr anerkannt wird, oder nur mit Druck geführt wird, dann ist das schlecht für jede Selbstmotivation.

Respekt ist ein wichtiger Wert für die gesunde Führung in einem Unternehmen.

 

Welche neuen Aufgaben hat das “HR der Zukunft”?

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Welche neuen Aufgaben hat das “HR der Zukunft”?

Ich habe mir jetzt für die Samstage vorgenommen, immer eine Idee aus dem HBR – Harvard Business Review – vorzustellen, die mich inspiriert hat. In der aktuellen Ausgabe bin ich auf einen kleinen Artikel gestoßen, der eine Befragung von HR-Verantwortlichen beschreibt und ihre Sicht auf die nächsten zehn Jahre. Der Faktor Mensch bleibt der entscheidende Erfolgsfaktor, aber wir müssen uns ganz neuen Herausforderungen stellen, die sich jetzt schon ankündigen:

  • Wie wäre es mit einem „Distraction Prevention Coach“ – also jemandem, der die Mitarbeiter vor Ablenkungen bewahrt?
  • Oder mit einem „Chief Purpose Planner“, der den Mitarbeitern dabei hilft, Bedeutung und Sinn in ihrem Leben und ihrer Aufgabe zu sehen?
  • Der „Uni4Life Coordinator“ könnte für eine permanente Persönlichkeitsentwicklung sorgen.
  • Ein „Human Network Analyst“ könnte die Aufgabe haben, die Netzwerke im Unternehmen zu fördern und auszubauen.
  • Der „Virtual Reality Immersion Counselor“ hilft den Mitarbeitern dabei, in die virtuelle Welt „einzutauchen“, die das Unternehmen bietet.

Es würde zu weit führen, alle 21 neuen Rollen darzustellen. Hier verweise ich auf die März-April-Ausgabe 2021 und führe die Inspiration einfach für den Mittelstand fort. Es ist nicht nur wichtig, darüber nachzudenken, welche Probleme unsere Kunden in zehn Jahren haben werden, sondern auch, welche Herausforderungen sich für unsere Mitarbeiter, deren Motivation und die Gewinnung neuer Mitarbeiter in den nächsten zehn Jahren ergeben werden. Ich teile das für den Mittelstand in unterschiedliche Kapitel ein:

Suche neuer Mitarbeiter

  • Wie suchen wir intensiver im Netz nach neuen Mitarbeitern? (Chatbot- und Data-Detective)
  • Wie positionieren wir unsere Arbeitgeber-Marke? (Klimawandel-, CSR-, Sozial-Coach)
  • Wie sorgen wir für Vielfalt? (Gender-Diversity-Officer und dann: Genetic-Diversity-Officer)

Motivation der Mitarbeiter (Kultur)

  • Wie fördern wir die Stimmung? (Feel-good-Manager, Herzlichkeits-Beauftragte,..)
  • Wie fördern wir die Vernetzung und gemeinsames Lernen? (Network-Coach, Team-Trainer)

Gesundheit der Mitarbeiter

  • Wie fördern wir die ganzheitliche Gesundheit unserer Mitarbeiter? (Holistic-health-Coach)
  • Wie helfen wir bei den Auswirkungen der neuen Medien? (Ablenkungs-Vermeidung)
  • Wie reduzieren wir Suchtverhalten? (Anti-Abhängigkeits-Trainings, auch für die digitale Welt) 

New Work = neue Arbeitswelten

  • Wie fördern wir die neuen Formen der Zusammenarbeit? (Work-from-Home-Coach)
  • Oder wie gestalten wir gemeinsam die Arbeitswelt der Zukunft (Future-of-Work-Architect)

Technische Disruptionen und Veränderungen

  • Virtual Reality wird wichtig. Wie helfen wir dem Team bei der Nutzung? (VR-Coach)
  • Künstliche Intelligenz wird immer wichtiger und sie wird zunehmend auch im HR Einzug halten. Wie machen wir unser eigenes HR-Team fit für die Zukunft? (KI4HR-Trainer)

Das sind nur ein paar Beispiele und es wird deutlich, dass wir uns heute intensiv mit der Welt von morgen beschäftigen müssen. Sehen wir uns die letzten zehn Jahre an und die immensen Veränderungen, die in diesen Jahren stattgefunden haben. Sehen wir auf die Corona-Krise und die neue Normalität. Ein Jahr beschleunigte viele Entwicklungen. Wird diese Dynamik langsamer sein, weil wir das gerne so hätten, um mitzukommen? Wohl kaum. Umso wichtiger wird jetzt die aktive Gestaltung der Zukunft. UnternehmerEnergie 5.0 ist dafür gerüstet und bietet dem Mittelstand einen großen Nutzen, auch bei der Beantwortung dieser Fragen.

Das 8F-Modell der LebensBalance

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Das 8F-Modell der LebensBalance

In meinem CDI No. 39 hatte ich bereits dieses Modell vorgestellt und da es gestern um das Thema Lebensqualität ging, möchte ich heute drei Anwendungen dieses Modells aus UE5.0 nachliefern. Ich habe auch die einzelnen Bereiche, die jeweils mit einem “F” beginnen, etwas ausführlicher beschrieben.

Bei dem 8F-Modell der LebensBalance geht es darum, unser Leben möglichst einfach in verschiedene Bereiche einzuteilen, die für unsere Lebensqualität wichtig sind. Es gibt viele Modelle – und allein durch die Übung gestern haben Sie gesehen, mit welchen und wie vielen Faktoren Sie ihre eigene Lebensqualität beschreiben können. Aber sehen wir uns das System einmal an:

 

Es stecken viele Gedanken in der Entwicklung dieses Modells, die hier zu weit führen würden. Daher beschreibe ich einfach die acht unterschiedlichen „F“. Es gilt für jedes dieser „F“ die Regel, dass es darunter einige „Rollen“ gibt, oder auch Unterbereiche, die eigene Bereiche in unserem Leben sind, hier aber – der Einfachheit geschuldet – einem „F“ zugeordnet werden. Unter den Rollen gibt es dann auch noch „Aufgaben“ oder Tätigkeiten, die der Rolle zugeordnet werden.

  1. FRIEDEN: Damit ist unser Seelenfrieden gemeint und alles philosophische, religiöse, spirituelle und soziale Engagement unseres Lebens. Wo und wie stellen wir unser eigenes „kleines“ Leben in einen großen Kontext? Was ist für mich der Sinn meines Lebens? Diese Frage ist hier zentral und es leiten sich ganz unterschiedliche Handlungsfelder daraus ab. Für den einen ist es die Tätigkeit in der Entwicklungshilfe oder im Klimaschutz. Für den anderen ist es das Schreiben von Büchern. Und für eine dritte Person hat es hauptsächlich mit Religion zu tun. Viele Menschen verwenden einen großen Teil ihrer Zeit für ihre Religion. Das ist der Bereich unseres Friedens.
  2. FREUDE: Der Lebensbereich unserer Hobbys und der vielen schönen Dinge des Lebens. Woran habe ich Freude? Das ist die zentrale Frage in diesem Lebensbereich und allein hier könnten wir wieder einige dazugehörige Lebensbereiche aufmachen. Unsere Wohnsituation, unser Garten, Urlaube und Reisen, das Lesen oder auch sportliche Hobbys. Was machen wir gerne? Was macht uns Spaß? Die Begriffe „Rolle“ und „Aufgabe“ sind hier allgemeine Formulierungen. Die unterschiedlichen „Rollen“ wären zum Beispiel unterschiedliche Hobbys und die „Aufgaben“ sind die Zeiteinheiten und Tätigkeiten, die ich diesem Hobby widme. Oder es handelt sich um die Rolle eines „Hausmeisters“ für mein Heim oder die des Gärtners für meinen Garten. Oder es ist ein einfacher Spaziergang.
  3. FAMILIE: Hier geht es um unsere Familie, die manchmal viele Menschen umfasst. Ich bin Ehepartner (oder in einer Beziehung), bin ein Elternteil, vielleicht sogar ein Bonus-Elternteil. Wenn meine Eltern noch leben, bin ich auch Kind, was im Alter auch mit Pflichten einhergeht. Ich bin vielleicht ein Ge­schwis­ter­teil, Onkel, Tante und manches mehr. Das ist die Welt der familiären Gemeinschaft, in der ich Rollen und Aufgaben habe. Manche dieser Aufgaben machen große Freude und manche sind eine selbst auferlegte Pflicht. Ein ganz wichtiger Lebensbereich ist hier sicher unsere Partnerschaft mit einem anderen Menschen, die einen ganz besonderen Stellenwert hat und in anderen Systemen einem eigenen Bereich entspricht.
  4. FREUNDE: Dieser Lebensbereich ist der Lebensbereich unserer sozialen Netzwerke und Freundschaften, die es neben der Familie gibt. Ein bester Freund kann eine ähnliche Rolle in unserem Leben einnehmen wie ein Lebenspartner, was Zeit und Zuneigung betrifft. Die Rollen sind immer individuell, ebenso die Zeit, mit der wir die entsprechenden Aufgaben ausfüllen.
  5. FITNESS: Der Bereich von Körper, Fitness und Gesundheit. Gesunde Ernährung, Bewegung, Vorsorgeuntersuchungen, Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Zeiten der Ruhe und Entspannung. Auch hier können wir einige Rollen definieren. Die Rolle des „Läufers“ oder die Rolle des „Bodybuilders“ (Kraft) oder die Rolle als Patient, auch wenn es um Prävention geht. Die Aufgaben sind uns bekannt und sie kommen oft zu kurz.
  6. FINANZEN: Der Lebensbereich unserer materiellen und finanziellen Situation. Dieser Bereich betrifft sowohl Investitionen in materielle Wünsche als auch unsere Altersversorgung und private Vermögenssituation.
  7. FIRMA: Dies ist der Bereich unseres unternehmerischen, beruflichen Tuns, der ja meistens einen sehr großen Zeitraum in unserem Leben einnimmt.

Dieses Modell ist für unser Privatleben gut geeignet und ist zugleich die Brücke zu UnternehmerEnergie.

  1. FORTBILDUNG: Der Bereich, in dem wir lernen, uns aus- und fortbilden. Wir haben vielleicht Spaß daran, eine neue Sprache zu lernen und manche Hobbys sind intensiv mit einer Aus- und Weiterbildung verbunden. Dieser Bereich spielt in einer Zeit des permanenten Wandels eine große Rolle und wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen.

Das ist das 8F-Modell der LebensBalance und es eignet sich sehr gut, um die eigenen Ziele zu definieren. Je nach Zeithorizont können wir in diesem Horizont einfach die 8F durchgehen. Und es ist auch ein gutes Werkzeug für die Selbstreflexion. In UnternehmerEnergie 5.0 haben wir eine 8F-Analyse entwickelt, mit der wir die aktuelle Situation unserer Lebensqualität gut beschreiben können.

Anwendung von UE5.0:

  1. Definieren Sie die Rollen und Aufgaben Ihrer 8F. Hier gibt es in UE5.0 auch ein neues Werkzeug: die persönliche Aufgabenplanung. Sie können diese am besten vorbereiten, wenn Sie als Vorlage die Aufgabenplanung aus dem bisherigen UE nehmen und auf Ihr Privatleben übertragen. So definieren wir nicht nur unsere Lebensbereiche, sondern erweitern diese um Rollen und Aufgaben in den einzelnen Bereichen.
  2. Sie können dieses Modell sehr gut als Struktur für Ihre persönliche Zielplanung nehmen, denn dazu braucht es nur einen Zeithorizont, den Sie planen wollen, und die Struktur der “8F” mit der entsprechenden Fragestellung: “Was sind meine Ziele in diesem Lebensbereich….?”
  3. Sie können dieses Modell auch als Analyse-Werkzeug nutzen. Denn so wie wir ein Werkzeug für die Unternehmensanalyse haben, so haben wir auch ein Werkzeug für die aktuelle Lebenssituation, die mit diesem Modell gut beschrieben werden kann.