Hermann Simon

Hermann Simon

Heute ist der Geburtstag von Prof. Dr. Hermann Simon, einem der wirklichen TOP 10 Management-Denker, die wir in Deutschland haben und der mich immer wieder inspiriert. Ihm widme ich heute diesen CDI. Für die Leser habe ich auch gleich einige gute Buchempfehlungen eingebaut. 

Mit Hermann Simon durfte ich bereits ein Seminar zum Thema Preise und Strategie im Vorfeld unserer SchmidtColleg-Tage in Bayreuth halten und er bereicherte gleich mehrfach unsere Veranstaltung. Auch mit Josef Schmidt verband Hermann Simon ein freundschaftlicher Kontakt. Dieser führte schon früh in meinem Leben dazu, dass wir uns persönlich kennenlernten. Das war im Herbst des Jahres 1994. Ich wurde damals als Jungunternehmer ausgezeichnet, er hielt einen Vortrag zu seinem Thema “Hidden Champions”. Diesen Begriff führte Hermann Simon 1990 in einer Studie ein, die in der Zeitschrift für Betriebswirtschaftslehre veröffentlicht wurde. Sein Buch “Die heimlichen Gewinner” erschien 1996 auf dem deutschen Markt und ist seitdem in 26 Sprachen weltweit übersetzt worden. Damit hat er vielen Weltmarktführern aus dem großen Mittelstand in Deutschland ein Gesicht gegeben. 

Die Lehren, die aus diesen Erfolgskonzepten bis heute gezogen werden, beschreiben echte Erfolgsprinzipien und sind eine Bereicherung der Managementliteratur. Der Begriff “Hidden Champion” ist weltweit bekannt geworden und meint Unternehmen, die mehr als 50 Millionen Euro Umsatz machen oder mehr als 500 Mitarbeiter haben. Es sind große, inhabergeführte Unternehmen, die in der Öffentlichkeit wenig bekannt sind, da nicht börsennotiert. Als Kriterium gilt Marktführerschaft auf dem Heimatmarkt oder eine Platzierung unter den ersten drei ihrer Branche weltweit. Auch einige Kunden des SchmidtColleg sind Hidden Champions. Die Fortsetzung seines Standardwerks folgte mit den Büchern “Hidden Champions des 21. Jahrhunderts” und “Hidden Champions – Aufbruch nach Globalia”, das er aktuell überarbeitet hat, wie er mir vor kurzem schrieb. Alle Bücher sind sehr lesenswert und unbedingt zu empfehlen, wie alle Bücher von Hermann Simon.

In einem zweiten Bereich ist er ebenfalls zu einem weltweit anerkannten Experten geworden: der Preisstrategie. Die von ihm mitbegründete Unternehmensberatung “Simon, Kucher & Partners” gehört zu den weltweiten Experten im Bereich Pricing, Strategie, Marketing und Vertrieb. Was in einem kleinen Büro 1985 begann (dem Jahr, in dem auch SchmidtColleg gegründet wurde), ist heute eine weltweit operierende Unternehmensberatung mit mehr als 1400 Mitarbeitern in 39 Büros. Von der BusinessWeek wurde “Simon, Kucher & Partners” bereits 2004 als weltweit führendes Unternehmen in Sachen Pricing bezeichnet. 

Ich freue mich sehr, dass Hermann Simon bisher alle Vorworte unserer Buchreihe rund um die kleinen Hidden Champions des Mittelstands geschrieben hat und werde mich in diesem Jahr an den sechsten Band machen, der die kleineren Hidden Champions in der Krise beschreiben wird.

Herzlichen Glückwunsch, lieber Hermann, bleibe gesund und so voller Tatendrang, wie Du es mir vor kurzem beschrieben hast. Ich freue mich auf jeden neuen Artikel und jedes neue Buch von Dir. Du gehörst zu der Gruppe von Menschen, die für mich ein echtes Vorbild sind. Unvergessen ist für mich der gemeinsame Besuch der Wagner-Festspiele in Bayreuth zusammen mit Deiner lieben Frau.

Ganz herzliche Grüße auch von der “Fangemeinde” des SchmidtColleg. 

Energie Impuls KW 06 2021

ENERGIE IMPULS FÜR KW 06

EnergieImpuls KW 06 2021: Der größte Wert ist Liebe.

Der größte Wert ist Liebe. Sie umfasst alle Bereiche unseres Lebens, unsere Partnerschaft, unsere Kinder und unsere Familie ebenso, wie unsere Freunde, unsere Rolle als Führungskraft und letztlich unser Handeln in der Gesellschaft. Die Dunkelheit kann eben keine Dunkelheit vertreiben. Ebenso wenig wird Hass jemals eine Lösung sein, oder eine positive Energie der Zukunftsgestaltung.

Wenn wir in einem positiven Bewusstsein leben wollen, dann müssen wir uns der Liebe stellen und diese in unserem Leben pflegen. Handeln wir wirklich in allen unseren Lebensbereichen liebevoll? In den Bereichen, in denen wir es tun, scheint die Sonne in unserem Herzen. In den anderen Bereichen kämpfen wir öfters mit der Dunkelheit. Nur die Liebe vermag es, eine große Änderung zu bewirken. Wertschätzung ist dabei ein erster guter Schritt.

In welchem Bereich meines Lebens werde ich in dieser Woche liebevoller sein?

 

 

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Wa(h)re Redner – Teil 1

Wa(h)re Redner – Teil 1

Ich möchte an dieser Stelle von meiner zweiten Erfahrungen mit dem neuen Medium Clubhouse berichten – einer Live-Radio-App”, deren Programm selbst gestaltet werden kann und die die Möglichkeit bietet, mit vielen Menschen einen Dialog zu führen. Wie alle Social-Media-Kanäle ist es erst einmal ein neutrales Werkzeug, das es Menschen ermöglicht, miteinander ins Gespräch zu kommen. Und wie jedes Werkzeug kann es dem Guten wie auch dem Schlechten in uns Menschen dienen. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt. 

In einem neuen Raum” trafen sich bei meinem Besuch einige Speaker” zum ersten Mal und sprachen über ihren individuellen Weg auf die Bühne. Eine sympathische Betriebsrätin stellte eine spannende Frage:
Ist ‘Speaker’ (neudeutsch für Redner) eine Branche? Ich dachte bisher, es bräuchte viel Kompetenz gepaart mit Rhetorik, damit ein Mensch wirklich etwas zu berichten hat und das dann auch wirklich kann. Reden um des Redens willen finde ich eher weniger sinnvoll.”

Treffender konnte die Frage nicht formuliert werden, denn sie hinterfragt einen Umstand, den erfahrene und kompetente Redner seit einiger Zeit kritisch beobachten. Die Antworten in der Runde waren vage und ich wurde das Gefühl nicht los, dass hier etwas weichgespült wird. Sehr präsent waren die Aussagen, dass die Verpackung wichtiger sei als der Inhalt. So hatte ich nicht das Gefühl, den Ton dieser Plattform zu treffen, als ich zu dieser Betriebsrätin sagte, dass ich ihre Meinung teile. In erster Linie geht es um Kompetenz und Erfahrung, gepaart mit guter Rhetorik. Erst an zweiter Stelle steht die Verpackung. 

Wenn es um Entertainment geht, dann handelt es sich um die Berufsgruppe der Kabarettisten und Künstler. Eine emotionale Bühnenpräsenz, die der Unterhaltung dient, schätze ich sehr und empfinde sie als große Kunst. Die Rede jedoch sollte zu einem großen Teil Inhalt vermitteln – gerne mit Humor. Aber es sollten eben echte Experten sein, die da sprechen und keine Menschen, die mehr Bücher geschrieben haben (bzw. haben schreiben lassen) als sie selbst Bücher gelesen haben. Auch die Botschaft, dass jeder ein Experte ist, halte ich für eine steile These und eine semantische Ausdehnung des Begriffs Experte”. Dieser ist aber genau definiert. Viele Menschen mögen sich aktuell gerne für Experten halten, sie sind es aber nicht. NEIN, nicht jeder ist ein Experte.

In der Medizin kennen wir den Begriff des Quacksalbers”. Er bezeichnet einen Menschen, der ohne fundiertes Wissen Heilung verspricht. Er ist ein Scharlatan. Zunehmend kommen mir angesichts der Fülle von Speakern solche Vergleiche  in den Sinn.     

Seit nun fast 20 Jahren bin ich als Speaker” auf der Bühne und habe geschätzt 1000 Vorträge gehalten. Größtenteils bin ich allerdings Trainer in einem echten Managementseminar, das von wirklich guten Unternehmer*innen gebucht wird. Ein paar Tage pro Jahr stehe ich auch als Coach zur Verfügung und konnte so helfen, ganz konkrete Veränderungen in Unternehmen zu bewirken. Manchen Unternehmern half ich, die eigene Existenz zu sichern, anderen half ich dabei, zu wachsen und wieder anderen, ein gutes Unternehmen profitabel und motivierend weiterzuentwickeln. Bisher konzentrierte ich mich viel mehr auf meine Kunden als auf meine Positionierung. 

Als Veranstalter habe ich selbst in den letzten 20 Jahren mehrere hundert Redner eingekauft. Das SchmidtColleg hat 35 Jahre Erfahrung und mehr als 50.000 Persönlichkeiten haben unsere Veranstaltungen bisher besucht. Denen kann man keinen Quatsch erzählen. Und ich höre und erlebe derzeit extrem viel Quatsch. Dass sich so viel Inkompetenz auf dem Markt verbreitet, liegt auch daran, dass das Speaker Sein” scheinbar zu einem eigenen Berufsbild (und -wunsch) geworden ist, so wie Coach und Unternehmensberater. Das ist eigentlich nichts Schlechtes, denn es gibt durchaus gute Redner, Coaches und Berater. Meiner Erfahrung nach liegt die Relation bei 20 zu 80 – die gute Pareto-Formel. Leider ist das Verhältnis sehr ungünstig für die Kunden, denn 20 Prozent sind gute und 80 Prozent sind schlechte Redner (oder bei guter Performance unerfahren oder inkompetent). Man erkennt sie schnell daran, dass zum Beispiel keine Fragerunde zugelassen wird. Echte Experten lieben Fragerunden, Selbstdarsteller hassen sie. Doch weil keinerlei Wissen nachgewiesen werden muss, kommen die 80 Prozent mit entsprechender Positionierung”, Büchern” und Experten-Status” durch. Zum Leidwesen des Publikums und der Unternehmen, denen ein großer Schaden entsteht.  

Diese Lücke wird mit scheinbaren Qualitäts-Zertifikaten gefüllt, die in der Regel gekauft werden. Selbst das FOCUS-Magazin und andere namhafte Medien versilbern hier gerade ihre eigene Marke. Mir wurden viele solcher Angebote gemacht, die ich dankend abgelehnt habe. Denn diese Strategie mag kurzfristig funktionieren, aber sicher nicht langfristig. Selbst Online-Zertifikate sind mehr als fraglich. Wenn die Quantität der 5-Sterne-Bewertungen entscheidet, kann sich jeder Netzwerker in eine Top-Position katapultieren. Quantität sagt nichts über echte Qualität aus. Auch viele Testimonials” sind nur scheinbar hilfreich, denn es werden die guten Stimmen zitiert und die vielen schlechten verschwinden unter dem Teppich. Der Fehler des positiven Beispiels”, denn wenn Aussagen selektiv gewählt werden, sind sie selten repräsentativ. Das weiß jeder Wissenschaftler, der ein Basiswissen über Statistik hat. 

Am Rande bemerkt: Das ist auch das Problem des sogenannten Story Tellings”. 

In den nächsten Tagen folgt der zweite Teil.

Die Bedeutung von gutem Journalismus

Die Bedeutung von gutem Journalismus

„Das größte Problem des Journalismus liegt darin, einem Auflageninstinkt ohne Rücksicht auf Wahrheit und Gewissen zu widerstehen.”
Joseph Pulitzer

Meinen heutigen CDI möchte ich allen guten Journalisten widmen. Viele riskieren ihr Leben für die Wahrheit und viele sitzen dafür im Gefängnis. Eine freie und offene Gesellschaft kann es nur geben, wenn sie durch gute Journalisten begleitet wird. Es wurde in den letzten Jahren sehr oft die Axt an die Wurzeln der Wahrheit angelegt. Einige mächtige Staaten haben keine unabhängige Presse und auch in unserer Gesellschaft droht die Wahrheit oft, dem Profit zum Opfer zu fallen. Wir haben eine Legislatur in den USA erlebt, die Wahrheit als Fake-News diskreditierte und Lügen als „alternative Fakten” gesellschaftsfähig gemacht hat. Die Ergebnisse haben wir gesehen, sie spalteten eine stolze Nation noch mehr. 

Es führt uns zum Begriff der „Gerechtigkeit”, wenn es um eine gerechte Sache geht und Menschen am Werk sind, die ihren Beruf als Berufung verstehen und einem Berufsethos folgen. Wir sollten uns wieder auf diesen Berufsethos konzentrieren und auf die Werte, die ihm zugrunde liegen. Bei Journalisten gehört zu diesen Werten die Verpflichtung gegenüber der Wahrheit und die Qualität von Quellen. Gute Journalisten stellen Fakten dar und hinterfragen die Fassade, die gerne von den Mächtigen aufgebaut wird. Guter Journalismus ist kritisch und dennoch konstruktiv. Es geht nicht darum, Fehler nur anzuprangern, sondern aus diesen Fehlern auch zu lernen. Das Treiben der Macht bleibt gerne in Hinterzimmern vor der öffentlichen Wahrnehmung verborgen. Gute und kritische Journalisten bringen Licht in diese dunklen Räume. Demokratie wird es ohne eine unabhängige und kritische Presse nicht geben. Daher sollten wir sehr sorgsam mit dieser guten Presse umgehen. 

Aus diesem Grund habe ich aktuell gleich mehrere gute Zeitungen abonniert. Zusätzlich zu den besten Quellen für das Management und die Wissenschaft. Das kostet Geld, aber ich empfinde dieses Geld als eine doppelt wertvolle Investition.

  1. Vertrauen Sie einer qualitativ hochwertigen Presse und zahlen Sie auch dafür. Wir alle kennen die Formulierung „there is no free lunch”. Ist Ihnen schon aufgefallen, dass die kostenlosen Newsfeeds häufig die gleiche Meinung vertreten – nämlich Ihre eigene? Künstliche Intelligenz ist Ihnen auf den Fersen und schaut sich genau an, welche „kostenlosen” Artikel Sie gerne konsumieren. Von diesen oft empörten Meinungen bekommen Sie dann immer mehr und je länger Sie Zeit mit diesen Artikeln verbringen, desto transparenter ist Ihre Meinung. Außerdem verbringen Sie dann länger Zeit auf der entsprechenden Plattform und sind die ideale „Buyer Persona” für gezielte Werbung. So werden Sie zum einen anfällig für Manipulation und zum anderen unbewusster Konsument von Werbung.
  2. Alle Informationen, die Sie aufnehmen, haben immer einen Einfluss auf Ihr Denken. In den eigenen Kopf zu investieren und das eigene Denken möglichst klar zu halten, ist dabei unsere eigene Verantwortung. Mehr und mehr Menschen werden dieser Verantwortung nicht mehr gerecht und mit fehlender Verantwortung schwindet unsere eigene Freiheit. Ich suche gerne nach Artikeln, die meiner aktuellen Meinung widersprechen. Wie sonst könnte ich mich und meine Ansichten besser hinterfragen? Das mag manchmal anstrengend sein, es ist aber dringend notwendig für unsere Gesellschaft, damit wir uns unsere geistige Freiheit bewahren.

Daher mein großer Dank an alle kritischen Journalisten. Sie mögen sich treu bleiben, für ihre gerechte Sache kämpfen und ihrer Verpflichtung gegenüber der Wahrheit auch mit konstruktiver Kritik nachkommen. Diese Journalisten sind wichtiger denn je und leisten einen sehr wertvollen Beitrag zu unserer offenen und freien Gesellschaft. Wir Konsumenten sollten dies wertschätzen, indem wir bereit sind, für guten Journalismus zu bezahlen und uns den kostenlosen Newsfeeds häufiger zu entziehen. Diese können übrigens auch zu einer Sucht werden.

Und noch eine kritische Anmerkung gegenüber all den Hobby-Journalisten und selbst ernannten Experten da draußen: Denken Sie bitte über die Folgen nach, die irgendwelche wilden und nicht belegten Behauptungen gesellschaftlich nach sich ziehen. Nicht ohne Grund haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur. Wir sollten diesem Treiben sehr viel kritische Energie entgegenstellen. Denn zuerst opferten sie die Wahrheit, dann verbannten sie kritische Meinungen und sperrten Menschen wegen ihrer Liebe zur Wahrheit in Gefängnisse, dann verbrannten sie Bücher und am Ende passierte noch Schlimmeres …

Gute Werte sind erst dann wirksam, wenn sie gelebt werden.

Positive Kommunikation bedeutet, dass wir uns verstehen

Endlich Montag! (Folge 5 in KW 06)

Willkommen in dieser neuen Woche, die voller Möglichkeiten steckt, die eigene Kommunikation weiterzuentwickeln und mit Verständnis zu inspirieren. Wir befinden uns alle in einer angespannten Situation. Die einen, weil zu viel Arbeit bewältigt werden muss, die anderen, weil nicht gearbeitet werden darf. Wir sitzen aktuell oft zu Hause, kommunizieren digital und müssen Familie, Kinder, Partnerschaft, Kollegen und Kunden unter einen Hut bringen. Das ist eine große Herausforderung, ganz besonders für unsere Kommunikation. Da fällt schnell das eine oder andere gereizte Wort, das die Situation noch schwieriger macht. Drehen Sie es diese Woche einmal um. Kommunizieren Sie ganz bewusst positiv.

 

1.) Regel: Seien Sie hart in der Sache, aber weich im Ton.
Die wichtigste Spielregel lautet: „gute Energie”, in Ruhe und ohne Hektik kommunizieren, denn eine aggressive Kommunikation macht den Stress nur noch größer. Konstruktiv statt aggressiv! Das ist das neue Motto. Achten Sie dabei bitte so oft wie möglich auf die Energie, die durch Ihre Kommunikation entsteht. Ganz gleich wie mit Ihnen kommuniziert wird. Positive Kommunikation bedeutet immer (!) klug zu handeln und zu antworten, auch wenn wir nicht unbedingt klug behandelt oder angesprochen werden. Von Viktor Frankl habe ich den Impuls bekommen, dass zwischen Reiz und Reaktion immer ein Raum ist, den wir „persönliche Freiheit” nennen. Sie haben immer die Freiheit, Ihre Reaktion zu wählen.

 

2.) Regel: Hören Sie zu und versuchen Sie zuerst, den anderen zu verstehen.
In einer immer lauteren Welt, die multimedial ist, haben wir verlernt, richtig zuzuhören. Oft formulieren wir in Gedanken schon die Antwort, während unser Gegenüber noch spricht. Machen Sie es sich ab heute zur Gewohnheit, wirklich zuzuhören. Das kann durch authentische Gesten unterstrichen werden. Unser Gegenüber kann sehr wohl zwischen einem aufgesetzten Nicken und ehrlichem Interesse unterscheiden. Wenn wir von innen nach außen handeln, wird es immer gut sein. Wenn unsere Haltung von echtem Interesse geprägt ist, dann werden wir dies auch ausstrahlen. Leider fehlt vielen Menschen dieses Interesse. Sie sortieren lieber ihre Vorurteile, anstatt sich in einem echten Dialog zu befinden. Ein echter Dialog bedeutet eben auch, neue Sichtweisen zuzulassen. Mit „Meinungsaustausch” ist nicht gemeint, dass jemand mit seiner Meinung zu Ihnen kommt und mit Ihrer Meinung wieder gehen soll. Vielleicht ändern Sie ja sogar Ihre Meinung, wenn Ihr Gegenüber die besseren Argumente hat.

 

3.) Regel: Lautstärke ist indirekt proportional zur Qualität der Argumente.

Verbessern Sie daher lieber die Qualität Ihrer Argumente, statt Ihre Lautstärke zu erhöhen. Das bedeutet nicht, dass wir leise reden sollten, so dass unser Gesprächspartner Schwierigkeiten hat, uns zu verstehen. Eine ruhige, klare und empathische Sprache ist immer die beste Wahl. Es ist im beruflichen Kontext ein „No-Go”, laut zu werden, denn wir erzeugen dadurch nicht nur „negative Energie”, sondern schwächen automatisch unsere Position und unser Image. Diese Regel sollten Sie übrigens nicht zitieren, wenn Ihr Gegenüber aufgebracht ist, außer, Sie möchten es noch lauter haben. 

4.) Regel: Kommunizieren Sie auf Augenhöhe.
Seien Sie nicht zynisch oder arrogant. Damit signalisieren Sie Ihrem Gegenüber „Ich bin OK und Du bist es nicht.” Die Grundlage einer positiven Kommunikation ist die Wertschätzung des Gegenübers. Seine Worte oder sein Verhalten mögen für Sie nicht OK sein, die Person sollte aber OK sein. Wenn Sie eine Person ablehnen, dann wird positive Kommunikation immer schwierig sein. Sie sollten es dennoch versuchen. Formulierungen wie „Natürlich könnte ich Ihnen jetzt Recht geben, aber dann liegen wir beide halt falsch” sind vielleicht für den einen oder anderen witzig, aber nicht hilfreich. „Wir könnten uns ja auch intellektuell duellieren, aber ich sehe, Sie sind unbewaffnet” wäre dann der sicherste Weg, die Augenhöhe zu verlassen. Es liegt immer an Ihrer Intention und wie wirksam Sie sein wollen.

 

5.) Regel: Widerstand ist immer ein Zeichen der eigenen Unflexibilität.    
Diese alte Regel der Kommunikation mag ich sehr, denn sie macht deutlich, dass wir für die Qualität unserer Kommunikation selbst verantwortlich sind.

 

6.) Regel: Stellen Sie viele Fragen.
Auch das ist eine alte Weisheit: „Wer fragt, führt.” Die Quantität Ihrer Worte ist oft auch indirekt proportional zur Qualität Ihres Dialoges. Als „Vielredner” habe ich das leider schon oft erlebt. Eigentlich war ich ganz zufrieden mit meinem Monolog und habe diesen oft für einen Dialog gehalten. Die Feedbacks waren meistens aber nicht so gut. So kann es zum Mantra der Woche werden: Fragen. Fragen. Fragen. Noch Fragen?

 

7.) Regel: Trennen Sie Beobachtung von Bewertung.
Diese Regel aus der „gewaltfreien Kommunikation” von Marshall B. Rosenberg ist extrem nützlich, denn wir bewerten den ganzen Tag. In jedem Dialog finde ich Bewertungen, die bei genauerem Zuhören meistens eine negative Energie in unserem Gegenüber bewirkt. Das ist nicht gut. Wenn es uns zuerst gelingt, das zu erkennen und dann die beiden Ebenen voneinander zu trennen, dann wird Ihre Kommunikation in dieser Woche viel besser sein.

 

8.) Regel: Wiederholen Sie das Gehörte.
Gerade in hitzigen Diskussionen ist die einfache Formulierung „Habe ich Dich/Sie gerade richtig verstanden, dass …” eine Quelle guter Energie. Sie signalisieren dem Gegenüber dadurch Ihre Bereitschaft, wirklich verstehen zu wollen. Und es ist immer besser, zuerst zu verstehen und dann verstanden werden zu wollen. Eine Wiederholung des Gehörten ist dabei eine gute Idee. Auch werden sich so schnell Missverständnisse auflösen.

 

9.) Regel: Achten Sie auf den Denkstil des Gesprächspartners, der Gesprächspartnerin.
Grundlage von UnternehmerEnergie ist das 4-Quadranten-Modell unseres Denkens. Menschen sind sehr unterschiedlich und Gleiches gilt für ihr Denken. Die einen sind sehr sachlich, die anderen strukturiert, die nächsten eher emotional und wieder andere ganzheitlich und kreativ. Wie ich in meinen Seminaren immer deutlich mache, haben alle Denkstile Vor- und Nachteile. Machen Sie sich das auch in den Gesprächen dieser Woche bewusst. Mehr dazu gibt es am nächsten Montag. 

 

10.) Regel: Sprechen Sie in einer einfachen und deutlichen Sprache.
Respekt vor dem Gegenüber bedeutet auch, sich Mühe zu geben, um sich klar und deutlich auszudrücken. Viele Fremdwörter in einem Gespräch und lange Sätze haben eher die Botschaft „Ich bin schlau und Du nicht”. Das macht Sie weder sympathisch, noch ist es hilfreich für das Gespräch. Menschen merken sehr schnell, ob sie respektiert werden oder nicht. Verachtung und Beleidigung sind immer eine Quelle für negative Energie und Aggression. Durch Respekt entsteht gute Energie. Nutzen Sie möglichst kurze Sätze und setzen Sie einen Punkt, wo andere ein Komma machen.

 

 

Upppsss”, eigentlich sollten es nur drei einfache Regeln werden, aber es sind zehn zusammengekommen. Aber alle diese Regeln sind wichtig. Suchen Sie sich einfach die heraus, auf die Sie in dieser Woche besonders achten wollen.

Meine drei wichtigsten Kommunikationsregeln für diese Woche sind:

a.)…

b.)…

c.)…

 

Und wenn es Ihnen wirklich einmal reicht, dann machen Sie es wie ich und denken (!) Sie sich einfach „Ich bin dick und Du bist doof – mein Vorteil ist: Ich kann abnehmen!” Das klappt aber nur bei mir und nicht bei Ihnen, wobei ich daran arbeite, mir ein neues Mantra zu suchen. 

In diesem Sinne wünsche ich eine schöne und kommunikative Woche – in guter Energie.

 

 

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GELASSENHEIT

GELASSENHEIT

Wir leben in einer sehr aufgeregten Welt. So viele neue Impulse und so viele Möglichkeiten. Es ist eine FOMO-Zeit geworden. FOMO steht dabei für Fear of Missing Out”. Wir könnten ja etwas verpassen, wenn so viele Dinge um uns herum passieren und darüber auf allen Kanälen zu jeder Zeit gesendet wird. Ich mag Neuigkeiten und Innovationen und ich mag die vielen Möglichkeiten, die sich uns bieten. 

Mein erster Besuch bei Clubhouse hatte gleich ein kleines soziales Projekt zur Folge, das im Verlauf einer Woche viel Gutes bewirken konnte. Ich werde mich weiter dafür interessieren, aber ich vermeide es, daraus Stress entstehen zu lassen. Menschen mit FOMO sind selten gelassen und glücklich, denn auch FOMO ist eine Angst und Angst ist immer ein schlechter Weggefährte. Da bevorzuge ich ein Leben ohne Angst. 

Der Weg dorthin führt über die Gelassenheit. In dieser Woche habe ich über Konzentration und Meditation geschrieben. Beides fördert unsere Gelassenheit. Statt der FOMO nachzugeben, sollten wir uns eher darüber Sorgen machen, zu hektisch durchs Leben zu gehen und dabei zu verlernen, das Leben zu spüren. Gelassenheit ist nicht das Gleiche wie Besonnenheit (neben der Weisheit eine zweite Kardinaltugend). Darüber schreibe ich nächste Woche. Gelassenheit bedeutet die Fähigkeit, loszulassen und in den Strom des Lebens einzutauchen. Wer meint, überall sein zu müssen, wird nirgends wirklich sein. In einem meiner Lieblingsbücher (Die Möwe Jonathan”) geht es um das Sein”. Neil Diamond schrieb die Titelmusik zur Verfilmung. Ich mag besonders sein Lied Be”. 

Wir sind oft so damit beschäftigt, Dinge zu erreichen, zu kaufen und zu besitzen. Aber alles, was wir besitzen, besitzt auch uns. Daher war Gelassenheit auch ein zentraler Wert der Stoiker. Als deren  bekanntester Vertreter gilt Diogenes, der in einem Fass lebte und sich jeden Tag über die Sonne freute und bei Regen über das Dach, das ihm seine Unterkunft bot. Eines sonnigen Tages kam eine Schar Reiter des Weges, beeindruckend anzusehen. Ein Kaiser, der seine Streitmacht anführte und seinerzeit der mächtigste Mensch überhaupt war. Es handelte sich um Alexander den Großen. Sein Reich war so ausgedehnt, dass die Sonne dort nicht unterging. Alexander war in seiner Jugend Schüler von Diogenes und er erkannte seinen weisen Lehrer, den er sehr schätzte. Oh Diogenes, mein großer Lehrer, ich sehe, Du lebst hier arm in einem Fass”, soll er sinngemäß gesagt haben. Du hast einen Wunsch frei, was immer Du Dir wünschst, es soll Dir zuteil werden.” Diogenes blinzelte und blickte voller Stolz auf seinen Schüler, in dessen Schatten er  gerade saß. Oh großer Herrscher, es ist wahrlich etwas Großes aus Dir geworden und Du erfüllst mich mit Stolz. Ja, ich habe eine Bitte an Dich.” So richtete der Lehrer seine Worte an seinen ehemaligen Schüler. Was immer es auch sei, Du sollst es erhalten”, antwortete Alexander, der immer noch die Weisheit seines Lehrers schätzte. Ein solcher Wunsch hätte Reichtum über Generationen hinweg bedeuten können. Großer Kaiser, wenn ich bescheiden einen Wunsch an Dich stellen darf, so ist es dieser: Bitte gehe mit Deinem Pferd ein Stück zur Seite, Du verdeckst gerade die Sonne.” Das war der Wunsch des Diogenes und ein verblüffter Kaiser blickte direkt auf den Kern der Weisheit seines Lehrers. Denn er verstand, dass er nie genug haben wird, und sein Lehrer schon den ganzen Reichtum in seinem Herzen trägt.

Diese berühmte Überlieferung beschreibt am besten den Wert der Gelassenheit. Es ist ein sehr wichtiger Wert in einer Welt, in der sich scheinbar jeder über jeden aufregt. Ein bisschen mehr Gelassenheit täte uns gut, denn sie führt uns zu einer friedlicheren und schöneren Welt.  

Das wirkliche Sein” spüren wir nur durch Gelassenheit und die Fähigkeit, vieles loslassen zu können. Erst wenn wir loslassen, haben wir die Hände frei. Daher habe ich eher die FODA, die Fear of Doing All”. Zu viel, zu schnell, zu hoch … das führte mich stets weg von den wirklich wichtigen Dingen im Leben. 

Stolz-Kultur

Stolz-Kultur

„Wir sollten öfter innehalten und uns daran erfreuen, was wir bereits erreicht haben.”
Cay von Fournier

In den letzten Tagen habe ich den Blick nach vorne gerichtet und darüber nachgedacht, was wir in der Zukunft erreichen wollen. Wenn wir lernen, in einem endlosen Spiel zu spielen, dann gibt es keine Ziellinie, sondern jeden Tag neue Herausforderungen, die auf uns warten. Und je größer unsere UnternehmerEnergie ist, desto größer werden auch die Herausforderungen sein. Das ist eine gute Situation. Auf dem Abenteuerspielplatz namens Unternehmen wird es immer Ziele geben, große Ziele. Es wird auch immer die Gewissheit geben, dass wir es besser machen können. Ein Mensch, der es besser machen will, ist mir dabei viel lieber, als ein Mensch, der es immer besser weiß. Besserwisser sind selten Bessermacher. Das sollte uns beruhigen. Wir wollen es besser machen und daher haben wir jeden Tag alle Hände voll zu tun. 

Vor kurzem sprach ich mit einem Unternehmer, der im letzten Jahr wirklich viel erreicht hat. Wir telefonierten – und schon bald gestand er mir, dass ihn eine große Unzufriedenheit plagt. Er habe bei weitem nicht alle seine Ziele erreicht. Für gute Unternehmer*innen ist das der Normalzustand. Viel beunruhigender finde ich Menschen, die immer alle ihre Ziele erreichen. Es könnte daran liegen, dass sie sich viel zu kleine Ziele gesetzt haben. Wenn wir uns großen Zielen stellen, dann werden wir Phasen erleben, in denen wir diese Ziele nicht auf Anhieb erreichen. Das kann frustrierend sein und so empfahl ich meinem Gesprächspartner, auf das zurückzublicken, was er 2020 erreicht hatte. Es war eine ganze Menge. Er formte ein wirklich tolles Team, das ich kennenlernen durfte, im Unternehmen wurde viel verändert und es gab gute Ergebnisse in der Mitarbeiterbefragung. Finanziell war das Jahr erfolgreich – und dennoch war er unzufrieden. Während des Gespräches hellte sich seine Stimmung jedoch deutlich auf, als er sich erlaubte, zurückzublicken. Er empfand Stolz auf sich und auf sein Team.

Stolz kann ein negativer Wert werden, wenn wir ihn nur auf uns beziehen und ihn übertreiben. Aber Stolz ist eine positive Sache, wenn wir unsere Wertschätzung auf ein ganzes Werk beziehen. Unternehmen brauchen eine Stolz-Kultur. Unsere Mitarbeiter brauchen Gelegenheiten, erreichte Ziele und eine positive Entwicklung feiern zu können. Das verbindet und formt das positive Image, das wir von uns selbst haben. Souveränität bedeutet Selbstsicherheit. Wir sind gut und dürfen auch stolz darauf sein. So gesehen ist die Stolz-Kultur eine Quelle positiver Energie.

Damit meine ich nicht Überheblichkeit. Jede Tugend befindet sich immer in der Balance zwischen zwei Extremen. Beim Stolz ist das die Balance zwischen Unsicherheit und Überheblichkeit. Daher sollten wir diese Balance pflegen. Jedes Kind strahlt, wenn die Eltern ihm vermitteln, dass sie stolz sind. Stolz ist eine spürbare Form der Anerkennung. Daher sollten wir ab und zu innehalten und stolz sein auf das, was wir bereits erreicht haben. Das gibt Kraft, uns morgen wieder unseren Herausforderungen zu stellen. 

Auch in der Nachfolge vermittle ich beiden Generationen, gegenseitig aufeinander stolz zu sein. Die junge Generation ist manchmal ungeduldig und unzufrieden, denn sie meint, vieles besser zu wissen. Aber sie vergisst dabei gerne, dass in den letzten Jahrzehnten schon eine Menge besser gemacht wurde, als es vorher war. Andererseits können stolz auf die Jugend sein, wenn sie sich der Herausforderung stellt, Unternehmer*in sein zu wollen.

So sollte jedes Unternehmen auch eine Stolz-Kultur haben. Sie beinhaltet Anerkennung der vergangenen Leistungen und zugleich Bescheidenheit gegenüber den Herausforderungen der Zukunft.  

UE5.0:// Wie wird ein Leitbild zu einer lebendigen “gerechten Sache”?

UE5.0://  Wie wird ein Leitbild zu einer lebendigen “gerechten Sache”?

„Wir unterschätzen die Macht gelebter Werte.
Wenn es ein Werkzeug nachhaltiger Veränderung gibt, dann sind es gelebte Werte.”
Cay von Fournier

Ein zentrales Thema im Bereich STRATEGIE von UE5.0 sind Werte, und hier ganz besonders die gelebten Werte, die ein Unternehmen prägen. Einen Teil der Werte nenne ich “WAS-Werte”. Sie prägen unser Leitbild und unser Anliegen. WAS wollen wir erreichen? Die anderen Werte sind die “WIE-Werte”. Sie prägen unsere Kultur und unser Verhalten. Bei der Umsetzung eines Leitbildes und der Kommunikation mit dem Team geht es in erster Linie um diese Werte, die unser Verhalten prägen. Je revolutionärer und größer unser Anliegen ist, desto genauer sollten wir auf diese Werte achten. Für mich sind hier folgende Werte wichtig. 

  • Klarheit (Konsequenz)
  • Sympathie (Wertschätzung)
  • Souveränität (Verantwortung)
  • Zuversicht (Mut)
  • Leidenschaft (Liebe)

Das sind die Werte, die ich für die Umsetzung meines Leitbilds definiert habe. Ich denke, wir müssen um eine Utopie ringen und für eine “positive Zukunftsgestaltung” kämpfen. Der Kampf darf nicht aggressiv sein, sondern sollte stets konstruktiv bleiben. Er wird nicht mit Waffen ausgetragen, sondern mit Worten. Worte, die überzeugen und inspirieren. Hier gibt es nur wenige Ausnahmen. Wir dürfen nicht tolerant gegenüber der Intoleranz sein, sonst verlieren wir die Freiheit, in der Toleranz erst gedeiht. 

Klarheit 

Klarheit in unserem Denken und in unserer Sprache ist die Voraussetzung. Viele Worthülsen, die oft produziert werden, nehmen den Menschen Orientierung und machen sie leichter manipulierbar. Aber wir brauchen Orientierung, eine klare Vision und klare Ziele. Diesen Wert verbinde ich mit dem Wert der Konsequenz, denn Klarheit ist nur sinnvoll, wenn sie etwas bewirkt. Wirksamkeit fördert gute Energie.

Sympathie

Wir müssen hart in der Sache sein, aber weich im Ton. Wir werden andere Menschen nur dann für eine gerechte Sache gewinnen, wenn wir sie fühlen und empathisch sind. Der Griesgram wird nichts bewirken und Wut führt immer zu Verachtung. Dabei brauchen wir genau das Gegenteil, nämlich Wertschätzung und Respekt. Daher sollte immer darauf geachtet werden, sich sympathisch für die gerechte Sache zu engagieren. 

Souveränität

Die Grundlage jeder gerechten Sache ist die Freiheit, in der wir für sie eintreten. Dabei dürfen wir uns weder von Eigeninteressen noch von den Interessen anderer ablenken lassen, die nicht dieser gerechten Sache dienen. Es ist menschlich, dem Ego oder der Macht nachzugeben, aber es ist nicht förderlich. Zu dieser Souveränität (Freiheit) gehört immer auch die Verantwortung. Und letztlich sind wir unserem eigenen Gewissen verpflichtet.

Zuversicht

Auch wenn es manchmal schwer fällt, weil der Berg so groß ist und der Weg so weit, so müssen wir doch die Zuversicht behalten, den Glauben an die gerechte Sache und die Hoffnung, dass vieles besser wird. Das ist der Optimismus, der zur Pflicht wird. Und diesen Wert verbinde ich mit dem Wert Mut, denn Zuversicht und Optimismus brauchen eine klare und deutliche Stimme. Wir brauchen Widerspruch und den Mut, diesen auch zu äußern. Derzeit läuft vieles in die falsche Richtung. Optimismus würde ohne den Mut, die Richtung ändern zu wollen, zur glückseligen Debilität verkommen. 

Leidenschaft  

Nichts passiert ohne die Leidenschaft für die gerechte Sache. Wir haben uns so sehr an unseren Wohlstand gewöhnt und sind dabei träge geworden. Trägheit und Gewohnheit sind die Feinde der Leidenschaft. Sie ersticken die Liebe zur gerechten Sache und die Liebe zu den Menschen durch das scheinbare Wohlgefühl. Aber träges Wohlgefühl ist nicht Wohlbefinden im Sinne einer ganzheitlichen Definition von Gesundheit. Mir geht es um das Wohlbefinden von Gesellschaft und Unternehmertum. Das bedeutet Gesundheit. Trägheit führt zur Krankheit. Und da sowohl unsere Gesellschaft als auch viele Unternehmen träge geworden sind, droht Krankheit. Als Arzt bin ich verpflichtet, mit aller Leidenschaft für das Wohlbefinden zu kämpfen.  

Das ist das Werte-Fundament, auf dem meine Gedanken stehen. Veränderungsmanagement entsteht automatisch durch die Umsetzung von UnternehmerEnergie.
UnternehmerEnergie ist praktisches Veränderungsmanagement. 

Die gerechte Sache

Die gerechte Sache

Mit einer “gerechten Sache” ist in dem Buch “Das unendliche Spiel” von Simon Sinek eine “nützliche Vision” gemeint; oder anders gesagt, das von mir gerne verwendete “Leitbild”. Das Thema “Nutzen bieten” war schon immer ein sehr zentrales von UnternehmerEnergie und ich habe das in meinem Buch “Das gelungene Leben” ja auch anhand meines Beispiels dargestellt. Hier ging es mir zuerst um die Werte, die uns wichtig sind. Meine Inspiration heute handelt eher von dem Anliegen, das wir haben und das uns dabei hilft, uns auf den großen Rahmen unseres Lebens konzentrieren zu können. 

In den letzten Tagen war ich zeitweise empört über die Inkompetenz und Oberflächlichkeit mancher Politiker. Mich ärgerte der Sachverhalt, dass wir in Deutschland so innovativ sind, aber unsere Bevölkerung aktuell nicht so viel davon hat. Der erste zugelassene Impfstoff stammt aus Deutschland und das machte mich zeitweise ein bisschen Stolz. Aber ebenso wie der Computer in Deutschland erfunden wurde oder das erste Elektro-Auto, sehr viel Roboter-Technologie, guter Maschinenbau, der Transrapid, Bauhaus und vieles mehr, so scheint es doch gerade, als ob vor allem die anderen davon profitieren. Wir verkaufen unsere Technologie an China und in die USA und bekommen Monopole zurück. Ich könnte jetzt fast wieder anfangen, mich zu ärgern, aber meine “gerechte Sache” hält mich davon ab. Als freier Mensch möchte ich Verantwortung tragen und anderen Menschen nützlich sein. 

  • Ich setze mich leidenschaftlich dafür ein, dass eine Gesellschaft gesund wachsen und gedeihen kann. Ihr dabei zu dienen, ist meine Berufung als Bürger.
  • Ich setze mich leidenschaftlich dafür ein, dass Unternehmen gesund wachsen und gedeihen können. Ihnen dabei zu dienen, ist meine Berufung als Unternehmer.
  • Ich setze mich leidenschaftlich dafür ein, dass Menschen gesund wachsen und gedeihen können. Ihnen dabei zu dienen, ist meine Berufung als Mensch, Vater, Partner und Freund.

Bei aller Empörung geht es mir in erster Linie um eine positive Zukunftsgestaltung. Vielleicht bin ich daher über den ersten Punkt etwas gestolpert. Eine gesunde Gesellschaft entsteht, wenn durch den deutschen Mittelstand und verantwortungsvolle Konzerne nachhaltiger Wohlstand erarbeitet wird. Eine Gesellschaft, die Ökologie und Ökonomie in Einklang bringt, in der jedes Kind eine exzellente Bildung erhalten kann und alle Bürger gleiche Chancen haben. Eine tolerante und offene Gesellschaft, die Unterschiede nicht als Schwäche, sondern als Stärke versteht. Eine Gesellschaft, in der die schwachen Mitglieder geschützt werden und dem ärmeren Teil vom reicheren Teil geholfen wird. Eine Gesellschaft, in der es wirklich eine soziale Gerechtigkeit gibt. Eine freie Gesellschaft, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist und die somit zu einer Bewusstseins-Gesellschaft geworden ist. Die wirtschaftliche Grundlage einer solchen Gesellschaft nenne ich gerne “humane Marktwirtschaft”. Hierbei handelt es sich um eine Wirtschaft, die den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Wir alle träumen von dieser Gesellschaft. Sie ist noch eine Utopie, aber wir können sie uns vorstellen. Und alles, was wir uns vorstellen können, können wir gemeinsam auch erreichen. Damit würden wir auch allen totalitären Regimen unsere “gerechte Sache” entgegensetzen. Aber wir haben noch einen weiten Weg.

Wie kämpft man für eine “gerechte Sache”? Diese Antwort gebe ich in meinem CDI morgen.

Meditation

Meditation

In meiner derzeitigen Auszeit beginne ich (wieder einmal) mit dem Meditieren. Ich habe es schon einige Male ausprobiert und es war sogar eine Zeit lang Bestandteil des Morgen-Rituals in UnternehmerEnergie und im besonderen Ableger LebensEnergie. Auch im Alltag habe ich häufiger das Ritual der Meditation geübt. Dabei bin ich ganz sicher noch Anfänger, aber vielleicht kann ich ja den einen oder anderen Leser dazu inspirieren, selbst mit dem Meditieren zu beginnen. Wie? Ganz einfach.

Es gibt so viele Bücher und so viele Produkte rund um die Meditation, die mich in den Anfängen eher verwirrt haben. Dabei ist es wirklich ganz einfach, denn wir Menschen praktizieren die Meditation schon seit Jahrtausenden. Der einfachste Start ist ein Spaziergang, bei dem wir einfach nur das auf uns wirken lassen, was ist. Die Umgebung, die Geräusche und Gerüche, alles, was wir sehen und spüren, ganz gleich ob es ein warmer Wind oder eine kalte Brise ist. Wir ändern nur unsere Kleidung, nicht unsere Einstellung. Regelmäßige Spaziergänge, jeden Tag für 30 Minuten, wären schon ein Start. Ich mache das derzeit. Wichtig ist die Regelmäßigkeit und die Offenheit gegenüber allem, was auf uns einwirkt. Diese mentale Übung stärkt zugleich unsere Achtsamkeit. 

Übrigens haben einfache Aufgaben, die wir ausführen, eine ähnliche Wirkung. Daher ist auch das Gebet beim Fegen des Hofes eine alte Form der Meditation. In der Regel hören wir bei solchen Aufgaben heute Musik oder einen Podcast, der dann gar nicht so aufmerksam wahrgenommen wird. Alles schon Abwandlungen einer Meditation. Idee dafür: Sich ein Mantra überlegen – einen Satz, der uns bewegt und der dann immer und immer wieder bei einer Tätigkeit wiederholt wird. Zum Beispiel “Ich bin froh und heiter, Glück ist mein Begleiter”. Mag sich etwas einfach anhören, aber je einfacher desto besser für den Anfang. Nach ca. zwei Millionen Kilometern hinter dem Steuer eines Autos habe ich viele meditative Elemente kennengelernt, die jeder nachvollziehen kann. Man fährt und fährt und plötzlich sind einige hundert Kilometer weg, ohne dass wir wissen, wo wir zwischenzeitlich geistig waren. Wenn wir es genau nehmen, haben wir hier schon sehr tiefe Meditationserfahrungen gesammelt.

Aber jetzt zu der “klassischen” passiven Meditation. Hier ist mir vor allem die Vipassana-Form bekannt. Wir setzen uns in eine aufrechte Haltung. Die typischen Meditationshaltungen sind bekannt, wobei ich aktuell das Sitzen auf einem Stuhl bevorzuge, weil ich mich auch körperlich so wenig wie möglich ablenken möchte. Wir nehmen einfach wahr, was ist, und konzentrieren uns auf unseren Atem. Wie atme ich ein, wie fühlt es sich an und wie atme ich wieder aus. Versuchen Sie dabei, möglichst jedes Detail wahrzunehmen. Ich verspreche, nach spätestens drei Atemzügen ist im Kopf Jahrmarkt, Und diese Gedanken zuzulassen und auch wieder gehen zu lassen – das ist bereits eine gute Übung für die ersten Monate. 

Gestern Morgen saß unser Hund Knuti hinter mir und merkte, wie ich gedanklich tiefer und tiefer in mir zu ruhen begann. Er kam damit zunächst gar nicht klar und dachte, etwas sei mit mir nicht richtig. Hunde haben ein gutes Gespür und die Reaktion zeigt mir, dass die Meditation über unseren Körper hinaus wirkt. Ich merke, es ist ein sehr interessantes Thema und vielleicht gibt es bei Interesse noch einige CDIs zu diesem Thema.