Endlich Montag! (KW 10) Verantwortung (statt Hierarchie) – Teil 2

 

Ich wünsche einen tollen Start in diese neue und schöne Woche. Ich hoffe, Sie hatten ein sehr schönes Wochenende und starten jetzt voller guter Energie. Ich hatte ein sehr inspirierendes Wochenende. In dem Workshop für ein großartiges Unternehmen aus Österreich, das in Berlin stattgefunden hat, beschäftigten wir uns genau mit dem Thema, das ich bereits letzte Woche angekündigt hatte. Verantwortung als Grundlage einer modernen Organisation. 

Den Teilnehmern habe ich versprochen, schriftlich über dieses Thema nachzudenken, denn es war ein zentrales Anliegen der anwesenden Geschäftsführer.

Wie sieht die Organisation der Zukunft aus?

Das war eine der zentralen Fragen dieses Workshops. Welche Organisation ist zugleich stabil und flexibel? Wie werden Mitarbeiter in schwierigen Zeiten nachhaltig motiviert? Was kann die Organisation dazu beitragen, eine attraktive Arbeitgebermarke zu schaffen? Wie werden Unternehmen klarer, einfacher und schneller durch eine moderne Organisation? Wie werden Unternehmen durch eine moderne Organisation noch kundenorientierter? 

Viele Fragen, die mit der zentralen Frage zusammenhängen. Wenn wir über die Zukunft nachdenken, ist es sinnvoll, sich zu fragen, was die Probleme in der Gegenwart sind. Die klassische Hierarchie hat mehr als 100 Jahre funktioniert. Deswegen gebührt ihr Respekt. Allerdings sind hierarchische Systeme nicht unbedingt kunden- und mitarbeiterorientiert. 

Dazu genügt ein einfacher Blick auf ein klassisches Organigramm. Wo findet sich der Kunde in einem solchen Organigramm wieder? Selten. Wo stehen die Mitarbeiter? Meistens ganz unten. Und was leiten sich einige Führungskräfte ab? Manchmal Status, Macht und Privilegien. 

Dabei ist Führung kein Privileg, sondern eine Dienstleistung.

Der Kunde sollte im Zentrum des Denkens einer Organisation stehen, zumindest der wahre Kundennutzen, der im Leitbild deutlich wird. Ist dieser Sinn des Unternehmens allen Beteiligten bewusst?

Greifen wir die Gedanken von letzter Woche auf. Wenn jeder Mitarbeiter sich seiner Verantwortung bewusst ist und diese Verantwortung ausfüllt und trägt, so würde jedes Unternehmen viel einfacher laufen. Nehmen wir den Kreisverkehr als Vorbild. Es ist eine einfache Lösung für ein komplexes Problem der Verkehrssituation an einer Kreuzung. Die Voraussetzungen für diese Lösung sind zwei gelebte Werte: Verantwortung und Vertrauen. 

Das Vertrauen in das Verantwortungsbewusstsein jedes Verkehrsteilnehmers. Und mit einem guten Willen und dem entsprechenden Mitdenken wird der Verkehr schneller, einfacher und letztlich auch günstiger.

Ein zweites Beispiel ist unser eigener Körper, ein perfekter Organismus, in dem jede Sekunde Tausende Entscheidungen getroffen und (!) umgesetzt werden. 

Aber versuchen wir hier eine einfache Struktur:

Neben dem Qualitätsmanagement sollte es auch ein Verantwortungsmanagement geben.

Die Personen, welche die übergeordnete Verantwortung in einem Unternehmen tragen, nennen wir Unternehmer. Oft tragen auch Geschäftsführer unternehmerische Verantwortung. Es ist der klassische Satz “am Unternehmen zu arbeiten”. Wobei diese Arbeit jeden im Unternehmen betrifft. Der einzige Unterschied sind die Zeiteinheiten, die dafür zur Verfügung stehen.

Verantwortung für das Unternehmen (U) → Verantwortung für das laufende Geschäft (GF)  

Verantwortung für Menschen (F) → Verantwortung für Aufgaben (MA). 

Das sind die einzigen Rollen, die es in einem Unternehmen gibt und wenn es jetzt gelingt, dass wir unser Denken um 180 Grad drehen, dann sind nicht mehr die Funktionen oder Positionen entscheidend, sondern letztlich “nur” diese zentralen Rollen. Dabei könnte jeder Mensch ganz unterschiedliche Rollen innehaben. Ein Unternehmen kann auch Führungskraft sein, so wie jede Führungskraft auch Mitarbeiter sein kann. Das Problem, eine Führungskraft zu einem Mitarbeiter zu machen, wäre somit nur ein Problem der bisherigen Sichtweise auf eine Organisation. Diese Frage haben wir intensiv diskutiert und so entstanden die Gedanken zu diesem “Endlich Montag”.

Auch bräuchten wir lediglich Zeiteinheiten an Arbeit, die voller Verantwortung ausgefüllt werden. So wären Arbeitsorte und Arbeitszeiten sehr schnell, sehr flexibel. Das Problem ist, dass wir neue Organisationsformen in einem alten Bewusstsein einführen. Das wird nicht klappen. Nehmen wir das Beispiel “Homeoffice”. Es funktioniert nur, wenn eine entsprechende “Homeoffice-Kompetenz” besteht. Die Arbeit muss gemacht werden und der Nutzen für den Kunden sollte möglichst groß sein. Das sind die Voraussetzungen.

Wenn wir lediglich einen Arbeitsplatz verlegen und die Arbeitszeit flexibilisieren, wird sich nicht viel ändern bzw. die Organisation noch schlechter sein als vorher.

Verantwortung ist der Schlüssel zu einer modernen Organisation und es wird sehr schnell deutlich, dass jede Organisationsveränderung nur mit einer Kulturveränderung möglich sein wird. Wenn wir ein höheres Level an Organisation anstreben, dann brauchen wir auch eine reifere Kultur. Das wird der zentrale Gedanke für diese Woche. Wie können wir den Reifegrad unserer Organisation erhöhen?   

Ich wünsche Ihnen eine verantwortungsbewusste und fröhliche Woche in guter Energie. 

Ihr

Cay von Fournier

 

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