Endlich Montag! (Folge 5 in KW 06)

Willkommen in dieser neuen Woche, die voller Möglichkeiten steckt, die eigene Kommunikation weiterzuentwickeln und mit Verständnis zu inspirieren. Wir befinden uns alle in einer angespannten Situation. Die einen, weil zu viel Arbeit bewältigt werden muss, die anderen, weil nicht gearbeitet werden darf. Wir sitzen aktuell oft zu Hause, kommunizieren digital und müssen Familie, Kinder, Partnerschaft, Kollegen und Kunden unter einen Hut bringen. Das ist eine große Herausforderung, ganz besonders für unsere Kommunikation. Da fällt schnell das eine oder andere gereizte Wort, das die Situation noch schwieriger macht. Drehen Sie es diese Woche einmal um. Kommunizieren Sie ganz bewusst positiv.

 

1.) Regel: Seien Sie hart in der Sache, aber weich im Ton.
Die wichtigste Spielregel lautet: „gute Energie”, in Ruhe und ohne Hektik kommunizieren, denn eine aggressive Kommunikation macht den Stress nur noch größer. Konstruktiv statt aggressiv! Das ist das neue Motto. Achten Sie dabei bitte so oft wie möglich auf die Energie, die durch Ihre Kommunikation entsteht. Ganz gleich wie mit Ihnen kommuniziert wird. Positive Kommunikation bedeutet immer (!) klug zu handeln und zu antworten, auch wenn wir nicht unbedingt klug behandelt oder angesprochen werden. Von Viktor Frankl habe ich den Impuls bekommen, dass zwischen Reiz und Reaktion immer ein Raum ist, den wir „persönliche Freiheit” nennen. Sie haben immer die Freiheit, Ihre Reaktion zu wählen.

 

2.) Regel: Hören Sie zu und versuchen Sie zuerst, den anderen zu verstehen.
In einer immer lauteren Welt, die multimedial ist, haben wir verlernt, richtig zuzuhören. Oft formulieren wir in Gedanken schon die Antwort, während unser Gegenüber noch spricht. Machen Sie es sich ab heute zur Gewohnheit, wirklich zuzuhören. Das kann durch authentische Gesten unterstrichen werden. Unser Gegenüber kann sehr wohl zwischen einem aufgesetzten Nicken und ehrlichem Interesse unterscheiden. Wenn wir von innen nach außen handeln, wird es immer gut sein. Wenn unsere Haltung von echtem Interesse geprägt ist, dann werden wir dies auch ausstrahlen. Leider fehlt vielen Menschen dieses Interesse. Sie sortieren lieber ihre Vorurteile, anstatt sich in einem echten Dialog zu befinden. Ein echter Dialog bedeutet eben auch, neue Sichtweisen zuzulassen. Mit „Meinungsaustausch” ist nicht gemeint, dass jemand mit seiner Meinung zu Ihnen kommt und mit Ihrer Meinung wieder gehen soll. Vielleicht ändern Sie ja sogar Ihre Meinung, wenn Ihr Gegenüber die besseren Argumente hat.

 

3.) Regel: Lautstärke ist indirekt proportional zur Qualität der Argumente.

Verbessern Sie daher lieber die Qualität Ihrer Argumente, statt Ihre Lautstärke zu erhöhen. Das bedeutet nicht, dass wir leise reden sollten, so dass unser Gesprächspartner Schwierigkeiten hat, uns zu verstehen. Eine ruhige, klare und empathische Sprache ist immer die beste Wahl. Es ist im beruflichen Kontext ein „No-Go”, laut zu werden, denn wir erzeugen dadurch nicht nur „negative Energie”, sondern schwächen automatisch unsere Position und unser Image. Diese Regel sollten Sie übrigens nicht zitieren, wenn Ihr Gegenüber aufgebracht ist, außer, Sie möchten es noch lauter haben. 

4.) Regel: Kommunizieren Sie auf Augenhöhe.
Seien Sie nicht zynisch oder arrogant. Damit signalisieren Sie Ihrem Gegenüber „Ich bin OK und Du bist es nicht.” Die Grundlage einer positiven Kommunikation ist die Wertschätzung des Gegenübers. Seine Worte oder sein Verhalten mögen für Sie nicht OK sein, die Person sollte aber OK sein. Wenn Sie eine Person ablehnen, dann wird positive Kommunikation immer schwierig sein. Sie sollten es dennoch versuchen. Formulierungen wie „Natürlich könnte ich Ihnen jetzt Recht geben, aber dann liegen wir beide halt falsch” sind vielleicht für den einen oder anderen witzig, aber nicht hilfreich. „Wir könnten uns ja auch intellektuell duellieren, aber ich sehe, Sie sind unbewaffnet” wäre dann der sicherste Weg, die Augenhöhe zu verlassen. Es liegt immer an Ihrer Intention und wie wirksam Sie sein wollen.

 

5.) Regel: Widerstand ist immer ein Zeichen der eigenen Unflexibilität.    
Diese alte Regel der Kommunikation mag ich sehr, denn sie macht deutlich, dass wir für die Qualität unserer Kommunikation selbst verantwortlich sind.

 

6.) Regel: Stellen Sie viele Fragen.
Auch das ist eine alte Weisheit: „Wer fragt, führt.” Die Quantität Ihrer Worte ist oft auch indirekt proportional zur Qualität Ihres Dialoges. Als „Vielredner” habe ich das leider schon oft erlebt. Eigentlich war ich ganz zufrieden mit meinem Monolog und habe diesen oft für einen Dialog gehalten. Die Feedbacks waren meistens aber nicht so gut. So kann es zum Mantra der Woche werden: Fragen. Fragen. Fragen. Noch Fragen?

 

7.) Regel: Trennen Sie Beobachtung von Bewertung.
Diese Regel aus der „gewaltfreien Kommunikation” von Marshall B. Rosenberg ist extrem nützlich, denn wir bewerten den ganzen Tag. In jedem Dialog finde ich Bewertungen, die bei genauerem Zuhören meistens eine negative Energie in unserem Gegenüber bewirkt. Das ist nicht gut. Wenn es uns zuerst gelingt, das zu erkennen und dann die beiden Ebenen voneinander zu trennen, dann wird Ihre Kommunikation in dieser Woche viel besser sein.

 

8.) Regel: Wiederholen Sie das Gehörte.
Gerade in hitzigen Diskussionen ist die einfache Formulierung „Habe ich Dich/Sie gerade richtig verstanden, dass …” eine Quelle guter Energie. Sie signalisieren dem Gegenüber dadurch Ihre Bereitschaft, wirklich verstehen zu wollen. Und es ist immer besser, zuerst zu verstehen und dann verstanden werden zu wollen. Eine Wiederholung des Gehörten ist dabei eine gute Idee. Auch werden sich so schnell Missverständnisse auflösen.

 

9.) Regel: Achten Sie auf den Denkstil des Gesprächspartners, der Gesprächspartnerin.
Grundlage von UnternehmerEnergie ist das 4-Quadranten-Modell unseres Denkens. Menschen sind sehr unterschiedlich und Gleiches gilt für ihr Denken. Die einen sind sehr sachlich, die anderen strukturiert, die nächsten eher emotional und wieder andere ganzheitlich und kreativ. Wie ich in meinen Seminaren immer deutlich mache, haben alle Denkstile Vor- und Nachteile. Machen Sie sich das auch in den Gesprächen dieser Woche bewusst. Mehr dazu gibt es am nächsten Montag. 

 

10.) Regel: Sprechen Sie in einer einfachen und deutlichen Sprache.
Respekt vor dem Gegenüber bedeutet auch, sich Mühe zu geben, um sich klar und deutlich auszudrücken. Viele Fremdwörter in einem Gespräch und lange Sätze haben eher die Botschaft „Ich bin schlau und Du nicht”. Das macht Sie weder sympathisch, noch ist es hilfreich für das Gespräch. Menschen merken sehr schnell, ob sie respektiert werden oder nicht. Verachtung und Beleidigung sind immer eine Quelle für negative Energie und Aggression. Durch Respekt entsteht gute Energie. Nutzen Sie möglichst kurze Sätze und setzen Sie einen Punkt, wo andere ein Komma machen.

 

 

Upppsss”, eigentlich sollten es nur drei einfache Regeln werden, aber es sind zehn zusammengekommen. Aber alle diese Regeln sind wichtig. Suchen Sie sich einfach die heraus, auf die Sie in dieser Woche besonders achten wollen.

Meine drei wichtigsten Kommunikationsregeln für diese Woche sind:

a.)…

b.)…

c.)…

 

Und wenn es Ihnen wirklich einmal reicht, dann machen Sie es wie ich und denken (!) Sie sich einfach „Ich bin dick und Du bist doof – mein Vorteil ist: Ich kann abnehmen!” Das klappt aber nur bei mir und nicht bei Ihnen, wobei ich daran arbeite, mir ein neues Mantra zu suchen. 

In diesem Sinne wünsche ich eine schöne und kommunikative Woche – in guter Energie.

 

 

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