Endlich Montag! (KW 36)  Konflikte verstehen und lösen

Herzlich willkommen in dieser schönen Spätsommer Woche voller neuer Möglichkeiten. Noch sind in wenigen Bundesländern Ferien und es geht im September schon wieder Richtung Herbst. Letzte Woche war ein großartiges Seminar “UnternehmerEnergie” mit ganz besonderen Menschen, intensive drei Tage, die jedes Jahr im August meine zweite Jahreshälfte eingeläutet hat. In dem Seminar ging es auch (wie so oft) um das Thema Kommunikation im Unternehmen und um die Konflikte die dabei oft entstehen. In unserer Führungskräfteausbildung, die Ende dieses Monats wieder startet, geht es ganz intensiv um das Thema Konflikte und deren Lösung. Wir alle haben Konflikte in unserem Leben und in unseren Unternehmen. Das ist ganz normal, wenn wir Konflikte als das verstehen, was sie eigentlich sind: Ein Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Interessen. Da es ganz normal ist, dass Menschen unterschiedliche Interessen haben, sind auch Konflikte etwas ganz Normales. Es gibt weder ein konfliktfreies Leben, noch gibt es so etwas wie eine “konfliktfreie Führung”. Daher habe ich mir heute ein paar Gedanken über Konflikte gemacht und darüber, wie wir mit diesen Konflikten umgehen und sie auflösen können. Dazu habe ich mir fünf goldene Regeln überlegt, die Ihnen konkret dabei helfen sollen, Konflikte zu verstehen und konstruktiv zu lösen.

Auch im privaten Umfeld sind Konflikte ganz normal, allerdings sind sie hier oft noch emotionaler als in einem beruflichen Umfeld. Bedenken Sie hier bitte auch immer unseren Denkstil, denn Menschen mit viel “rot” im Denkstil reagieren anders auf Konflikte, als Menschen mit viel “blau” und “grün”. Aber nun zu fünf einfachen Regeln, die wir zwar alle kennen, aber oft nicht anwenden. Die Zielsetzung ist dabei eine gute Lösung zu finden, bei der beide Partner ihr Gesicht und auch ihre Interessen wahren können.  

  1. Verstehen statt Verurteilen

Jeder Mensch sieht die Welt durch seine eigene Brille. Versuchen Sie für eine gute Lösung, die Perspektive des anderen zu verstehen, bevor Sie urteilen. Trennen Sie ganz bewusst Ihre Beobachtung von Ihrer Bewertung, denn oft fühlen wir uns schnell verletzt und nicht gesehen, wenn jemand unsere Interessen nicht wahrnimmt. Ein offenes Ohr und echtes Interesse an den Beweggründen des Gegenübers können Wunder wirken. Denken Sie daran: Verständnis schafft Vertrauen und ist der erste Schritt zur Konfliktlösung.

  1. Sachlich bleiben

Emotionen können Konflikte oft verschärfen. Oft fühlen wir uns nicht wertgeschätzt, wenn andere Menschen über unsere Bedürfnisse hinwegsehen. Aber denken Sie daran, dass ein anderer Mensch Ihre Bedürfnisse vielleicht wirklich nicht kennt. Oft kennen wir selbst unsere eigenen Bedürfnisse nicht (siehe meinen Endlich Montag KW32), wie soll sie dann ein anderer Mensch kennen. Und zuerst sind wir selbst für unsere eigene Wertschätzung zuständig und dürfen diese nicht automatisch voraussetzen. Es ist ein Geschenk, wenn Sie von anderen Menschen geschätzt werden, aber es ist keine Selbstverständlichkeit.   Versuchen Sie daher immer, sachlich zu bleiben und sich auf die Fakten zu konzentrieren. Trennen Sie zwischen der Sachebene und der Beziehungsebene. Trennen Sie auch Interessen von Positionen. Oft streiten wir um unsere Position auf der Beziehungsebene und stellen fest, dass dies oft schief geht. Sehen Sie stattdessen die sachlichen Interessen Ihres Gegenübers.

  1. Lösungsorientiert denken

Konflikte bieten immer eine Chance zur Weiterentwicklung. Sehen Sie daher einen Konflikt als Lehrer, der Sie weiterbringen möchte und der Ihnen eine Chance anbietet, an Reife zu gewinnen. Konzentrieren Sie sich darauf, Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Ein Kompromiss ist oft besser als ein langwieriger Streit. Nutzen Sie die kreative Energie, die in Konflikten steckt, um gemeinsam neue Wege zu finden. Der Blick nach vorne ist daher immer besser als der Blick zurück. Wenn es sich bei dem Konflikt um einen Streit gehandelt hat und wenn aus diesem Streit Verletzungen entstanden sind, dann kommt die Zeit, in der diese Verletzungen geheilt werden können. Suchen Sie zuerst nach einer Lösung, die beiden Interessen gerecht wird. Dafür ist gute und kreative Energie hilfreich.

  1. Respekt und Empathie

Der Umgang mit anderen Menschen sollte immer von Respekt und Empathie geprägt sein, besonders in Konfliktsituationen. Respektieren Sie die Meinung des anderen, auch wenn Sie sie nicht teilen. Empathie hilft Ihnen, die Gefühle des anderen nachzuvollziehen und eine tiefere Verbindung zu schaffen. Überhören Sie dabei vielleicht auch einmal ein Wort, denn nicht alle Worte sind so gemeint, wie sie in einer emotionalen Situation gesagt werden. Wenn Menschen wütend werden, offenbaren sie dabei immer viel mehr über sich selbst, als sie andere Menschen verletzen wollen. Aggressive Menschen sind oft unsicher und meinen, durch Kampf eine Situation beherrschen zu können. Üben Sie sich hier am besten in Sanftmut und Geduld. Das sind zwei Quellen guter Energie. Reagieren Sie stets intelligent, auch wenn Sie nicht intelligent behandelt werden. Manchmal treffen auch verschiedene Reifegrade von Menschen aufeinander.  

  1. Klarheit und Konsequenz

Sprechen Sie Konflikte frühzeitig an, bevor sie eskalieren. Seien Sie klar in Ihrer Kommunikation und konsequent in der Umsetzung der vereinbarten Lösungen. Ein offenes und transparentes Vorgehen sorgt dafür, dass alle Beteiligten auf derselben Seite stehen und Missverständnisse vermieden werden.

Mit diesen fünf Regeln will ich einen kleinen Impuls geben, der Ihnen nützlich sein soll. Dabei weiß ich sehr wohl, dass menschliche Interaktionen sehr komplex sein können. Aber nehmen Sie ab und zu die Meta-Ebene ein und beobachten Sie die Situation von außen. Das hilft Ihnen zumindest dabei, sich selbst weiterzuentwickeln. Sie sind nicht verantwortlich für die Entwicklung Ihres Gegenübers, das muss er oder sie schon selber machen. 

Zitat: „Mache Dir Konflikte nicht schwerer, denn wenn sie auch kein Freund sind, so sind sie Lehrer“ – Cay von Fournier (in Anlehnung an das Goethe-Zitat: “Mache Dir den Tag nicht schwerer,…”

Frage: “Welche Konflikte sollte ich möglichst schnell lösen?”

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Start in die Woche und den Mut, Ihre Konflikte aktiv anzugehen.

Ihr

Cay von Fournier

Ihr

Cay von Fournier

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