Die gerechte Sache
Mit einer “gerechten Sache” ist in dem Buch “Das unendliche Spiel” von Simon Sinek eine “nützliche Vision” gemeint; oder anders gesagt, das von mir gerne verwendete “Leitbild”. Das Thema “Nutzen bieten” war schon immer ein sehr zentrales von UnternehmerEnergie und ich habe das in meinem Buch “Das gelungene Leben” ja auch anhand meines Beispiels dargestellt. Hier ging es mir zuerst um die Werte, die uns wichtig sind. Meine Inspiration heute handelt eher von dem Anliegen, das wir haben und das uns dabei hilft, uns auf den großen Rahmen unseres Lebens konzentrieren zu können.
In den letzten Tagen war ich zeitweise empört über die Inkompetenz und Oberflächlichkeit mancher Politiker. Mich ärgerte der Sachverhalt, dass wir in Deutschland so innovativ sind, aber unsere Bevölkerung aktuell nicht so viel davon hat. Der erste zugelassene Impfstoff stammt aus Deutschland und das machte mich zeitweise ein bisschen Stolz. Aber ebenso wie der Computer in Deutschland erfunden wurde oder das erste Elektro-Auto, sehr viel Roboter-Technologie, guter Maschinenbau, der Transrapid, Bauhaus und vieles mehr, so scheint es doch gerade, als ob vor allem die anderen davon profitieren. Wir verkaufen unsere Technologie an China und in die USA und bekommen Monopole zurück. Ich könnte jetzt fast wieder anfangen, mich zu ärgern, aber meine “gerechte Sache” hält mich davon ab. Als freier Mensch möchte ich Verantwortung tragen und anderen Menschen nützlich sein.
- Ich setze mich leidenschaftlich dafür ein, dass eine Gesellschaft gesund wachsen und gedeihen kann. Ihr dabei zu dienen, ist meine Berufung als Bürger.
- Ich setze mich leidenschaftlich dafür ein, dass Unternehmen gesund wachsen und gedeihen können. Ihnen dabei zu dienen, ist meine Berufung als Unternehmer.
- Ich setze mich leidenschaftlich dafür ein, dass Menschen gesund wachsen und gedeihen können. Ihnen dabei zu dienen, ist meine Berufung als Mensch, Vater, Partner und Freund.
Bei aller Empörung geht es mir in erster Linie um eine positive Zukunftsgestaltung. Vielleicht bin ich daher über den ersten Punkt etwas gestolpert. Eine gesunde Gesellschaft entsteht, wenn durch den deutschen Mittelstand und verantwortungsvolle Konzerne nachhaltiger Wohlstand erarbeitet wird. Eine Gesellschaft, die Ökologie und Ökonomie in Einklang bringt, in der jedes Kind eine exzellente Bildung erhalten kann und alle Bürger gleiche Chancen haben. Eine tolerante und offene Gesellschaft, die Unterschiede nicht als Schwäche, sondern als Stärke versteht. Eine Gesellschaft, in der die schwachen Mitglieder geschützt werden und dem ärmeren Teil vom reicheren Teil geholfen wird. Eine Gesellschaft, in der es wirklich eine soziale Gerechtigkeit gibt. Eine freie Gesellschaft, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist und die somit zu einer Bewusstseins-Gesellschaft geworden ist. Die wirtschaftliche Grundlage einer solchen Gesellschaft nenne ich gerne “humane Marktwirtschaft”. Hierbei handelt es sich um eine Wirtschaft, die den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Wir alle träumen von dieser Gesellschaft. Sie ist noch eine Utopie, aber wir können sie uns vorstellen. Und alles, was wir uns vorstellen können, können wir gemeinsam auch erreichen. Damit würden wir auch allen totalitären Regimen unsere “gerechte Sache” entgegensetzen. Aber wir haben noch einen weiten Weg.
Wie kämpft man für eine “gerechte Sache”? Diese Antwort gebe ich in meinem CDI morgen.