Clubhouse-Guide für den Mittelstand – Teil 1

Was ist Clubhouse?

Clubhouse ist eine neue Social-Media-App, die nur auf der Basis von Audio genutzt wird. Es können Räume eröffnet werden, die entweder geschlossen oder offen sind, so dass jeder zuhören kann. Daher auch die Beschreibung “Drop-in-Audio-Chat”, was bedeutet, dass es sich um eine Diskussionsplattform (große Telefonkonferenz) handelt, in “real time”, also live. Diese Plattform ging im April 2020 live und steht nur Apple iOS Systemen für iPhone sowie iPad-Nutzern zur Verfügung. Eine Idee ist es, das iPad zu nutzen, um ggf. zusätzliche Geräte anzuschließen. 

Wie entstand Clubhouse?

Die App wurde vom Stanford-Absolventen und früheren Pinterest-Mitarbeiter Paul Davison und Rohan Seth, einem ehemaligen Google-Mitarbeiter, erfunden und als Plattform gegründet. Die erste Version versteht sich immer noch als in der Beta-Phase befindlich, aktuelle Version 0.1.25 (Stand Januar 2021). Im Dezember 2020 gab es bereits 600.000 Nutzer, wobei die Nutzerzahl in den letzten zwei Monaten weiter exponentiell gewachsen ist. Ende Januar sollen es schon zwei Millionen Nutzer gewesen sein. In der letzten Bewertungsrunde wurde Clubhouse bereits zu einem Unicorn und mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet – und das bereits im ersten Jahr! In Deutschland ging es Mitte Januar mit der Verbreitung so richtig los.

Für wen ist Clubhouse?

Das ist eine gute Frage und ich versuche aktuell, die Nutzung für den deutschen Mittelstand zu prüfen. Die bisherigen Erfahrungen, die ich seit Mitte Januar gesammelt habe, sind ausgezeichnet, so dass ich hier sehr gute Möglichkeiten für den Austausch von Unternehmern und Führungskräften sehe. Der Natur von neuen Social-Media-Kanälen geschuldet, ist aktuell die Generation Z sehr stark vertreten, wobei auch unter den Trainern und Beratern alle Generationen vertreten sind.

Warum ist Clubhouse so schnell so erfolgreich?

Es ist wahrscheinlich die ideale Plattform für die in der Corona-Krise stark eingeschränkten Möglichkeiten, in der realen Welt Kontakt mit anderen Menschen zu pflegen. Hier können viele Menschen virtuell via Audiosignal miteinander reden. Ich halte das für einen Vorteil gegenüber den videobasierten Kanälen, denn die Eintrittsbarriere (“Ich höre einfach mal zu.”) ist sehr niedrig und so kann es jeder sehr leicht und ohne großen Aufwand ausprobieren. Es kommt auch der Effekt von Podcasts hinzu – ich kann beim Spazierengehen, beim Sport, Aufräumen etc. einfach reinhören. Im Gegensatz zum Podcast kann ich mit den Rednern interagieren und auch Fragen stellen.

Wie sieht die Zukunft von Clubhouse aus?

Eine spannende Frage, wie bei allen Shooting-Stars. Wird diese Plattform ein Stern am Digitalhimmel oder endet Clubhouse als Meteorit in der dichten Atmosphäre, in der bereits andere etablierte Spieler verglühen? Die großen Spieler arbeiten schon an eigenen Versionen. Eine Prognose ist hier schwer. Der Weg von Youtube fällt mir hier als Vergleich ein. Ich denke, die aktuellen Investoren spekulieren auf den Stern. Wir werden sehen.

Wie komme ich ins Clubhouse?

Bisher ist es so (und das ist eine starke Marketing-Aktion), dass ich von einem bisherigen Nutzer per SMS via Smartphone eingeladen werden muss. Es erscheint dann ein Bildschirm im Stil von Clubhouse und darüber kann die App geladen werden. Derzeit sind bereits so viele Menschen auf Clubhouse, dass eine Einladung kein Problem mehr sein sollte. Vor einigen Wochen wurden für kurze Zeit solche Einladungen auf Ebay gehandelt.

Gibt es Clubhouse auch für Android?

Nein, bisher nicht. Ich kenne bereits einige Personen, die sich extra für diese App ein iPhone zugelegt haben und sich als überzeugte Android-Nutzer im ersten Talk lautstark (aber lustig) beschwert haben.

Wie funktioniert Clubhouse?

Sehr einfach! Und das ist wohl auch eines der Erfolgsgeheimnisse. Als Startbildschirm erscheint ein kleiner Kasten mit Ankündigungen für die nächsten Räume und (je nach Moderatoren-Anzahl) ein bis drei aktuelle Räume, in die man direkt eintreten kann, indem man sie einfach anklickt. Schon hört man, was gesprochen wird. Das eigene Mikrofon ist dabei nicht an und in den meisten Fällen auch gar nicht aktivierbar, es sei denn, man wird von einem Moderator auf “die Bühne” gebeten. Wichtig ist, zu wissen, dass einem die Räume von Menschen angezeigt werden, die sich in den eigenen Kontakten befinden und den Menschen, denen wir aktiv folgen. Je mehr Menschen ich im Clubhouse folge, desto mehr Räume werden mir angezeigt, wobei es auch eine Kalenderübersicht gibt. Gehen wir die Funktionen einmal im Einzelnen durch:

Der Bildschirm ist einfach gehalten:

Am nächsten Dienstag kommt der 2. Teil