Konzentrations-Training

Konzentrations-Training

Die Frage, die sich aus meinen Erfahrungen der letzten Tage ergeben hat, ist:
Wie kann ich mich besser konzentrieren? 

Die Antwort hat vier Dimensionen, die alle von großer Bedeutung sind. 

  1. blau – Inhaltlicher Fokus (Klarheit, Ziele, Prioritäten)
  2. grün – Selbstorganisation (Zeitfenster, Reduktion von Ablenkung, Rahmenbedingungen)
  3. rot – Körperliche Konzentrationsfähigkeit (Emotionen, Ernährung, Bewegung, Schlaf)
  4. gelb – Geistige Konzentrationsfähigkeit (gute Energie, geistiger Fokus, Training) 

Ich denke, es ist nicht verwunderlich, dass ich auch hier gerne das Vier-Quadranten-Modell nutze (ich werde es morgen vorstellen), das auch die Grundlage von UnternehmerEnergie ist und das an dieser Stelle zur Grundlage meines eigenen Konzentrationstrainings wird.

  1. Inhaltlicher Fokus (blauer Quadrant)
    Für die Steigerung unserer übergeordneten Konzentration brauchen wir Klarheit in unseren Zielen und Prioritäten, sonst passiert es Ihnen wie mir gestern, auch wenn das Schreiben sehr effizient war, ich hatte einige Seiten geschafft, war es überhaupt nicht effektiv. Es ist und bleibt eine zentrale Aufgabe für uns zu unterscheiden, was wirklich wichtig ist und was nicht.

  2. Selbstorganisation (grüner Quadrant)
    Um konzentriert arbeiten zu können, brauchen wir einen zeitlichen Rahmen und vor allem eine maximale Reduktion von Ablenkungen. Der Sägezahn-Effekt ist eine alte Weisheit aus dem Zeitmanagement und beschreibt ja die Unfähigkeit zur Konzentration, weil wir permanent gestört werde, oder schlimmer noch, uns selber ablenken und damit stören.
     
  3. Körperliche Konzentrationsfähigkeit (roter Quadrant)
    Wenn die Stimmung im Keller ist, oder wir uns geärgert haben, ist die Konzentration sehr auf das Thema fokussiert, über das wir uns ärgern. Das hat die Natur so eingerichtet, denn die sogenannten Stresshormone dienen ja genau dem Zweck, dass wir uns auf eine Gefahr voll und ganz konzentrieren. So gesehen sind wir eigentlich im Ärger sehr fokussiert, aber leider können wir uns dann nicht auf andere Themen konzentrieren. Andere körperliche Faktoren spielen ebenso eine große Rolle – Ernährung, Bewegung und Schlaf. Wir alle kennen den Zustand, dass wir uns müde nicht konzentrieren können. So wie wir mit einem müden Muskel auch nicht trainieren können. Dieser Zustand lässt sich in vielen Fällen durch Disziplin überwinden, denn dann geht es plötzlich wieder. Das war dann nur ein Anflug von Müdigkeit. In den Fällen in dem wir wirklich müde sind, sollten wir eine Pause machen. 

Geistige Konzentrationsfähigkeit (gelber Quadrant)
Das ist das der Bereich, über den wir hauptsächlich sprechen, wenn wir über Konzentrations- Training sprechen. Es ist aber wichtig, die anderen drei Dimensionen genauso im Blick zu haben, denn es nützt nichts, wenn wir unseren Geist durch Meditation schulen wollen, uns aber falsch ernähren, oder zu wenig schlafen. Dann wird das auch mit der Meditation nicht so gut laufen. Diese Dimension können wir auch mentales Training nennen und Konzentration trainieren. Das diese trainierbar ist, habe ich bereits oft erlebt, zum Beispiel für meinen Test zum Medizinstudium. Meditation ist eine der effektivsten mentalen Trainings und daher auch der CDI für morgen. 

Energie Impuls KW 05 2021

ENERGIE IMPULS FÜR KW 05

Es gibt sehr viele Gelegenheiten, anderen Menschen zu danken und ihre Leistungen zu würdigen. Aber wir sehen lieber die Fehler der anderen und machen damit unser eigenes Leben schwerer. Wenn wir leicht, glücklich und fröhlich leben wollen, dann beginnen wir am besten mit zwei besonders wirksamen Werten:

  1. Wertschätzung, denn jeder Mensch verdient es, wertgeschätzt zu werden. Menschen sind OK, ihre Taten oft nicht. Aber Taten haben einen Hintergrund und diesen finden wir mit Wertschätzung besser heraus.
  2. Respekt, der mit einer Leistung verbunden wird. Ich schätze einen Menschen wert und respektiere seine Leistung. In jeder Kultur spielen diese Werte eine große Rolle.

Wer sollte in dieser Woche für eine gute Leistung gelobt werden? 

Wer sollte in dieser Woche meine unbedingte Wertschätzung (Liebe) erfahren?

 

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Energie Impuls KW 04 2021

ENERGIE IMPULS FÜR KW 04

Einleitung von Cay von Fournier zum neuen Energie Impuls Format:

Eine der größten Bereicherungen unseres Lebens sind Freunde. Wenn ich von dem „neuen Erfolg“ spreche, dann geht es weniger um Status, Geld, den klassischen Erfolg im Beruf oder einem Wohlstand, der sich in Geld misst. Vielmehr geht es bei dem „neuen Erfolg“ um Gemeinschaft, Glück, Freunde und Familie. Es sind die Bereiche unseres Lebens, die wir zu oft unseren scheinbaren Verpflichtungen (die wir uns selber auferlegen) opfern. Auch der Lockdown trägt dazu seinen Teil bei. Moderne Medien wie Facetime, Skype, WhatsApp, Zoom und Co. sind wertvolle Möglichkeiten, um die Verbindung aufrecht zu erhalten.

Wann hatten Sie zum letzten Mal Zeit für einen guten Freund? Machen Sie in dieser Woche ein spontanes und virtuelles Event, laden Sie Ihre  Freunde und/oder Familie dazu ein, vielleicht mit einem gemeinsamen Online-Abendessen. Diese Liste an kreativen Ideen kann beliebig fortgesetzt werden. Es geht um Signale der Wertschätzung und Nähe, auch wenn wir nicht im selben Raum sitzen. Die persönliche Einstellung und Beschaffenheit Ihrer Gedanken ist hier entscheidend.

In dem „8F-Modell der LebensBalance“ finden sich bei den wichtigen Bereichen unseres Lebens gleich zwei „F“ für Familie und Freunde. Machen wir diese Woche zu einer Woche der Freundschaft. 

Um welche Freunde möchte ich mich in dieser Woche besonders kümmern?

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Konzentration

Konzentration

Die ersten zwei CDIs Anfang Februar kommen mit Verspätung. Der Grund ist die “fehlende Konzentration” bei meiner Arbeit. Damit meine ich nicht fehlende Disziplin. Das ist eine andere Kompetenz, zusammen sind es zwei der wichtigsten Kompetenzen für leistungsorientierte Menschen. Ich war fleißig, aber es fehlte die inhaltliche Konzentration, da ich am falschen Thema arbeitete. Meine Themen sind Unternehmensführung, Werte und das persönliche Wachstum von Leistungsträgern. 

Da viele Unternehmen im Mittelstand aktuell sehr leiden, lenkte mich die aktuelle Nachrichtenlage ab. Ich finde es unfassbar, mit wie wenig unternehmerischer (und auch fachlicher) Kompetenz in der Politik gearbeitet und entschieden wird. Die offensichtliche Unfähigkeit, Zusagen einzuhalten, das Navigieren auf Sicht (im Nebel der Krise extrem gefährlich), zu langsame Hilfen, zu späte Impfung und Chaos hinsichtlich der Grundlagen des Lockdowns. ABER: Ich bin kein Politiker und im Manifest des SchmidtColleg steht: “In Bezug auf Politik, Weltanschauungen und Religion sind wir neutral. Radikale Positionen lehnen wir ab.” So ließ ich mich ablenken und schrieb politisch motivierte Texte. So können Sie in diesem CDI aus meinen Fehlern lernen.

Wir können unsere Konzentrationsfähigkeit selbst steigern!

In einem Artikel der “Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin” vor genau 20 Jahren wurde bereits der Zusammenhang zwischen Belastung und Zusammensetzung von Neurotransmittern festgestellt. Das was wir tun und wie wir es tun, hat direkten Einfluss auf die Biochemie unseres Gehirns.

Konzentration ist eine geistige Anstrengung, die wir trainieren und auch messen können, so wie die Ausdauer unserer Muskeln. So gesehen ist unser Gehirn im übertragenen Sinn auch ein “Muskel”. Wir können uns nicht endlos konzentrieren, so wie wir auch nicht endlos laufen können. Abraten würde ich von der Nutzung von Psychopharmaka zur Leistungssteigerung, denn der Nutzen wiegt die Nebenwirkungen nicht auf. Aber wir können günstige Voraussetzungen für unsere Konzentration schaffen:

Positiver emotionaler Zustand (“Gute Laune”), genügend Schlaf,  gesunde Ernährung, moderates körperliches Training sowie die Reduktion von Ablenkungen (z.B. soziale Medien, Smartphone … ).

Wie fördern wir unsere Konzentrationsfähigkeit?
(Meine kleine Konzentrations-Checkliste) 

  1. Mental durch ein positives Mindset, Fröhlichkeit und gute Laune. Das bedeutet auch, negative Energie zu vermeiden und störende emotionale Einflüsse zu reduzieren oder besser noch abzustellen. Ich höre beim Arbeiten übrigens gerne Gute-Laune-Musik und kann mich dabei super konzentrieren – die Musik blendet auch Störungen von außen aus.
  2. Körperlich durch viel Bewegung (z.B. jeden Tag spazieren gehen).
  3. Gesunde Ernährung – Omega-3-Fettsäuren, Vitamin-B-Komplex. Der Glukose-Spiegel ist für unser Gehirn sehr wichtig. In Bezug auf das eigene Gewicht ist unser Gehirn das Organ mit dem größten Energieverbrauch. Aber Vorsicht mit jeder Form von Zucker, denn die Nebenwirkungen ist Heißhunger durch einen gestiegenen Insulinspiegel.  
  4. Meditation – autogenes Training, Yoga, progressive Muskelentspannung. 
  5. Schlaf. Wir sollten daran nicht sparen, denn ausreichend Schlaf ist gesund.
  6. Kurze Schlafphasen. Ein Nickerchen tagsüber (nicht länger als 10 bis 30 Minuten) wird zurecht als Powernapping bezeichnet.  
  7. Konzentrationsübungen und mentales Training (mehr dazu im nächsten CDI).

Eine Vision wird zu einer Inspiration, wenn sie gelebt wird?

Endlich Montag! (Folge 4 in KW 05)

Willkommen in dieser neuen Woche und in einem neuen Monat voller Inspiration. Die Rahmenbedingungen sind für viele von uns gerade schwierig, aber genau deswegen  möchte ich in diesem Impuls die Kraft einer gelebten Vision ins Zentrum stellen. Es ist ein Thema, über das zwar viel geschrieben und gesprochen, das aber nur selten wirklich umgesetzt wird. Man spürt, ob es in einem Unternehmen einen gemeinsamen Geist gibt, der auch in schwierigen Zeiten motivierend wirkt. Jede Gruppe von Menschen braucht immer eine Idee, am besten eine bildliche, für die es sich lohnt, zu arbeiten. Daher folgt jede menschliche Organisation auch immer einer Ideologie. Diese beschreiben wir in Bildern und in den Geschichten, die wir uns erzählen. Wir alle wollen gerne einen Beitrag leisten und für eine gute Sache kämpfen. Die Geschichte zeigt, dass diese Energie sehr wohl missbraucht werden kann, wenn man durch negative und egoistische Werte geleitet wird. Wenn es einem Unternehmen nur darum geht, Gewinne zu erwirtschaften und wenn der Beitrag der Mitarbeiter nur auf Zahlen reduziert wird, dann fehlt es an Begeisterung. Unternehmen wundern sich dann, dass sich Mitarbeiter auf den Feierabend freuen und sich Hobbys oder andere Engagements suchen, die ihnen Erfüllung geben. Wir alle wollen mit dem Gefühl einschlafen können, heute einen Beitrag zu einer guten Sache geleistet zu haben. Daher kokettiere ich ja auch mit diesem “Endlich Montag”, denn wir brauchen uns doch nur die Bilder im Netz anzusehen, die uns gezeigt werden, wenn wir “Wochenende” und “Montag” eingeben und beide Ergebnisse vergleichen. Das ist weniger ein Problem der persönlichen Einstellung von Mitarbeitern als vielmehr das Problem der fehlenden Inspiration durch das Unternehmen. Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, ob es eine Idee gibt, auf die wir stolz sein können. So viele Unternehmen haben das bereits gezeigt. 

“Nicht weil es schwer ist, wagen wir’s nicht, sondern weil wir’s nicht wagen, ist es schwer.”
Lucius Annaeus Seneca

Stellen wir uns die erste wichtige Frage: “Was ist das besondere Anliegen unserer Arbeit?” Nennen wir dieses Anliegen “unsere gute Sache” oder “unsere Vision” oder “unser Leitbild”. Oft kann es ein Spruch sein. Ein besonderer Malermeister in Berlin, mit dem ich vor kurzem sprach, ist “Maler aus Leidenschaft”. Ein Elektroinstallateur in Starnberg lebt “Handwerk mit Herz und Tradition”. Ein ganz besonderer Immobilienmakler in München hatte sich das Ziel gesetzt: “Wir verändern unsere Branche durch Anstand und gelebte Werte”. Mein lieber Freund Mike Fischer hat die Vision eines verrückten Fahrschulinternats in Gera umgesetzt und feierte letzte Woche gerade den 100.000 Abonnenten seiner Online-Fahrschule. Eine Lebensmittelhändlerin setzt auf regionale soziale Kompetenz und engagiert sich deutlich mehr für ihre Stadt als alle anderen. Ein Hotel wird zur Pilgerstätte für Innovation und Herzlichkeit. Ein ganz normaler Fleischer wird zum größten Onlinehändler für Dry-Aged-Fleisch. Ein Hotelier macht mit 72 Führungskräften einen Leitbild-Workshop und entwickelt hier die Idee, mit zehn Azubis den Kilimandscharo zu besteigen. Die Liste, die aufzählt, was unsere Kunden aus dem Thema Leitbild gemacht haben, kann ich fast endlos fortführen. Wenn Leitsprüche nur Sprüche an einer Wand sind, dann werden sie nicht zu einer Inspiration. Wenn sie allerdings ehrlich gelebt werden, dann erleben wir plötzlich, wie sich ganz normale Menschen mit einer durchaus besonderen Idee verbinden. Ein solcher Geist trägt auch durch eine Krise.

 

Wir heben den Blick und schauen weit in die Zukunft. Was ist der Fixstern, der uns in guten und schlechten Zeiten eine Orientierung gibt?

Ein Leitbild funktioniert wie ein Navigationssystem.

  1. Entwicklung Haben wir wirklich deutlich gemacht, worum es in unserem Unternehmen geht? Was ist das Ergebnis unseres täglichen Handelns im Sinne eines übergeordneten Nutzens? Was sind wir für unsere Kunden und was wollen wir sein? Neben dieser Perspektive können wir genauso die Frage stellen: Was sind wir für unsere Mitarbeiter und was wollen wir sein? Welche Bedeutung haben wir für unsere Gesellschaft? Ich bin mir sicher, dass Sie hier eine gute und klare Antwort finden, wenn Sie zusammen mit Ihrem Team danach suchen:
  • Was ist der Sinn unseres Unternehmens? (in wenigen Worten)
  • Was ist der Nutzen, den wir bieten? Und lassen wir uns in diesem nicht überbieten?
  • Was ist die gute Sache, für die wir bereit sind, uns jeden Tag anzustrengen?
  1. Installation Wenn wir diesen Sinn gefunden haben, dann müssen wir uns die Zeit nehmen, die darin enthaltenen Werte in Form von Geschichten und praktischen Beispielen zu vermitteln. Ob in einem Workshop, in der Jahreszielplanung oder bei der Einarbeitung von Mitarbeitern. Jedes Unternehmen ist immer ein gelebtes Wertesystem. Die Frage ist, welche Werte wirklich gelebt und vorgelebt werden.
  2. Anwendung Die ersten beiden Schritte helfen nicht viel, wenn das Leitbild nicht jeden Tag wirksam ist, wenn wir nicht unsere Strategie daraus ableiten und wenn wir die Darstellung unseres Unternehmens nach außen nicht genau konform unserer Werte prägen. 

Der Spruch “Leistung aus Leidenschaft” sagt noch nichts über die Leistung aus. Wenn es darum geht, möglichst viel Geld zu verdienen und die Eigenkapitalrenditen über das Wohl der Kunden (und Mitarbeiter) zu stellen, dann wirkt auch diese Ideologie, denn dann bemisst sich Leistung nur durch Geld. Warum geht es einer Bank nicht darum, jedem Kunden gemäß seinen Wünschen und Bedürfnissen die beste Finanzdienstleistung zu bieten, die nach bestem Wissen und Gewissen möglich ist? Wenn Kennzahlen vor Menschen stehen, dann sind wir im klassischen Kapitalismus, der uns seine vielen Nebenwirkungen gezeigt hat. Warum kündigt eine marode Großbank letzte Woche die Entlassung von 10.000 Menschen an und wundert sich, dass es stetig bergab geht? Vielleicht steigen die Aktienkurse kurzfristig, aber solche Unternehmen haben keine Zukunft. Anders ist es da schon bei genossenschaftlichen Banken, die bereits in ihrer eigenen DNA den Gedanken der Gemeinschaft einprogrammiert haben. Sie sind nachhaltiger aufgestellt.

Wecken Sie den guten Geist in Ihrem Unternehmen und aktivieren Sie die Kraft, die in einem Leitbild steckt, das einen Sinn vermittelt. So überstehen Sie mit ihrem Team jede Krise.

Eine konkrete Idee: Treten Sie in dieser Woche möglichst viele Diskussionen über die Werte im Unternehmen los. Welche Werte werden gelebt und welche Werte sind unter die Räder gekommen? Können sich unsere Kunden mit diesen Werten identifizieren und haben diese das Potenzial noch in 100 Jahren gültig zu sein? 

Jedes Team kann durch ein ehrliches Leitbild inspiriert werden! 

Machen Sie die Woche zu einer “Woche der Inspiration”.

Welche drei Werte (am besten Sätze mit einem Wert) beschreiben die gute Sache, für die wir antreten? 

a.)…

b.)…

c.)…

 

PS:  Ein mir wichtiges persönliches Anliegen

Letzte Woche startete ich meine Präsenz in “Clubhouse”.

Wir laden dort zweimal in der Woche in unseren Mittelstands-Club.

Bei meiner ersten eigenen Erfahrung mit Clubhouse landete ich in einem Raum, in dem eine Frau namens Julia eine wirklich gute Sache vorgestellt hat. Sie ist betroffen von dem wirtschaftlichen Leid auf der schönen Ferieninsel Mallorca, die auch ich liebe. Viele Menschen haben hier wegen der Pandemie ihre Arbeit verloren und bekommen sehr wenig Hilfe. Wir haben für Julia eine Website erstellt, selbst Geld gespendet und möchten allen Mallorca-Fans in unserem Verteiler die Möglichkeit geben, ebenfalls zu helfen. Schauen Sie einfach mal auf die Website vorbei und hören Sie die Botschaft von Julia:

www.mallorca-helfen.de 

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WEISHEIT

WEISHEIT

  1. Weisheit in der Lebensführung.
  2. Weisheit in der Liebe.
  3. Weisheit in der Führung und im Management 
  4. Weisheit der guten Unternehmer*innen
  5. Weisheit in der Gesellschaft. 

Das SchmidtColleg mit dem System UnternehmerEnergie steht für werteorientierte Unternehmensführung (auch Lebensführung und Mitarbeiterführung). Wir erkennen die Bedeutung von Werten für eine Strategieentwicklung, für Führungsprinzipien, für Organisation und auch für die finanziellen Aspekte eines Unternehmens. Die Ergebnisse der guten Anwendung von UE5.0 sind Werte, Wert und Wachstum. Darum geht es, wobei zuerst die Werte kommen und dann der Wert. Kurzfristig mag das andersherum funktionieren, aber langfristig siegen immer die Werte des Anstands, der Wertschätzung und des Respekts gegenüber unserem Umfeld. 

Beginnen wir an dieser Stelle aber mit einem zentralen Wert aus den Primärtugenden des Sokrates, die sich aus Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit zusammensetzen. Dabei ist es wichtig, zu verstehen, dass eine Tugend immer in der Mitte von zwei extremen Werten zu finden ist. Bei der Definition von Tugenden kommt dieser Aspekt oft zu kurz. Weisheit wird oft synonym mit der Tugend Klugheit oder auch Bildung verwendet, wobei unserem Verständnis nach ein Unterschied zwischen Weisheit und Bildung besteht. Es handelt sich eben immer um ein Werte-Kontinuum. Eine zu extreme Weisheit würde als überheblicher Intellekt wahrgenommen. Jeder kennt sie, die Menschen, die immer alles besser wissen. Auch wenn sie es in der Tat tun würden, so würden wir nicht von Weisheit sprechen, denn Weisheit ist Wissen gepaart mit Lebenserfahrung und Demut. Jede wirkliche Lebenserfahrung und Reife lehrt uns Demut, denn wir sind nicht so wichtig, wie wir meinen. Der weise Mensch weiß und lebt das, denn ein einfacher Blick in die Sterne führt uns vor Augen, wie groß und bedeutend wir in Wirklichkeit sind. Das andere Extrem wäre Dummheit, oder einfach eine fehlende Zutat aus Wissen, Erfahrung und Reife. 

Das macht Weisheit zu einem der grundlegenden Werte. Ich habe bei der Zutat ganz bewusst auf Intellekt und akademisches Wissen verzichtet, denn auch “einfache” Menschen können sehr weise sein. Sie sind dann geprägt von Lebenserfahrung, guter Energie, praktischem Wissen und Reife. Gelehrtheit ist nicht Weisheit. Die ursprüngliche Bedeutung aus dem Althochdeutschen passt daher am besten: “verständnisvoll, erfahren, klug und kundig”. Wahrscheinlich liegt mein größtes Interesse bei der Persönlichkeitsentwicklung in der Entwicklung der Reife. In den Kapiteln über Werte – und auch in meinem entstehenden Buch über Werte – verzichte ich bewusst auf zu viel Theorie. Für mich sind Werte dann wertvoll, wenn sie praktisch angewendet werden können und am besten von jedem verstanden werden. 

Weisheit hat daher sehr viel mit Erfahrung, Kompetenz und Wissen zu tun, das über einen längeren Zeitraum gesammelt wurde. In einer Zeit, in der die Kompetenz droht, unter die Räder zu geraten, ist die Weisheit ein besonders wichtiger Wert. Dabei wird sich kein Mensch selbst als weise bezeichnen, ebensowenig wie er sich bescheiden oder demütig nennen würde. Immer wenn ich solche Aussagen in Vorträgen höre, dreht es mir den Magen um, denn der Redner selbst zeigt, dass er von Werten recht wenig Ahnung hat. Bei vielen Werten, auch der Weisheit, handelt es sich um intrinsische Werte, also um Werte die nicht beschrieben, sondern vielmehr erlebt werden sollten. Lebenserfahrung, so sagt bereits das Wort, hat viel mit Erfahrung zu tun. Wenn man sich auf großer Bühne selbst lobt und meint, schon mit 18 Jahren ein “Life-Coach” gewesen zu sein, so spricht das weder für den Redner noch für die Bühne. Ich betone das, weil hier aktuell der große Webfehler bei der Positionierung selbsternannter Experten liegt. Aber genau aus dem Grund sind ja Werte und ihre Reflexion so wichtig. Weisheit kann als Summe von Wissen aus einem langen und intensiven Leben gesehen werden, aus Erfahrung, Kompetenz und Charakter, die als Faktoren alle zu einer reifen Persönlichkeit geführt haben. Weisheit hat man nicht, Weisheit strebt man ein Leben lang an.

 

Es gibt kein souveränes Leben ohne Dilemma

Es gibt kein souveränes Leben ohne Dilemma

Mit souveränem Leben ist ein Leben in Freiheit und Selbstverantwortung gemeint. Sobald ich diesen Weg gehe, wird es ein Leben voller Dilemmata sein. Was ist ein Dilemma? Umgangssprachlich wird hier oft von einer Zwickmühle gesprochen. Jede Form der Entscheidung ist verbunden mit einem Dilemma, denn für jeden Weg, gegen den ich mich entscheide, fallen Opportunitätskosten an. In der Regel empfinden wir unsere Entscheidungen nicht als Dilemma, denn ein Weg erscheint uns als der deutlich bessere. Ob das dann so ist, entscheidet sich immer in der Zukunft. Besonders deutlich wird ein Dilemma dann, wenn beide Wege mit einer negativen Konsequenz behaftet sind. In der aktuellen Krise sind die Abwägungen der Politik geprägt von Dilemmata. Fahren wir einen harten Lockdown noch lange weiter, zerstören wir Existenzen (Bildung & Wirtschaft), machen wir es nicht, so setzen wir Menschenleben aufs Spiel (Gesundheit). Die Ergebnisse einer Krise sind in beiden Fällen negativ.

Als konstruktives Dilemma wird die Situation beschrieben, bei dem die Ergebnisse jeder Entscheidung gleich sind. In diesem Fall würde ich aber nicht von einem Dilemma sprechen. Der Sachverhalt ist mir in einem Coaching-Gespräch letzte Woche deutlich geworden und da ich viele Themen gerne ganzheitlich sehe, entdeckte ich in den letzten Tagen sehr viele solcher Dilemma-Situationen, über die ich hier auch schreiben möchte. 

Das erste nenne ich das “1. Unternehmer*innen-Dilemma” (wobei es hier gleich mehrere gibt, daher das “1.” ). Ein Unternehmer erzählte mir von seiner aktuellen Unzufriedenheit. Er habe im letzten Jahr nicht alle Ziele erreicht, die er sich vorgenommen hatte. Er blickte in dem Gespräch auf das Jahr 2021 und auf die Aufgaben und Herausforderungen, die vor ihm liegen. Weil ich die Errungenschaften des Jahres 2020 kannte, fragte ich ihn nach all den Projekten, die erfolgreich umgesetzt wurden. Es wurde sehr schnell deutlich, dass er sich nicht die Zeit genommen hatte, zurückzuschauen und auf die vielen erreichten Ziele zu blicken. Ganz nebenbei kam auch noch heraus, dass es das beste Geschäftsjahr der Firmengeschichte war und er fast einige Ziele erreicht hätte, die er sich noch vor zwei Jahren für 2025 vorgenommen hatte und dafür belächelt wurde. Das Dilemma liegt in der Natur des Unternehmertums. Wir blicken nach vorne und sehen alle die Visionen und Ziele, für die wir antreten. Wir sehen selten zurück, um dabei eine Zufriedenheit für das bereits Erreichte zu entwickeln. Die Antwort liegt wie immer in der Mitte. Alles ist Balance. Wenn wir zu zufrieden sind, dann fehlt die Leidenschaft für die Zukunft und die UnternehmerEnergie, um zu gestalten. Wenn wir ausschließlich diese Leidenschaft leben, dann können wir sehr schnell sehr erfolgreich und dennoch unzufrieden sein. Ein Dilemma macht uns diese Balance bewusst.

Das Gefangenendilemma, die wohl berühmteste philosophische Fragestellung. Zwei Gefangene haben jeweils eine kleine Straftat begangen und das ist bewiesen. Ein großes wohl gemeinschaftliches Verbrechen ist nicht bewiesen. Ein kluger Staatsanwalt bietet den Gefangenen folgenden Vergleich an. Beide sind zu jeweils einem Jahr Gefängnis verurteilt (zwei Jahre Gefängnis insgesamt). Wenn beide schweigen, dann bleibt es dabei. Wenn einer gesteht und der andere schweigt, dann bekommt der Gefangene, der gestanden hat die Freiheit und der andere zehn Jahre Gefängnis (gesamt zehn Jahre). Wenn beide gestehen, dann bekommen beide fünf Jahre (gesamt zehn Jahre). Hier wird der Unterschied zwischen kollektivem und individuellem Nutzen deutlich. Die kollektiv klügste Strategie wäre für beide, zu schweigen. Der Staatsanwalt rechnet aber mit der menschlichen Neigung, den eigenen Vorteil vor das Allgemeinwohl zu stellen. Daher wird in der Regel einer gestehen, meistens alle beide. So werden aus zwei Jahren Gefängnis immer zehn Jahre. 

In der kommenden Zeit wird es einige CDIs zu Dilemmata gegen. Sie sind natürlich, denn ein Leben und ein Unternehmen ist immer ein ganzheitliches Gebilde und sollte auch als solches behandelt werden.

UE5.0:// Jahreszielplanung

UE5.0://  Jahreszielplanung

„Wir überschätzen in der Regel, was wir in einem Jahr erreichen können.
Aber wir unterschätzen, was wir in sieben Jahren erreichen könnten.”
Cay von Fournier

Ein zentrales Werkzeug (und auch Methode) in UE5.0 ist wie in allen vorherigen Versionen die Jahreszielplanung. Am Anfang jeder Zeiteinheit sollte sich ein Team überlegen, wie diese Zeiteinheit gestaltet werden kann. Ein besonders wichtiger Zeithorizont ist das Jahr. Auch in agilen Zielsystemen, wie OKR, spielen die Jahresziele eine große Rolle. Sie werden in Quartalsziele und Monatsziele heruntergebrochen, um dann in den ausführbaren Planungseinheiten der Wochen umgesetzt zu werden. Bei dem heutigen Umsetzungs-Impuls geht es daher um den Start in die konkrete Umsetzung mit der Jahreszielplanung (JZP). Ende Januar sollte diese stehen und ich habe folgende Checkliste aus der Praxis zusammengestellt:

  1. Vorbereitung

    – Wie sieht das Team aus, mit dem eine Jahreszielplanung durchgeführt werden soll? Hat jeder Teilnehmer den Fragebogen JZP aus UE5.0 zur Verfügung? In dem neuen System habe ich diesen Fragebogen überarbeitet. Er enthält mehr als 25 Vorbereitungsfragen, die auch als Agenda für die Durchführung genutzt werden können. Auch ist ein Verständnis von UE5.0 sehr wichtig. Dadurch wird eine gute Basis geschaffen, alle sprechen die gleiche Sprache und nutzen die gleichen Werkzeuge. Die neue Methode OKR glich bereits in vielen Punkten dem UE-System. Im neuen UE5.0 wurden jetzt noch zusätzliche Impulse aus OKR integriert.

  2. Workshop

    – Ideal wäre ein Präsenz-Workshop. Wenn dieser nicht möglich ist, können Teilnehmer auch per Videokonferenz (Teams, Zoom …) hinzugeschaltet werden. Dieser Workshop sollte in möglichst guter Energie durchgeführt werden, denn die Energie dieses Workshops schwingt das ganze Jahr mit. Daher sollte darauf geachtet werden, diesen Workshop gut zu planen. Am besten definiert man eine Person für die Planung und eine Person für die Moderation (optimalerweise mit JZP-Erfahrung). Die Moderation hat eine besondere Bedeutung, denn wenn der/die Unternehmer*in den Workshop leitet, bestehen mehrere Gefahren (Abschweifung, Konflikte, Monolog, fehlende Berücksichtigung von anderen Workshop-Teilnehmern).

  3. Durchführung des Workshops

    Agenda
    a) Analyse des letzten Jahres (auch die Erfolge feiern!)
    b) Welche Ziele wurden nicht erreicht? Welche werden übertragen?
    c) Planung nach unterschiedlichen Themen (System UE5.0)
    d) Zusätzliches Thema “Digitalisierung” (Marketing, HR, Prozesse)
    e) Priorisierung nach Aufwand und Nutzen der Ziele
    f) Verantwortliche Person für jedes Ziel bestimmen
    g) Zielvereinbarung (EnergiePlan) formulieren
    h) ggf. Jahresmotto
    Protokoll Gemäß dem neuen Zielsystem ZMK (OKR) – Zeitachse visualisieren.

  4. Definition einer “ZMK-Masters”

    Es wird eine Person bestimmt, die alle zwei Wochen den Status der Ziele in einer Wochenbesprechung kommentiert – kurze ZMK-Protokolle.

Mit einer guten Jahreszielplanung ist die Grundlage eines fokussierten und effizienten Handelns in dem betreffenden Jahr geschaffen worden. Natürlich können sich im Laufe des Jahres Ziele verändern, was jedoch gut begründet sein sollte. Die Einführung des Quartals-Horizontes fördert die Konsequenz der Umsetzung. Besprechungen und Workshops sind hier sehr wichtig. Es versteht sich von selbst, dass diese Treffen eines ganzen Teams (vor Ort oder online) effizient und effektiv sein müssen. Daher ist eine kleine Feedbackrunde von Zeit zu Zeit sinnvoll, inklusive der Frage, wie diese Besprechungen und Workshops noch besser durchgeführt werden können. Der Zeitliche Ablauf sieht daher folgendermaßen aus:

Alternative I (klassisch)

JZP – Monatsbesprechung (MZP) – wöchentlicher “Jour fix” (WZP) – ggf. tägliche Besprechung (TZP). Moderne Formulierungen: yearly – monthly – weekly – daily. Es sollte eine sinnvolle Sprache sein, die zur Unternehmenskultur passt.

Alternative II (agil)

JZP – Quartalsbesprechung (QZP) – wöchentlicher “Jour fix” (WZP) – ggf. tägliche Besprechung (TZP). Moderne Formulierungen: yearly – quarterly – weekly – daily. Bei agilen Methoden sind englische Formulierungen eher üblich.  

Bei der ersten JZP ist es zu empfehlen, diese durch einen externen UE-Business-Coach moderieren zu lassen, oder eine Person im Unternehmen als UE-Business-Coach auszubilden.  

Offener Brief

Offener Brief 

an den Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier
von Cay von Fournier, SchmidtColleg, Berlin

Wirtschaftliche Ungerechtigkeit zerstört unseren Wohlstand 

„Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist aber der Mittelstand.
Wir brauchen wirtschaftliche Rahmenbedingungen,
bei denen der Mittelstand prosperiert.
Dann schaffen wir Wachstum und dann entstehen Jobs.”
Dieter Hundt

 

Verehrter Herr Bundeswirtschaftsminister,
sehr geehrter Herr Altmaier,

ich wende mich heute mit einem offenen Brief an Sie, weil ein großes Problem der deutschen Wirtschaft keinen Aufschub mehr erlaubt. Ich möchte, dass Sie in den gleichen Notfall-Modus eintreten, wie wir ihn beim Klima und in der Pandemie sinnvoll etabliert haben. Ich selbst bin ein unbekannter kleiner Mittelständler, der mit Dienstleistungen für andere Mittelständler sein Geld verdient. In der Regel sind es kleine und mittelgroße Unternehmen, auch manch große und namhafte sind dabei.

Wir sind seit mehr als 35 Jahren als Seminaranbieter und Kongress-Veranstalter auf dem Markt und haben in dieser Zeit mehr als 50.000 Teilnehmer im Rahmen von ca. 1000 Veranstaltungen begrüßt. Alles mittelständische Unternehmer*innen. Ich selbst habe das Unternehmen vor 20 Jahren gekauft und in dieser Zeit konnte ich eine kleine Existenz aufbauen, die dazu beitrug, dass mehr als 20 Familien ein gutes Einkommen hatten. Ich wurde in der Berliner Charité als Facharzt ausgebildet, habe Erfahrung in der Intensivmedizin gesammelt und wechselte in die Wirtschaft. Ich promovierte an der HU Berlin in Medizin und an der TU Dresden in Wirtschaftswissenschaften.

Das nur kurz zur Vorstellung, da wir uns nicht kennen und ich bisher auch die große Öffentlichkeit gemieden habe. Mein Anliegen und das derzeitige Problem ist jedoch viel größer als eine Person oder ein Unternehmen. Es geht um den deutschen Mittelstand, der extrem leidet und trotz der bisher gesunden Struktur in seiner Existenz bedroht ist. Die Grundlage unseres Wohlstandes für alle geht gerade verloren. Ganze Branchen und tausende von Existenzen sind dabei, zu sterben, ebenso wie Menschen auf den Intensivstationen sterben.

Ich begrüße ausdrücklich die Maßnahmen der Bundesregierung zur Pandemie-Bekämpfung. Sie müssen als Regierung in unsicheren und bedrohlichen Zeiten Entscheidungen treffen. Das ist nicht leicht und erfordert Führungsstärke, die ich der Regierung hiermit gerne zuspreche. Wir halten uns in politischen und religiösen Fragen immer neutral, da dies dem Leitbild unseres Unternehmens entspricht. Aber wir wollen unseren Kunden helfen, in guten wie in schlechten Zeiten ihre Unternehmen nachhaltig und erfolgreich führen und weiterentwickeln zu können.

Als Arzt kann ich die Bedrohung, der wir seit einem Jahr gegenüberstehen, beurteilen. Ein Virus ist nie gerecht. Wer einen schweren Verlauf hat und wer nicht, das liegt nicht in der Hand der Ärzte. Der ältere Teil der Bevölkerung braucht dabei unseren besonderen Schutz. Daher auch der Lockdown, die Masken und alle Maßnahmen, die wir noch ergreifen müssen, bis alle Bürger geimpft sind. Mir liegt es fern, jetzt hier die Kritik anzusetzen. Unser Gesundheitssystem versucht alles, um für Gerechtigkeit zu sorgen, indem ALLE die gleichen guten Behandlungen bekommen. Unser Gesundheitssystem ist eine große Errungenschaft und eines der bester der Welt. Ich habe auch in anderen gearbeitet – u.a. in den USA – und kann das beurteilen. Die in diesem System tätigen Menschen leisten sehr viel und verdienen unseren großen Dank.

In der Wirtschaft sieht das leider ganz anders aus!

In unserem Kundenkreis haben wir viele Unternehmen, die das beste Geschäftsjahr in ihrer Firmengeschichte hatten und sagenhaft viel Geld verdient haben. Die Pandemie hat ihre Geschäftsmodelle bevorzugt. Aber ich kenne auch viele Unternehmen, die nicht nur das schlechteste Geschäftsjahr in ihrer Geschichte hatten, sondern die aus einem gesunden Zustand heraus völlig unverschuldet in eine existenzielle Krise getrieben wurden. Sie kennen die Branchen: Hotellerie, Gastronomie, Veranstalter und Künstler, um nur ein paar Beispiele zu nennen. 

Die Maßnahmen der Regierung schaffen eine extreme Ungerechtigkeit in der deutschen Wirtschaft. Vergessen Sie die benachteiligten Unternehmen nicht, denn der Schaden, der aktuell zu entstehen droht, wird in den nächsten Jahrzehnten nicht wieder gutzumachen sein. Die Folgen drohen aktuell, wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch und auch rechtlich unabsehbar zu sein.

Ich gönne allen Unternehmen ihren Erfolg von Herzen. Viele davon sind ja auch unsere Kunden. Die Guten wissen, dass sie nicht viel anders gemacht haben als sonst, sondern einfach Gewinner einer tödlichen Krise sind. Aber ich trete mit diesem Brief für all die Unternehmen ein, von denen ich viele persönlich kenne, die jetzt unverschuldet in ihrer Existenz bedroht sind.

Sie brauchen einen fairen Ausgleich für ausgefallene Umsätze und auch Gewinne, von denen die kleinen und mittleren Unternehmer*innen ihr Leben bestreiten und Investitionen tätigen. Die versprochene November-Hilfe, die von Ihnen persönlich Anfang November 2020 (!) zugesagt wurde, ist heute, Ende Januar 2021, immer noch nicht bei den betroffenen Unternehmen angekommen. Sie und Ihr Kollege Scholz haben von schnellen, einfachen und unbürokratischen Hilfen gesprochen. Die Realität sieht ganz anders aus: langsam, kompliziert und bürokratisch! 

Sehr geehrter Herr Altmaier, im deutschen Mittelstand gilt noch zu einem großen Teil die Handschlagqualität. “Ein Mann (eine Frau), ein Wort.” Auf die Aussagen guter Mittelständler kann man vertrauen. So funktioniert die Wirtschaft, die Sie zu fördern gelobt haben. Ich möchte Sie hiermit an Ihr Wort erinnern und auffordern, unverzüglich und wahrnehmbar zu handeln.

Ausreden sind ebenso unangebracht wie die Verweise auf Sofort-Hilfen. Es geht hier auch nicht um eine Hilfe, sondern um eine Gerechtigkeit und einen Anspruch, den die betroffenen Unternehmen haben. Staatshilfe mal anders gedacht, sind die Steuern, die mittelständische Unternehmen jedes Jahr bezahlen. Diese Steuern ermöglichen es dem Staat, seinen Aufgaben nachzukommen und auch Ihr Gehalt zu bezahlen. So viele anständige und gute Händler, Gastwirte, Hoteliers, Künstler und auch Veranstalter, wie ich einer bin, können nichts für die Situation und heißen die Maßnahmen gut. Aber der wirtschaftliche Schaden, der Ausfall von Umsätzen und Investitionsmöglichkeiten muss sofort ausgeglichen und ersetzt werden. Wir sind keine Bittsteller, sondern Betroffene und erfahren gerne den gebührenden Respekt, wenn Sie zu Ihrem Wort stehen.    

Vergessen Sie den leidenden Mittelstand nicht!

Sorgen Sie dafür, dass die Hilfe jetzt wirklich, einfach, schnell und unbürokratisch bei den Unternehmen ankommt – für die Monate des aktuellen Lockdowns und auch für die Monate im Frühjahr 2020. Denn die Gewährung von Krediten für Unternehmen, deren Geschäftsgrundlage durch den Lockdown entzogen wurde, ist keine Hilfe. Auch diese Kredite sollten in eine echte Hilfe umgewandelt werden.

Deutschland ist Mittelstand!

Lieber Herr Altmaier, nutzen Sie diese Krise als historische Chance, für Werte, Wert und Wachstum in der deutschen Wirtschaft.

Hochachtungsvoll,

Cay von Fournier

Die Zukunft hat eine Vergangenheit

Die Zukunft hat eine Vergangenheit

„Die Gestaltung einer besseren Zukunft braucht
die Lehren aus den Fehlern der Vergangenheit.”

Heute ist ein sehr wichtiger Gedenktag in Deutschland. Wir gedenken heute der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, das als Symbol steht für eines der größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Menschheitsgeschichte. Die Nationalsozialisten etablierten in den Jahren 1930 bis 1945 ein Wertesystem, das grausam, narzisstisch und menschenverachtend war. Noch viele weitere Adjektive lassen sich aufzählen – trotzdem wurde dieses dunkelste Kapitel unserer eigenen Geschichte vor gar nicht langer Zeit von einem Mitglied des Deutschen Bundestags als “Vogelschiss” bezeichnet. Dieser Politiker steht für eine Partei, die den in Deutschland latent weiter schwelenden Antisemitismus und Rassismus wieder hoffähig machen möchte. 

Das dürfen wir nicht zulassen, denn unsere Generation trägt zwar keine Schuld, aber Verantwortung. Wir haben eine freie, offene und tolerante Gesellschaft geschaffen. Und die einzige Rechtfertigung für Intoleranz ist innerhalb meines Wertesystems die Intoleranz gegenüber der Intoleranz. Die Feinde einer toleranten Gesellschaft nutzen unsere Toleranz und Meinungsfreiheit, um intolerante Thesen und Haltungen zu verbreiten. Das ist nicht akzeptabel und muss mit allen Mitteln unseres Rechtsstaates bekämpft werden. Wenn diese Mittel nicht ausreichen, so müssen unsere Gesetze nachgeschärft werden. Keine Toleranz gegenüber der Intoleranz. Wir haben gesehen, wohin diese Intoleranz in den USA der Gegenwart geführt hat. Jedes totalitäre System nutzt die Werkzeuge zur systematischen Verfolgung Andersdenkender. Dieses andere Denken muss sich aber immer auf Fakten beziehen. Daher sind Gedenktage so wichtig, denn unsere Zukunft können wir nur im Bewusstsein der Vergangenheit gestalten. Wenn wir die Vergangenheit vergessen, so verurteilen wir uns selbst dazu, diese Vergangenheit zu wiederholen. 

Die für uns unfassbaren Verbrechen der Vergangenheit, an die wir heute erinnern, müssen für uns und auch für kommende Generationen immer eine Mahnung sein, dass sich solche Verbrechen niemals wiederholen dürfen. Die aktuellen Entwicklungen in freien (USA) und totalitären (Russland und China) Gesellschaften sollten uns ebenso beunruhigend, wie die sich anbahnenden technologischen Monopole, die ebenfalls eine Grundlage für einen ganz neuen Totalitarismus legen können. In diesem Zusammenhang verweise ich auf den großartigen offenen Brief, der heute von Mathias Döpfner an Frau von der Leyen gesendet wurde. Es ist mutig, für diese Aussendung den heutigen Tag zu wählen, aber es ist auch sinnvoll.

Ein Überlebender von Auschwitz-Birkenau war Victor Emil Frankl, der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse. Auf seinem Buch “…trotzdem Ja zum Leben sagen” ist in der dtv-Ausgabe das KZ Auschwitz-Birkenau abgebildet. Ich empfehle Ihnen dieses Buch hier ausdrücklich für Ihre Leseliste. Es ist ein Buch, das jeder gelesen haben sollte. Es gibt auch einige gute Vorträge von diesem Mann im Netz, die ebenfalls sehenswert sind. Von Frankl stammt in einem anderen Buch die Aussage, dass Schuld nie kollektiv sein kann, sondern immer individuell ist. Damals haben sich viele Menschen schuldig gemacht, die sich in einer schwierigen Zeit gegen den Anstand und die Menschenwürde entschieden hatten.

Heute haben wir alle eine im Vergleich sehr angenehme und sehr sichere Lebenssituation. Dennoch müssen wir mitansehen, wie sich viele Menschen gerade gegen den Anstand und gegen die Menschenwürde entscheiden. Ob dies nun der abgelöste schlechteste Präsident der USA ist, oder der Nachbar von nebenan. Die Gedanken und Haltungen, die zu Auschwitz-Birkenau geführt haben, sind auch heute überall präsent. Deshalb ist es so extrem wichtig, dass wir heute an die Befreiung gedenken. 

Dieses Gedenken muss jeden Tag präsent sein, denn es befreit von den Gedanken, die zum Grauen der Vergangenheit führten.