Endlich Montag! (KW 41) Gute Führung – Teil 1
Willkommen in dieser schönen neuen Woche. Ich darf eine Woche Auszeit genießen und mich auf die Weiterentwicklung von UnternehmerEnergie konzentrieren und schreiben. Ein toller Vortrag in Konstanz liegt hinter mir und ein ganz besonderes Seminar für die Jörg Löhr Erfolgsakademie. In den letzten zwei Tagen habe ich sehr viele Impulse zur Bewältigung der Krise geben dürfen und dabei ging es sehr intensiv um das Thema Führung. Zusammen mit diesem “Endlich Montag” gibt es einen Zugriff auf mein Whitepaper “Was ist gute Führung”. Dieses fasse ich hier aber nicht zusammen, sondern mache mir ein paar zusätzliche Gedanken zu dem immer wichtigeren Thema Führung.
Führung hat viele Dimension. Es geht dabei um ein sinnvolles Gestalten der Zukunft, zusammen mit anderen Menschen unter Berücksichtigung der aktuellen Situation und guten Werten als Fundament.
Mit einigen Adjektiven möchte ich diese Beschreibung untermauern:
- Führung sollte immer ganzheitlich sein und auch so gesehen werden.
- Führung ist eine eigene wichtige Kompetenz (das Fazit meines Whitepapers).
- Führung ist eine Dienstleistung für andere Menschen.
- Führung sollte immer auf Werten beruhen.
- Führung bedeutet, Ziele zu erreichen und zusammen eine Leistung zu erbringen.
- Führung sollte immer situativ sein.
- Führung folgt einer Vision, also einem langfristigen Zielbild.
- Führung hat ein humanistisches und somit liberales Menschenbild.
- Führung ist eine praktizierte Wertschätzung.
- Führung ist fördernd und fordernd zugleich.
- Führung ist weich im Ton und hart in der Sache.
Sicher fallen uns hier noch mehr Eigenschaften auf und beim Schreiben entspringt gerade die Idee, mein Buch “Der perfekte Chef”, das ich vor mehr als 10 Jahren geschrieben habe, neu aufzulegen. Führung ist ein so wichtiges Thema, dass wir im SchmidtColleg ein neues Produkt auflegen – unsere Führungskräfte-Ausbildung auf der Basis von UE.
Meine 12. Inflationsthese:
Für die Bewältigung der aktuellen Krisen (auch der Inflation) brauchen wir dringend gute Führungskräfte, die Freude und zugleich Kompetenz darin haben, andere Menschen zu inspirieren und bei der Erreichung von Zielen zu begleiten.
Aber beginnen wir mit dem ersten Punkt: Führung ist eine ganzheitliche Kompetenz.
Die Grundlage von UnternehmerEnergie ist das Vier-Quadranten-Modell unseres Gehirns. Es ist eine sehr vereinfachte Darstellung unseres Denkens oder wesentlicher Teile unseres alltäglichen Denkens. Das ist eine Möglichkeit, um die Ganzheitlichkeit von Führung darzustellen, denn Führung hat eine logische, eine strukturierte, eine emotionale und auch eine visionäre Komponente. Allerdings müssten wir hier auch über die Abgrenzung zu dem Begriff Management sprechen. Manche Autoren sprechen davon, dass alles gutes Management sei und beziehen hier die emotionalen und visionären Komponenten in die Kompetenz des Managements mit ein. Das ist eine Sichtweise. Daher würde ich auch nicht den Satz formulieren wollen, dass alles gute Führung sei. Vielleicht sprechen wir besser von der Managementkompetenz guter Führung. Oder von der Führungskompetenz eines guten Managements, je nachdem welches Wort wir in einem Unternehmen als führendes Wort nutzen wollen.
In Konzernen spricht man gerne von Management als führenden Begriff und im Mittelstand eher von Führung als führenden Begriff. Da zu diesen beiden Themen sehr viele Bücher veröffentlicht wurden, wird die Semantik dieser Worte unterschiedlich interpretiert. Bei Start-up Unternehmen spricht man dann eher von Leadership und agilem Management. Mit UnternehmerEnergie habe ich eine eigene Interpretation, so wie ich auch die Dynamiken bei den unterschiedlichen Unternehmensformen als drei voneinander getrennte Systeme wahrnehme. Alles wäre letztlich gutes Unternehmertum, wobei es auch hier wieder große Unterschiede gibt, da in der Start-up Szene Investoren eine große Rolle spielen, die weder Unternehmer, noch Manager sind. Und bei Konzernen treffen wir viele Manager an, die keine Unternehmer sind. Das macht das Thema “Unternehmertum” auch so vielfältig und komplex.
In dem System UnternehmerEnergie sprechen wir im blauen und grünen Quadranten, also auf der rationalen und strukturierten Ebene eher über die Managementkompetenz von Führungskräften. Bei dem roten und gelben Quadranten spreche ich dann von der Führungskompetenz.
Ein zweiter Gedanke der Ganzheitlichkeit ergibt sich aus den Zielfunktionen. Es ist eine offensichtliche Herausforderung, dass jede Führungskraft dem Unternehmen verpflichtet ist und dafür sorgen muss, dass die Ziele des Unternehmens erreicht werden und das Unternehmen profitabel ist. Zum anderen sind sie den Kunden und deren Wünschen verpflichtet und letztlich im großen Stil auch den Mitarbeitern und deren Bedürfnissen. Es ist also wie beim Jonglieren mit drei Bällen. Keiner dieser Bälle ist größer oder kleiner, denn wenn dem so wäre, dann würde das Jonglieren nicht funktionieren.
Es gibt auch die ganzheitliche Sicht auf natürliche oder geliehene Autorität und somit der Übernahme von Verantwortung oder der Ausübung von Macht. Die erste Variante ist deutlich wirksamer und nachhaltiger als die zweite.
Und dann wäre da noch die Dreiecksbeziehung zwischen der Persönlichkeit der Führungskraft, der aktuellen Situation und der Persönlichkeit des Menschen, der geführt wird. Wenn die Dynamik des Teams eine eigene Dimension bekommt, dann wäre es sogar ein Viereck, in dem Führung stattfindet. Vom “Ich” über das “Du” zum “Wir” in einer ganz bestimmten Situation. So könnte diese ganzheitliche Sicht zusammengefasst werden.
Und das war erst der erste Punkt. Daher geht es in der nächsten Woche mit guter Führung weiter, denn die Motivation von Menschen ist gerade in schwierigen Zeiten so wichtig.
Dabei wünsche ich Ihnen diese Woche neue Erfahrungen mit guter Führung.
Ihr
Cay von Fournier
PS: Hier geht es zu unserem Whitepaper: