Endlich Montag! (KW 15) Der Wert unserer Werte

Willkommen in dieser K-Woche. Ostern steht vor der Tür und wie Sie wissen, äußere ich mich nicht zu religiösen und politischen Themen, da ich die Freiheit der persönlichen Einstellung sehr schätze (solange sie unseren gemeinsamen Grundwerten entspricht). Und so könnten wir die anstehenden Feiertage dazu nutzen, uns ein paar Gedanken über unsere eigenen Werte zu machen. Vor allem über den Zustand, in dem wir uns befinden, denn viele negative Nachrichten erreichen uns und machen uns Angst. Oft sind wir auch unzufrieden und nehmen uns nicht die Zeit, einmal darüber nachzudenken, was wir alles haben und in welch besonderen werteorientierten Gesellschaft wir uns befinden. 

Die ganze Welt beneidet uns nämlich nicht nur um unseren Wohlstand, sondern auch um unsere freiheitliche, offene und tolerante Gesellschaft. Deutschland repräsentiert viele gute Werte, die bereits in unserer Nationalhymne zu finden sind: Einigkeit und Recht und Freiheit. Auch wenn es hier den einen oder anderen Grund zum Klagen geben mag, so fallen diese Gründe deswegen auf, weil wir diesen Werten einen Wert gegeben haben. Auch ist unser Grundgesetz vorbildlich für diese Welt, in der manche meinen, dass wieder das Gesetz des Stärkeren gilt. 

Wenn wir uns Gedanken über die Zukunft machen, so sollten wir immer auch ein Blick in die Vergangenheit werfen. Trotz vieler Krisen ist es uns gelungen, Wohlstand – sowohl materiellen als auch geistigen Wohlstand aufzubauen. Diesen Wohlstand gilt es zu schätzen und ihn dadurch weiterentwickeln zu können. Jede Form der Weiterentwicklung basiert auf den aktuellen Stärken, die wir nutzen könnten. Ja, wir werden einige Einschränkungen haben in einer Welt, die sich derzeit schneller verändert, als uns das lieb sein mag. Dabei sollten wir aber nicht vergessen, dass es letztlich die guten und positiven Werte sind, die einen realen Wert erst möglich machen. 

Nirgends kann ich das besser beobachten als bei unseren Kunden, gute Unternehmen im Mittelstand der DACH-Region. Der Mittelstand stand schon immer für Werte und Menschen, die diese Werte verkörpern und leben. Nicht immer werden diese Werte geschätzt und jeder Zulieferer weiß, dass mit ihm nicht immer gut umgegangen wird. Aber seien wir dabei ehrlich und optimistisch: Letztlich haben anständige Werte und eine Mentalität der Handschlagqualität (auch wenn Verträge gemacht werden) immer gesiegt. Werteorientierte Führung führt zu Vertrauen und Vertrauen ist die beste Grundlage einer Unternehmenskultur. Wenn das Vertrauen stimmt, dann bräuchten wir keine Gesetze und Regeln (auch wenn diese sinnvoll für die Orientierung sind). Wenn das Vertrauen nicht stimmt, dann sind Gesetze und Regeln meistens wirkungslos. 

Werte führen zu Vertrauen und Vertrauen führt zur Verbindung und erst die Verbindung zu anderen Menschen führt zu der Veränderungsbereitschaft, die derzeit so notwendig ist. Werte sind dabei der Stoff, der eine Gemeinschaft verbindet. Daher ist die Kultur in einem Unternehmen auch so wichtig. Nicht umsonst haben die Kapitel Leitbild und Kultur einen so großen Stellenwert in unserem System UnternehmerEnergie. Vor Kurzem habe ich zwei Teams in einem Workshop unabhängig voneinander die gewünschte Kultur des Unternehmens beschreiben lassen. Das Erstaunen war sehr groß, dass sich beide Ergebnisse glichen wie ein Ei dem anderen. Sie waren quasi identisch, als wir uns die Zeit genommen haben, diese Werte zu beschreiben.

Ostern ist ein Fest der Werte und unabhängig von der Religion können wir alle diese Zeit nutzen, um uns unsere Werte wieder einmal bewusst zu machen:

  1. Was sind unsere persönlichen Werte, die für uns unverhandelbar sind?
  2. Was sind die Werte, die unsere Familie zusammenhält? 
  3. Welche Werte machen unser Unternehmen wertvoll?
  4. Welche Werte prägen das Bewusstsein unserer Gesellschaft?

Was haben diese Werte zu unserer gegenwärtigen Situation beigetragen? Uns geht es gut, viel besser, als wir wahrhaben wollen. Werte wie Frieden und Freiheit bekommen gerade eine neue Bedeutung. Sie waren den größten Teil unserer Menschheitsgeschichte nur eine Vision, die wir gemeinsam mit Leben gefüllt haben. Nun müssen wir mitansehen, was passiert, wenn diese Werte unter die Ketten von Panzern geraten. 

Vielleicht ist gerade diese Woche eine gute Zeit, um uns in Bescheidenheit zu üben und in Dankbarkeit. Wahrscheinlich werden die “Opfer” größer werden, die wir alle erbringen müssen, aber was sind das für Opfer verglichen mit dem Leid, dass sich wenige Flugstunden von uns im Osten abspielen. So ist es einmal mehr an der Zeit, unseren Blick nicht darauf zu richten, was wir vielleicht verlieren könnten, sondern eher auf das was wir bereits gewonnen haben. Und wir schätzen wieder neue Werte wert. Solidarität, Hilfsbereitschaft, Entschlossenheit für den Frieden einzutreten und uns Aggressoren entgegenzustellen. Werte schaffen Klarheit – vor allem dann, wenn sie auch gelebt werden und wieder zum Maßstab unseres Handelns werden. Werte waren, sind und werden immer wertvoll bleiben. In den dunkelsten Stunden deutscher Geschichte war unsere heutige Situation unvorstellbar. Diese Hoffnung sollten wir uns für die ganze Welt bewahren. Oder um es mit Vaclav Havel zu sagen: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. “

Nachdenklich und herzlich,

Ihr

Cay von Fournier

 

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