Endlich Montag! (KW 12) Frieden

Willkommen in dieser neuen Woche, in der wir zwar nicht alles ändern können, was wir gerne ändern würden, aber in der wir immerhin in unserem kleinen Umfeld gestalten können und das in einer ganz besonderen Zeit, die voller Herausforderungen ist. Diese Herausforderungen betreffen uns persönlich, unsere Unternehmen und unsere Gesellschaft. Das 8F-Modell, welches ich vor vielen Jahren zu dem Thema LebensBalance vorgestellt habe, beginnt mit dem 1. “F” für Frieden. Oft werde ich gefragt, was denn genau mit diesem Lebensbereich gemeint ist. Es ist der Lebensbereich, der für unsere seelische Gesundheit steht. Spiritualität und Geistlichkeit haben ganz unterschiedliche Dimensionen. Für die einen ist es die Religion, für andere die Philosophie und wieder für andere ist es soziales Engagement, das aktuell dringender ist denn je. Sie alle zahlen in das ein, was wir für unser Leben als sinnvoll erachten. Aus diesem Sinn schöpfen wir seelische Gesundheit, Glück und Gemeinschaft. Wenn wir im reinen mit unserer Seele sind, dann verspüren wir einen inneren Frieden. 

Und Frieden zählt so wie Gesundheit und Liebe zu den ganz großen Werten unseres Lebens, deren Wert wir erst erkennen, wenn wir sie verloren haben. Die vielen kriegerischen Bilder machen uns gerade sehr zu schaffen, vor allem den Menschen, die direkt durch Hunger, Leid und Not betroffen sind, die dieser Krieg mit sich bringt. Wir sehen uns nach Frieden, so wie die Menschen in der Ukraine und so gerne würden wir alle diesen Frieden wiederherstellen und merken plötzlich, wie klein und scheinbar machtlos wir sind, wenn sich große geschichtliche Katastrophen ereignen. Dabei fällt es uns leichter, Naturkatastrophen zu akzeptieren und damit umzugehen, weil wir sie als Menschheit nicht beeinflussen können und dann schnell als Gemeinschaft zusammenstehen und uns gegenseitig helfen. Wenn diese Katastrophen von Menschen gemacht sind, fällt es mir schwerer, sie akzeptieren zu können. 

Aber auch hier ziehe ich den Strich zwischen den Themen, die ich beeinflussen kann und denen, die ich nicht beeinflussen kann. Dabei beeindruckt mich vor allen die europaweite Hilfe, die sowohl von Länder und Regierungen, aber von vielen Privatpersonen angeboten werden. Mit dem Krieg ist es wohl so wie mit dem Geld. Beides verdirbt nicht den Charakter von Menschen, vielmehr bringt beides den Charakter zum Vorschein. So sehen wir derzeit in einer Zeit von schrecklichen Entscheidungen auch das Gute, was in Menschen steckt. Daher ist für mich persönlich weder der Himmel noch die Hölle ein Zustand im Jenseits, sondern vielmehr eine Situation im Diesseits, die von uns Menschen gestaltet werden kann. 

Und wenn wir schon nicht die großen Ereignisse verändern können und uns machtlos fühlen, so können wir doch in unserer eigenen kleinen Welt dem Frieden einen viel größeren Raum geben, indem wir uns selber fragen, welchen Beitrag wir in unserer Familie leisten können, um viel mehr in Frieden leben zu können. Ebenso können wir das in unserem Freundeskreis und Umfeld machen und auch in unseren Unternehmen. Die großen Konflikte der Weltpolitik zeigen uns doch gerade mehr als deutlich, dass Krieg immer eine Niederlage des menschlichen Geistes ist. Ebenso sind viele unnötige Konflikte eine Niederlage unserer eigenen Vernunft. Daher die zentralen Fragen für diese Woche: 

  1. Was kann ich in meinem privaten Umfeld für den Frieden tun?
  2. Was kann ich in meinem beruflichen Umfeld für mehr Frieden tun?
  3. Wie definiere ich für mich selber den Lebensbereich “Frieden” (das 1. “F”)
  4. Welchen kleinen Beitrag kann ich leisten, dass es anderen Menschen ein kleines bisschen besser geht, weil es mich gibt?

Ich denke, so können wir alle ein spirituelles Zeichen für den Frieden setzen, und auch wenn Aggression zu immer neuer Aggression führt, sollten wir uns an die Worte von Martin Luther King erinnern, die sinngemäß waren, dass wir Dunkelheit nicht mit Dunkelheit vertreiben können, nur Licht kann das tun. Ebenso können wir Hass nicht mit Hass bekämpfen, sondern nur die Liebe kann das tun.

So sollten wir auch Menschen nie nach ihrer Herkunft oder ihrer Sprache beurteilen, sondern nach ihrer Gesinnung und Haltung. Das ist kein Krieg, den ein einzelner Mensch führt und kein Krieg, dass ein ganzes Volk befürwortet. Wenn wir trotz aller Wut immer dem Frieden und der Liebe Raum geben, dann sind alle Konflikte lösbar. Beides Frieden und Liebe sind Quellen positiver Energie und die Geschichte hat gezeigt, dass diese Formen der Energie letztlich immer stärker sein werden, als alles Negative, das wir gerade mit ansehen müssen oder viele Menschen sogar erleben müssen. Bleiben wir trotz allem in der guten Energie und wirken wir jedenfalls in einem friedlichen Geist zusammen. Machen wir uns bewusst, welchen großen Wert der Frieden darstellt und welche Verantwortung wir tragen, ihn in unserem Umfeld zu bewahren und zu fördern. So keimt am besten die Hoffnung auch in dunklen Wochen, dass letztlich der innige Wunsch nach Frieden die Menschen vereint.

Viele Menschen wachsen derzeit über sich selbst hinaus. Sie sind die heimlichen Stars, die auch noch in der größten Dunkelheit bereit sind, eine Kerze zu entzünden. Und wir leiden mit den Menschen, denen gerade Leid widerfährt. Die große Hilfsbereitschaft und die Liebe zu ganz fremden Menschen, die wir derzeit in ganz Europa erleben, ist für mich eine Quelle der Hoffnung, dass wir bald wieder in einem friedlichen Europa leben werden. Wenn wir etwas wirklich schätzen, dann kümmern wir uns auch darum.  

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine friedliche Woche und den Menschen in der Ukraine, dass die Vernunft stärker ist als der Krieg.  

Herzlich,

Ihr 

Cay von Fournier

 

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