Endlich Montag! (KW 08) Kommunikation

Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in diese neue Woche, die Sie mit diesem Impuls zu einer Woche der guten Kommunikation machen können. In meinen Seminaren und Workshops geht es um gute und wirksame Unternehmensführung. Bei der Frage, was den Teilnehmern wichtig ist, spielt das Thema Kommunikation – oder genauer gesagt eine gute Kommunikation im Unternehmen – stets eine große Rolle. Das Thema ist vielschichtig. Zum einen geht es um den guten Austausch von Informationen und zum anderen um eine gute Kommunikation zwischen den einzelnen Teammitgliedern. Informationen entsprechen dabei der Kommunikation zwischen dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern. Mit Kommunikation ist der Austausch zwischen den Mitarbeitern gemeint. Das Thema ist groß und es gibt dazu eigene Studiengänge, denn letztlich besteht das ganze Leben aus Kommunikation.

Hilfreich ist vielleicht, dieses große Thema anhand einer kleinen Fingerübung ganz einfach und praktisch anzugehen. Mit unseren fünf Fingern können wir fünf zentrale Regeln einer guten Kommunikation beschreiben und diese Woche dazu nutzen, diese einfachen Regeln zu üben. Ich gestehe gleich vorweg, dass es hier nicht um bahnbrechende neue Erkenntnisse geht, vielmehr um das Bewusstsein, diese im Alltag auch wirklich anzuwenden. Es geht weniger um das Wissen als vielmehr um die Anwendung dieses Wissens:

  1. Zuhören. Eine gute Kommunikation definiert sich nicht durch den Sender, sondern durch den Empfänger. Hier weist der Daumen nach oben, der uns signalisiert, dass wir unserem Gegenüber erst einmal zuhören, um zu verstehen was gerade gesagt wird und was das Anliegen unseres Kommunikationspartners wirklich ist. Zwei Monologe sind eben noch kein Dialog. Dieser entsteht erst durch das Zuhören, gerne auch durch das aktive Zuhören, bei dem wir unserem Gegenüber signalisieren, dass wir wirklich zuhören wollen. Achten Sie dabei auch auf Ihre Gedanken, denn wir sortieren oft schon die Antwort, bevor wir die eigentliche Frage kennen. Zuhören ist eine Haltung, in der wir auch unseren Kopf frei machen, um neue Gedanken aufnehmen zu können. So entsteht Neues auf der Basis von echtem Verstehen. Zuhören beginnt im Kopf. Probieren Sie es aus und achten Sie dabei auf Ihre Gedanken. Gibt es bestimmte Worte, die bereits Vorurteile und festgefahrene Meinungen bei uns auslösen? 
  2. Fragen stellen. Das Mittel, um noch besser zuhören zu können, sind Fragen. “Wie ist Deine Meinung zu dem Thema?”
    “Welches Thema / welcher Aspekt bewegt Dich gerade?”
    “Gibt es einen Aspekt, den wir noch nicht berücksichtigt haben?”
    Solche Beispiele können sich eignen, um einen Dialog zu starten, ganz gleich, ob dieser in Präsenz oder digital stattfindet. In der digitalen Welt ist es dabei wichtig, alle Beteiligten einzubeziehen und persönlich anzusprechen. Fragen sind Denkwerkzeuge und das Denken kann manchmal anstrengend sein. Vielleicht vermeiden wir deswegen unterbewusst diese zweite Regel. Mit unserem Zeigefinger weisen wir dabei auf jemanden und erinnern uns daran, das Gegenüber möglichst viel zu fragen. Die Sache mit dem Redeanteil ist sehr abhängig von der Situation. Aber ich würde Ihnen in vielen Situationen weniger Redeanteil wünschen und mehr aktives Zuhören durch eine gute Frage. Eine gute Frage zu stellen, kann mitunter viel schwieriger sein, als eine Antwort zu geben.
  3. Wiederholen. “Habe ich Dich gerade richtig verstanden, dass …” kann eine solche Frage sein, auf die eine Wiederholung des Gesagten folgt. Wenn wir uns auf die Gefühlsebene begeben wollen, wäre es eine Variation: “Empfinde ich gerade richtig, dass Dir … ein besonderes Anliegen ist?” Auch hier können wir unser Wissen von den vier Quadranten unseres Gehirns nutzen – Verständnis, Struktur, Gefühle und Ideen. Das wäre dann der dritte Finger, den wir einsetzen.
  4. Beobachtung und Bewertung trennen. Oft vermischen wir die Fakten mit unserer eigenen Bewertung. Machen Sie sich bewusst, ob es gerade um eine Beobachtung geht (von Wahrheit und Fakten möchte ich hier nicht sprechen, denn auch die unterliegen einem individuellen Filter). Wir können unsere Beobachtung als eine Ebene wahrnehmen, im Gegensatz zu unserer eigenen Interpretation. Selbstverständlich dürfen wir interpretieren und bewerten, wir sollten uns das in einer guten Kommunikation jedoch bewusst machen. Übrigens finden die meisten Konflikte auf der Ebene der Bewertung statt, nicht auf der Ebene der Beobachtung. In diesem Bewusstsein können Konflikte besser gelöst werden. Daher der vierte Finger, der Ringfinger als Zeichen der Verbundenheit.
  5. Über die Kommunikation kommunizieren. (Meta-Kommunikation) “Wie empfindest Du unser Gespräch?”, das ist eine mögliche Frage, mit der wir aus der aktuellen Kommunikation einen Schritt heraustreten. So sprechen wir über die momentane Kommunikation und können diese verbessern oder in manchen Fällen auch vertagen, bevor es zum Beispiel zu einem Streit kommt. Es ist der Einstieg in ein Feedback (dazu an anderer Stelle mehr).

Letzte Woche haben wir über Wertschätzung nachgedacht und diese Woche können Sie das gleich in Form einer wertschätzenden Kommunikation umsetzen. So wünsche ich eine schöne und fröhliche Woche, in der wir bereits beginnen, die Corona-Krise hinter uns zu lassen. Vielleicht ist das ein guter Anlass für ein fröhliches und wertschätzendes Gespräch.  

Herzlich,

Ihr 

Cay von Fournier

 

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