Endlich Montag! (KW 24) Motivation II: In guter Energie leben und arbeiten
Willkommen in dieser neuen Woche voller guter Energie, für die wir zu einem großen Teil selbst verantwortlich sind. In der letzten Woche habe ich mit dem großen Thema Motivation begonnen und es ist eine eigene Branche entstanden, die sich mit Motivation beschäftigt. So gibt es Motivationsbücher, -Coaches, -Trainer und einen Newsletter wie diesen, der unter dem Motto “Endlich Montag” einen kleinen Beitrag leisten möchte, gleich am Anfang einer Woche in guter Energie zu starten.
In der letzten Woche habe ich die übliche Unterscheidung zwischen externer und interner Motivation dargestellt und diese Woche widme ich der extrinsischen Motivation, also den Impulsen, die von außen kommen: Erfolg, attraktive Ziele, Macht, Erlebnisse, Anerkennung (Lob), Gemeinschaft, Status, Wohlstand (Geld) und Schutz.
In meinem ersten Seminar UnternehmerEnergie, dass ich 1991 als Teilnehmer besucht hatte, hörte ich bereits den Satz: “Wir brauchen Menschen nicht zu motivieren, wenn wir erst einmal aufhören sie zu demotivieren.” Ich habe diesen Satz oft zitiert, denn er macht Menschen in Führungsverantwortung bewusst, dass ihr Verhalten sehr oft demotivierend ist. Das sollten sich alle Führungskräfte immer wieder bewusst machen. Unser Verhalten kann daher durchaus motivierend sein. Auch wird an vielen Stellen die Bedeutung der intrinsischen Motivation betont, nach dem Motto, wir können Menschen nicht von außen motivieren, sondern sie können sich letztlich nur selbst motivieren. Es ist wie so oft bei solchen Aussagen. Sie tragen einen großen Teil Wahrheit in sich, springen aber zu kurz, wenn wir das große Gebiet der Motivation betreten. Menschen sind komplexe Wesen und sie schaffen sich auch ein komplexes Umfeld, in dem es immer mehrere Seiten einer “Wahrheit” gibt.
Es gibt selbstverständlich viele externe Faktoren, die Menschen bewegen. Allein die nun beginnende Europameisterschaft ist so ein Beispiel. Wenn es nur darum gehen würde, gerne Fußball zu spielen, dann bräuchte es keinen Wettkampf und kein europaweites Turnier mit einem schönen Pokal. Solche Insignien des Erfolges sind attraktive Ziele, die Anerkennung versprechen und in einer Gemeinschaft zu einem gewissen Status führen. Diejenigen Fußballer, die dabei besonders gut spielen werden, erhöhen zudem ihren eigenen Marktwert und damit auch ihren Wohlstand, der durchaus zu einem schönen Haus (Schutz & Anerkennung) und einem schönen Auto (Status) führen werden. Es sind also sehr viele externe Motivatoren im Spiel, wenn die Nationalmannschaften Europas gerade aufeinandertreffen. Ich möchte damit nicht die vielen intrinsischen Motivatoren in Frage stellen, die bei den Fußballern, Trainern und Zuschauern genauso eine Rolle spielen. Aber darüber schreibe ich nächste Woche. Widmen wir uns in dieser Woche den zentralen Fragen extrinsischer Motivation:
- Was ist für mich Erfolg? (und was bin ich bereit dafür zu tun?) – Die Frage in Klammern gilt für alle Fragen die ich hier entlang der externen Motivation stellen möchte.
- Was sind für mich attraktive Ziele?
- Welche Form der Macht (= Gestaltungsmöglichkeiten) möchte ich erreichen?
- Welche schönen Erlebnisse möchte ich haben?
- Nach welcher Anerkennung strebe ich? (Hier ist das Lob ein Anerkennen von guten Leistungen im Sinne von Respekt und Wertschätzung.)
- Zu welcher Gemeinschaft möchte ich gehören?
- Welchen Status möchte ich erreichen?
- Welchen Wohlstand möchte ich erreichen?
Dabei ist es durchaus wichtig, dass nicht jede Frage für Sie gleichwertig ist. Das liegt an den Motivatoren, die für jeden Menschen unterschiedlich sind. Wenn aber heute von der neuen Motivation im Beruf gesprochen wird (New Work), dann sind Sinn und eine gute Entwicklung durchaus innere Antreiber, aber Geld bleibt ebenso ein Motiv wie der Einsatz für eine Gemeinschaft. So gesehen sind die Themen Umwelt (Klima), soziale Gerechtigkeit und Ethik durchaus externe Motivatoren, mit denen wir uns für unsere Gemeinschaft einsetzen. Viele Diskussionen in unserer Gesellschaft sind letztlich auch ein Austausch über Motive und unterschiedliche Motivationen. Bei der Entwicklung von Leitbildern gehe ich gerne so vor, dass die wichtigsten Werte benannt werden, diese dann beschrieben und formuliert wird, was man dafür tun möchte. Bei der Motivation ist das ganz ähnlich: Motiv beschreiben, dieses beschreiben und sich klar machen, was man bereit ist dafür zu tun.
So können Sie diese Woche nutzen, um darüber nachzudenken, welche externen Motive für Sie eine Rolle spielen und Ihnen gute Energie geben. Blicken wir jetzt flussaufwärts und überlegen uns, wohin uns der Fluss des Lebens führen soll. Ich wünsche Ihnen eine Woche voller guter Energie.
Ihr
Cay von Fournier