Endlich Montag! (KW 16) Der Konzentration auf eine gute Leistung

Willkommen in dieser neuen Woche voller Möglichkeiten und guter Energie. Ich hoffe, die gute Laune der letzten Woche wirkt noch fort in diese Woche – und mit guter Energie widmen wir uns einer wichtigen Grundlage: Der Konzentration auf eine gute Leistung.

Derzeit schreibe ich sehr viel und daher ist dieses Thema allgegenwärtig. Gerade wenn man sich konzentrieren will, fällt einem auf, wie schwer das manchmal ist und wie schnell ein Tag vergeht. Jeden Tag haben wir nicht nur aktiv die Wahl, unsere Laune zu wählen, sondern auch das Niveau unserer Konzentration. Die gute Nachricht vorab: Wir können lernen, uns besser zu konzentrieren. Vielleicht wird das in den kommenden Jahren ein Seminar-Renner und eine neue Kompetenz im Unternehmen: Die Anti-Ablenkungs-Kompetenz oder – anders formuliert – die Konzentrations-Kompetenz.

Wenn Sie schon eine Herzlichkeitsbeauftragte haben, so könnten Sie auch über einen Konzentrationsbeauftragten nachdenken und dafür diesen Text mit ein paar Tipps verwenden. Wörter wie Konsequenz (cum sequenz = mit Folge) und Konzentration (con centra = zum Mittelpunkt) stammen aus dem Latein und damit erschließt sich ihre Bedeutung schon ganz gut. Es geht um unsere geistige Mitte. Wenn wir unsere geistige Energie bündeln, um uns ganz und gar einer Tätigkeit, einem Ziel oder einer Aufgabe zu widmen, dann sind wir konzentriert. Wenn es sich um unser berufliches Umfeld handelt, dann sind wir konzentriert bei der Arbeit. Jeden Tag werden extrem viel Zeit und Geld verschwendet, indem die Menschen in einem Unternehmen weit unter ihrem Niveau an Konzentrationsfähigkeit bleiben. Versuchen wir, das diese Woche zu verbessern. Was schadet der Konzentration und wie können wir diesen Schaden begrenzen:

1.)  Ablenkungen

2.)  Fehlende Disziplin 

3.)  Überlastung

4.)  Unterlastung

5.)  Fehlende Zielklarheit

Ich nutze gerne fünf Punkte, um sie uns an unserer Hand deutlich machen zu können und somit unseren Geist immer wieder zu fokussieren.

 

1.)  Daumen nach oben – schließen Sie ein Auge und fokussieren Sie für 10 Sekunden einen Punkt in der Ferne. Damit erinneren wir uns, wie schädlich Ablenkungen für unsere Konzentration sind. Hier können wir einiges tun, um Störquellen zu reduzieren. Das wäre auch ein erstes gutes Projekt für den KB (im Gegensatz zum QMB, die Konzentrationsbeauftragten). Wir haben hier viel in der eigenen Hand – gerade im Zeitalter neuer Medien, Smartphones und Smartwatches. Achten Sie dabei auf Ablenkungen, um diese zu vermeiden, damit Sie nicht ununterbrochen von einer Unterbrechung zur nächsten hetzen.

Anmerkung: Wenn Sie zuerst mit beiden Augen über den Daumen blicken und dann mit einem Auge, wissen Sie sofort, welches Ihr Führungsauge ist. Bleibt das fokussierte Bild über dem Daumen, handelt es sich um Ihr Führungsauge. Nehmen Sie dann mal das andere Auge. So ermahne ich mich zur Konzentration.

2.)  Der Zeigefinger ermahnt uns zur Disziplin. Es ist nicht immer angenehm, sich auf eine bestimmte Aufgabe zu konzentrieren. Unser Geist spielt uns Streiche und die Ablenkungen kommen oft nicht von außen, sondern von innen. In der Psychologie spricht man auch von fehlender Frustrationstoleranz.

3.)  Der Mittelfinger hat ja eine besondere Bedeutung, die Sie hier nutzen können. Bitte keinem anderen Menschen zeigen, sondern nur für Ihr inneres Auge der Überlastung und unnötigem Druck eine Absage erteilen. Manchmal brauchen wir mehr Gelassenheit, um nicht zu viel in zu kurzer Zeit erledigen zu wollen. Zeigen Sie sich hier selbst den Mittelfinger und konzentrieren Sie sich auf die Aufgabe, die jetzt wichtig ist.

4.)  Der Ringfinger steht hier für die Verbundenheit mit unserem Leitbild und unserer Vision: Was wollen wir alles bewegen, was entspricht unserer Leidenschaft? Denn oft sind wir auch unterfordert, wenn wir den Kontakt zu unseren Herzen verlieren. Wenn wir etwas lieben, dann fällt uns die Konzentration leichter. Viele sind unterfordert und das führt zur Ablenkung.

5.)  Fehlende Zielklarheit. Wenn wir uns nicht auf die richtigen und wichtigen Ziele fokussieren, weil uns diese nicht klar sind, dann fehlt uns auch Konzentration oder – besser gesagt – der Fokus. Da Fokus und Konzentration zwei unterschiedliche Themen sind, widme ich mich am nächsten Montag den Zielen und dem Fokus.

Und jetzt widme ich mich noch meiner Rolle als Arzt, denn Konzentration ist eine der Fähigkeiten, die eindeutig physiologisch beeinflusst werden. Es sind daher biologische Grundlagen, die wir auch beachten sollten:

1.)  Sorgen Sie für ausreichend Schlaf. Wenn wir ausgeschlafen sind, dann können wir uns besser konzentrieren. Legen Sie daher auch die wichtigsten Aufgaben auf den Morgen und sorgen Sie hier am besten für ein störungsfreies Umfeld. Studien haben gezeigt, dass Übermüdung so schädlich auf unsere Konzentration wirkt wie Alkohol.

2.)  Trinken Sie viel Wasser: 2-3 Liter am Tag. Am besten Sie stellen sich die Portionen schon am Morgen auf den Tisch, zwei Flaschen für den Vormittag und zwei für den Nachmittag. Ich selber muss mich hier immer wieder ermahnen und ertappe mich dabei, im Laufe des Tages zu wenig zu trinken. Dann ist es auch kein Wunder, wenn meine Konzentration im Laufe des Tages deutlich sinkt.

3.)  Trinken Sie keinen Alkohol, wenn Sie noch etwas leisten wollen. Es ist offensichtlich, dass Alkohol nicht nur unsere Reaktionsfähigkeit beeinflusst, sondern auch unsere Konzentrationsfähigkeit.

4.)  Machen Sie Pausen. Nehmen Sie sich Zeitblöcke vor und planen Sie kurze Pausen dazwischen. Die Dauer der Schulstunde von 45 Minuten ist nicht ohne Grund so gewählt, wobei es für Jugendliche noch schwerer ist, sich über diesen Zeitraum zu konzentrieren.

5.)  Sorgen Sie für frische Luft und am besten Bewegung an der frischen Luft. Ein kleiner Spaziergang fördert die Konzentrationsfähigkeit. Machen Sie vielleicht auch Übungen zwischendurch. Gymnastik auf dem Bürostuhl ist ebenso eine Idee wie 20 Kniebeugen zwischendurch. Sie werden sich wundern, wie schwer diese einem Ungeübten fallen.

6.)  Sorgen Sie für einen guten Ausgleich am Abend. Wir sind nicht dazu geschaffen, permanent volle Konzentration liefern zu können. Manche Branchen meinen, sie seien die neuen Superhelden und für sie würde das nicht gelten. Aber über den Verschleiß und den Drogenkonsum in diesen Branchen spricht man dann nicht.

7.)  Seien Sie vorsichtig mit Zucker und dem kleinen Snack zwischendurch. Er fördert in der Tat eine kurzfristige Konzentration, aber leider auch die Ausschüttung von Insulin und so leidet unterm Strich die Konzentration über den Tag.

8.)  Essen Sie leichte Kost am Mittag, sonst hat Ihr Körper am Nachmittag andere Aufgaben, als Ihr Gehirn mit Blut zu versorgen.

9.)  Sorgen Sie für eine gute Stimmung, denn mit guter Energie und guter Laune können wir uns viel besser konzentrieren. Das haben Sie schon erlebt, wenn Sie sich mal so richtig geärgert haben. Dann ist die gesamte Konzentration dahin. Lächeln Sie stattdessen viel öfter, das hebt die Stimmung.

10.) Und atmen Sie immer wieder tief durch – hierfür gibt es gute Apps (ebenso wie für das Wassertrinken). Am besten Sie gewöhnen sich mit der Daumenübung an, eine Minute zu fokussieren und dabei tief durchzuatmen.

Kommen Sie gut in die Woche und konzentrieren Sie sich mit einem Lächeln!

Ihr

Cay von Fournier

 

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