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“Attitude Indicator” oder: Wie wir uns unserer Einstellung bewusst sind

Ich nutze gerne Beispiele aus der Fliegerei, um Themen für Unternehmen deutlich zu machen. Dabei ist mir die Verbindung zwischen dem wichtigsten Instrument im Flugzeug – wenn man das überhaupt so sagen kann, denn alle Instrumente sind wichtig – und einem Unternehmen aufgefallen. Der “Künstliche Horizont” gibt Piloten Auskunft über die Lage im Raum. Ohne Sicht nach außen ist diese Information lebenswichtig, denn unsere Sinnesorgane täuschen uns in Flugbewegungen. So haben wir etwa das “Gefühl” eine Kurve zu fliegen, dabei fliegen wir gerade sehr schön geradeaus. Wir befinden uns weder im steigenden noch in einem sinkenden Winkel. 

 

Ähnlich ergeht es uns oft bei Entscheidungen im Unternehmen, bei denen wir uns gerne auf unser Gefühl verlassen. Dieses kann richtig sein, muss es aber nicht. Manchmal sind Fakten viel wichtiger als unser Gefühl. Manchmal kann Intuition sehr wertvoll sein, aber manchmal täuscht sie uns auch. Auf die Grenzen unseres Verstandes und beliebte Fehler, die wir hier machen, komme ich in anderen CDIs zurück. Fakten sind wichtig. Das ist die erste Lektion, die ich aus diesem Vergleich ziehen möchte.

 

Die zweite Lektion kam mir in den Sinn, als ich mich mit der englischen Formulierung beschäftigte. Hier heißt dieses Instrument “Attitude Indicator”. “Attitude” bedeutet sowohl Lage als auch Einstellung. In einem Flugzeug wird die Lage angezeigt (deswegen auch “indicator”). Auch in unserem Leben spielt die Lage oder besser gesagt unsere Einstellung eine sehr wichtige Rolle. Denn die Einstellung zu einem Thema verändert automatisch unsere Sichtweise auf dieses Thema. Daher ist es wichtig, dass wir uns von Zeit zu Zeit unsere Einstellung bewusst machen. 

 

Welche Anzeige haben wir für unsere eigene Einstellung? Befinden wir uns mental gerade im Sink- oder im Steigflug? Drehen wir gerade eine Schleife in unserem Leben oder kommen wir auf einem geraden Kurs voran? Für den richtigen Kurs gibt es ein anderes Instrument, das ich als Vorbild für meine täglichen Impulse genommen habe – siehe meinen ersten CDI vom 10. Januar. Es sind jetzt schon 60 Texte geworden, wie die Zeit doch vergeht … An dieser Stelle vielleicht einmal eine kleine Bitte an meine aufmerksamen Leser: Schreiben Sie mir doch ein Feedback, wie Ihnen diese CDIs gefallen.

 

Ich überlege mir gerade, ob ich für das neue UE5.0 ein Werkzeug entwickeln kann, mit dem wir unsere eigene Einstellung sichtbar machen können. 

 

Wie machen Sie sich Ihre Einstellung bewusst? 

Nutzen Sie eine regelmäßige Zeit der Reflexion?

Nutzen Sie das Feedback anderer Menschen?