Endlich Montag! (Folge 3 in KW 04)

Willkommen in einer neuen Woche voller Möglichkeiten, die Leistung anderer Menschen anzuerkennen. Gerade in schwierigen Zeiten ist es so wichtig, uns gegenseitig gute Energie zu geben, um die großen Herausforderungen im Großen wie im Kleinen meistern zu können. Ich stehe noch unter dem Eindruck des Gelöbnisses von Kamala Harris und Joe Biden, mit dem die Welt eine große Hoffnung verbindet. Ein “Gelöbnis”, eine “Verlobung” und das “Lob” haben den gleichen Wortstamm. Wir geloben, uns in Zukunft gut und verlässlich zu verhalten und wir loben die erbrachte Leistung oder auch die Bemühungen auf dem Weg zum Ziel. Es ist eine der stärksten Motivationsquellen. 

Haben Sie heute schon einen Menschen in Ihrem privaten oder beruflichen Umfeld gelobt? Leider folgen wir oft der unausgesprochenen Regel: “Nicht geschimpft ist gelobt genug.” Es ist eine traurige Floskel, denn sie entspricht so gar nicht unserer Natur. Wenn wir mit Menschen schimpfen, werden sie kleiner. Wenn wir sie loben, werden sie größer.

Leider meinen manche Menschen, größer werden zu können, indem sie andere kleiner machen. Es ist die Sicht unreifer Menschen. Reife Menschen wissen, dass sie selber wachsen, indem sie andere Menschen fördern. Das Lob ist die einfachste und wirksamste Form dieser Förderung. Dabei können auch Fehler gemacht werden, denn Lob ist eine Form des Feedbacks und folgt den gleichen Regeln:

  1. Loben Sie das Verhalten und die Leistung, nicht die Person oder ihre Eigenschaften. Wenn es um die Person und ihre Eigenschaften geht, bringen Sie Ihre Wertschätzung oder Ihre Liebe zum Ausdruck, die immer bedingungslos sein sollte. Das ist ein noch größeres Zeichen der Zuwendung, aber ein anderes Thema, das anderen Regeln folgt. Beim Lob geht es um ein Verhalten und nicht um eine Eigenschaft. Wenn wir eine Eigenschaft loben, dann handelt es sich um ein Kompliment. Im professionellen Umfeld ist das ein drittes und auch sehr heikles Thema, da berufliche Interessen sehr schnell mit privaten vermischt werden können.
  2. Konzentrieren Sie sich im Beruf also auf das Loben. Es kommt meistens zu kurz und wir alle haben hier sehr viel Potenzial. Daher loben Sie das gute Verhalten anderer Menschen gerne sehr viel häufiger.
  3. Bedenken Sie beim Lob die unterschiedlichen Denkstile der Menschen. Ein rationaler Mensch möchte anders gelobt werden als ein emotionaler Mensch. Das Lob selbst ist eine gute Idee, aber es geht auch um das „Wie?”.
  4. Achten Sie bei Ihrem Lob auf die Selbstsicherheit des Menschen, den Sie loben. Selbstsichere Menschen gehen anders mit Lob um als unsichere Menschen. Dosieren Sie Ihr Lob und unterstreichen Sie bei unsicheren Menschen Ihre ehrliche Absicht.
  5. Loben Sie ehrlich, offen und realistisch. Die Art, ein Lob auszusprechen, verrät mehr über den Charakter des Menschen, der lobt, als über den, der gelobt wird.
  6. Vermeiden Sie ein vergleichendes Lob, denn wenn Sie das Verhalten eines Menschen über das eines anderen Menschen stellen, vermitteln Sie automatisch auch einen Tadel (das Gegenteil von Lob) und zerstören damit die gute Energie, die Sie geben möchten. 
  7. Loben Sie nicht nur den Erfolg, sondern auch den Weg dorthin. 

 

Wenn wir regelmäßig andere Menschen loben, dann werden Korrekturen des Verhaltens (negatives Feedback) wesentlich besser angenommen. Wenn wir wissen, dass unser gutes Verhalten regelmäßig anerkannt wird, dann nehmen wir auch Kritik eher an und empfinden sie als das was sie ist: eine Möglichkeiten zur Weiterentwicklung.

Eine konkrete Idee:
Machen Sie heute eine Liste mit all den Dingen, die in Ihrem Umfeld gut gemacht werden. Schreiben Sie die Namen der Menschen dahinter, bei denen Sie sich für diese Leistung bedanken möchten und dann machen Sie die Woche zu einer “Woche des Lobes”.

Hier einige Formulierungen, die Ihnen dabei helfen:

„Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich für …. zu bedanken. Ich finde die Leistung, die Sie in dem Bereich … erbringen, sehr gut.”

„Das Projekt ist eine Herausforderung und Sie leisten durch Ihre Arbeit und Ihr Engagement einen großen Beitrag, dass es uns gelingen wird.”

„Du bist jeden Tag so freundlich am Telefon, das gibt mir immer ein gutes Gefühl. Ich freue mich sehr darüber.”

An dem Beispiel Tolles Ergebnis, genau so habe ich es mir gewünscht!” wird deutlich, dass wir eine gute Zielerreichung sehr wohl loben sollen. Aber auch auf dem Weg dorthin sind positive und anerkennende Formulierungen sehr motivierend.

„Tadeln ist leicht, deshalb versuchen sich so viele drin; mit Verstand zu loben, ist schwer; darum tun es so wenige. - Anselm Feuerbach

Zeigen Sie also jetzt viel häufiger Ihre kluge Art, anderen für ihre Leistung einen Applaus zu geben. Je besser dies gelingt, desto wirksamer und fröhlicher wird die Stimmung im Team sein. Die Anerkennung für gut geleistete Arbeit ist und bleibt eine der größten Quellen ehrlicher und empathischer Motivation.

Machen Sie die Woche zu einer “Woche des Lobes”.

(Und machen Sie dann nächste Woche weiter.)

 

Welche Leistungen verdienen diese Woche ein ehrliches Lob?

a.)…

b.)…

c.)…

d.)…

e.)…

 

Wem möchten Sie Ihre Wertschätzung entgegenbringen?

Neben dem Lob gibt es die Wertschätzung, die sich auf die ganze Person bezieht. Jedes Teammitglied braucht Wertschätzung, die nicht verdient werden muss. 

Schön, dass du Teil des Teams bist.”

Im privaten Bereich (und nur hier) geht es neben dem Lob und der Wertschätzung vor allem um Liebe und Komplimente. Es ist eine gute Idee, diese Woche außerdem dafür zu nutzen, es den Menschen, die wir lieben, auch zu sagen. Komplimente kann es hier nicht genug geben, denn jeder geliebte Mensch freut sich über ein liebes und ehrliches Wort. 

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