Harmonisch streiten
Endlich Montag! (KW 38) Harmonisch streiten
Ich wünsche Ihnen einen harmonischen Start in diese schöne Woche. Dieses Wochenende ging das erste Modul unserer neuen Führungskräfteausbildung zu Ende. Ein sensationeller Start dieser Premiere. Was treibt Führungskräfte um und wie können sie besser und wirksamer sein? Diese Fragen sind zentrale Fragen dieser Ausbildung. In der Vorstellungsrunde stellte eine junge Führungskraft, die ich schon einige Jahre kenne und die sowohl menschlich als auch fachlich außergewöhnlich ist, eine ganz besondere Frage. Diese Frage bringt ein zentrales Dilemma von Führung auf den Punkt. Ganz gleich, ob es sich um New Work handelt und so gesehen um New Leadership oder ob wir die Klassiker der Führungskompetenz lesen.
„Mir ist Harmonie sehr wichtig und es fällt mir schwer, Konflikte auszutragen, um auch den Zielen des Unternehmens gerecht zu werden. Wie kann ich beides in Einklang bringen?”
Bei mir entstand sofort der Titel dieses „Endlich Montag”. Manchmal ist es einem eben nicht nach guter Stimmung. Manchmal erleben wir Konflikte, die ganz unterschiedliche Ursachen haben können. Und manchmal kommt der Montag erst einmal als „Schrecklicher Montag”. Daher frage ich mich heute, wie Konflikte, Streit und Disharmonie auch anders gesehen werden können. Letztlich sind sie Ausdruck einer intensiven Verbindung, die wir mit einem anderen Menschen und einem Thema haben, sonst wäre uns der Mensch oder das Thema egal.
Der Wunsch nach Harmonie beschreibt gute Beziehungen, wertvolle Gemeinschaften, den Wunsch nach Anerkennung und drückt auch eine emotionale Behaglichkeit im Sinne einer Wertschätzung aus, die wir uns selbst gegenüber empfinden und die wir so auch anderen Menschen entgegenbringen können.
Ein Streit entsteht durch die Kollision von Interessen, Wünschen und Wahrnehmungen. Dabei sind wir es, die durch Bewertungen diesen Themen einen guten oder schlechten Wert geben. Ein Konflikt, der zu einem Streit wird, beinhaltet den Wunsch, ein Problem zu lösen. So gesehen kann die Energie durchaus konstruktiv sein.
Im Alltag der Führung gibt es drei maßgebliche beeinflussende Faktoren:
- Die Situation
- Meine eigene Persönlichkeit
- Die Persönlichkeit meines Gegenübers
Das „ICH” wirkt auf das „DU“, in einer bestimmten Situation „S”. Das gilt es sich zuerst klar zu machen. Wie ticke ich? Wie tickt mein Gegenüber? In welcher Situation befinden wir uns gerade? Das gilt übrigens nicht nur im Unternehmen und am Arbeitsplatz, sondern ebenso in Partnerschaften, Familien und Freundschaften. Immer werden unterschiedliche Ansichten und Interessen aufeinandertreffen. Doch anstatt Konflikte zu fürchten, können wir eine neue Technik entwickeln, um Konflikte harmonisch auszutragen.
#1 Akzeptieren Sie Differenzen!
Menschen haben unterschiedliche Interessen und Sichtweisen. Das ist in einer freien, offenen und hoffentlich toleranten Kultur ganz normal. Die Grundlage für harmonisches Streiten nennt sich Akzeptanz. Die Vielfalt der Ansichten bereichert Beziehungen und eröffnet neue Perspektiven. Statt Differenzen zu vermeiden, sollten wir sie als Chance zur Weiterentwicklung sehen.
#2 Streit ist eine emotionale Verbindung!
Ihrem Gegenüber sind Sie und das Thema wichtig. Eine gute Grundlage für eine zukünftige Harmonie.
#3 Machen Sie Ihr Interesse deutlich?
Eine Achse guter Führung ist die Zielerreichung und Zielorientierung, die durch ambitioniertes Verhalten zum Erreichen eines Ziels führt.
#4 Bauen Sie ein menschliches Fundament?
Gute Beziehungen bestehen aus Emotionen und Vertrauen. Daher ist der jungen Führungskraft die Harmonie so wichtig. Es ist die zweite Achse der Führung, die Orientierung an Menschen. Menschen, die gemeinsam Ziele erreichen wollen, sind die Ausgangssituation von Führung. Daher ist es richtig, Menschen zu verstehen (Faktor Mensch) und deren Verhalten zu bewerten (Ziele).
#5 Kommunikation ist eine Schlüsselkompetenz!
Harmonisches Streiten erfordert eine gute Kommunikation, bei der die Meinung frei geäußert werden kann und bei der die gemeinsamen Ziele klar sind (oft ist das nicht der Fall). Eine respektvolle Kommunikation schafft eine Atmosphäre der Entwicklung, in der Konflikte konstruktiv angegangen werden können.
#6 Lösungskompetenz!
Wenn es darum geht, gemeinsam eine Lösung zu finden, dann handelt es sich um „Harmonisches Streiten”. Hier geht es um Zielorientierung. Sie wissen ja: Wer will, der findet einen Weg. Das steht für Lösungsorientierung. Wer nicht will, wird immer einen Weg finden, um zu streiten.
#7 Gelassenheit
Zu guter Führung gehören Zeit und Geduld, um zu einer Einigung zu gelangen. Daher ist es auch wichtig, einen Konflikt auszutragen und nicht schwelen zu lassen.
In diesem Sinn habe ich ein persönliches Zitat und eine Frage für Sie.
Zitat: „Harmonisch zu streiten bedeutet nicht, Konflikte zu vermeiden, sondern Beziehungen zu vertiefen und gemeinsam zu wachsen.“
Frage: Welche Konflikte sollten Sie harmonisch lösen?
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Woche, vielleicht mit Konflikten, die Sie selbst lösen können, um erfolgreich zu wachsen.
Ihr
Cay von Fournier
PS: Mit dieser Botschaft lege ich Ihnen unsere Führungskräfteausbildung ans Herz.
Informationen finden Sie hier.
PPS: SchmidtColleg wirkt, wie am Wochenende Joachim Rapp und Mike Fischer eindrücklich zeigen konnten. Herzlichen Glückwunsch zum Großen Deutschen Preis der Mittelstands.