Cay´s Daily Inspiration

Konzentrations-Training

Konzentrations-Training

Die Frage, die sich aus meinen Erfahrungen der letzten Tage ergeben hat, ist:
Wie kann ich mich besser konzentrieren? 

Die Antwort hat vier Dimensionen, die alle von großer Bedeutung sind. 

  1. blau – Inhaltlicher Fokus (Klarheit, Ziele, Prioritäten)
  2. grün – Selbstorganisation (Zeitfenster, Reduktion von Ablenkung, Rahmenbedingungen)
  3. rot – Körperliche Konzentrationsfähigkeit (Emotionen, Ernährung, Bewegung, Schlaf)
  4. gelb – Geistige Konzentrationsfähigkeit (gute Energie, geistiger Fokus, Training) 

Ich denke, es ist nicht verwunderlich, dass ich auch hier gerne das Vier-Quadranten-Modell nutze (ich werde es morgen vorstellen), das auch die Grundlage von UnternehmerEnergie ist und das an dieser Stelle zur Grundlage meines eigenen Konzentrationstrainings wird.

  1. Inhaltlicher Fokus (blauer Quadrant)
    Für die Steigerung unserer übergeordneten Konzentration brauchen wir Klarheit in unseren Zielen und Prioritäten, sonst passiert es Ihnen wie mir gestern, auch wenn das Schreiben sehr effizient war, ich hatte einige Seiten geschafft, war es überhaupt nicht effektiv. Es ist und bleibt eine zentrale Aufgabe für uns zu unterscheiden, was wirklich wichtig ist und was nicht.

  2. Selbstorganisation (grüner Quadrant)
    Um konzentriert arbeiten zu können, brauchen wir einen zeitlichen Rahmen und vor allem eine maximale Reduktion von Ablenkungen. Der Sägezahn-Effekt ist eine alte Weisheit aus dem Zeitmanagement und beschreibt ja die Unfähigkeit zur Konzentration, weil wir permanent gestört werde, oder schlimmer noch, uns selber ablenken und damit stören.
     
  3. Körperliche Konzentrationsfähigkeit (roter Quadrant)
    Wenn die Stimmung im Keller ist, oder wir uns geärgert haben, ist die Konzentration sehr auf das Thema fokussiert, über das wir uns ärgern. Das hat die Natur so eingerichtet, denn die sogenannten Stresshormone dienen ja genau dem Zweck, dass wir uns auf eine Gefahr voll und ganz konzentrieren. So gesehen sind wir eigentlich im Ärger sehr fokussiert, aber leider können wir uns dann nicht auf andere Themen konzentrieren. Andere körperliche Faktoren spielen ebenso eine große Rolle – Ernährung, Bewegung und Schlaf. Wir alle kennen den Zustand, dass wir uns müde nicht konzentrieren können. So wie wir mit einem müden Muskel auch nicht trainieren können. Dieser Zustand lässt sich in vielen Fällen durch Disziplin überwinden, denn dann geht es plötzlich wieder. Das war dann nur ein Anflug von Müdigkeit. In den Fällen in dem wir wirklich müde sind, sollten wir eine Pause machen. 

Geistige Konzentrationsfähigkeit (gelber Quadrant)
Das ist das der Bereich, über den wir hauptsächlich sprechen, wenn wir über Konzentrations- Training sprechen. Es ist aber wichtig, die anderen drei Dimensionen genauso im Blick zu haben, denn es nützt nichts, wenn wir unseren Geist durch Meditation schulen wollen, uns aber falsch ernähren, oder zu wenig schlafen. Dann wird das auch mit der Meditation nicht so gut laufen. Diese Dimension können wir auch mentales Training nennen und Konzentration trainieren. Das diese trainierbar ist, habe ich bereits oft erlebt, zum Beispiel für meinen Test zum Medizinstudium. Meditation ist eine der effektivsten mentalen Trainings und daher auch der CDI für morgen. 

Konzentration

Konzentration

Die ersten zwei CDIs Anfang Februar kommen mit Verspätung. Der Grund ist die “fehlende Konzentration” bei meiner Arbeit. Damit meine ich nicht fehlende Disziplin. Das ist eine andere Kompetenz, zusammen sind es zwei der wichtigsten Kompetenzen für leistungsorientierte Menschen. Ich war fleißig, aber es fehlte die inhaltliche Konzentration, da ich am falschen Thema arbeitete. Meine Themen sind Unternehmensführung, Werte und das persönliche Wachstum von Leistungsträgern. 

Da viele Unternehmen im Mittelstand aktuell sehr leiden, lenkte mich die aktuelle Nachrichtenlage ab. Ich finde es unfassbar, mit wie wenig unternehmerischer (und auch fachlicher) Kompetenz in der Politik gearbeitet und entschieden wird. Die offensichtliche Unfähigkeit, Zusagen einzuhalten, das Navigieren auf Sicht (im Nebel der Krise extrem gefährlich), zu langsame Hilfen, zu späte Impfung und Chaos hinsichtlich der Grundlagen des Lockdowns. ABER: Ich bin kein Politiker und im Manifest des SchmidtColleg steht: “In Bezug auf Politik, Weltanschauungen und Religion sind wir neutral. Radikale Positionen lehnen wir ab.” So ließ ich mich ablenken und schrieb politisch motivierte Texte. So können Sie in diesem CDI aus meinen Fehlern lernen.

Wir können unsere Konzentrationsfähigkeit selbst steigern!

In einem Artikel der “Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin” vor genau 20 Jahren wurde bereits der Zusammenhang zwischen Belastung und Zusammensetzung von Neurotransmittern festgestellt. Das was wir tun und wie wir es tun, hat direkten Einfluss auf die Biochemie unseres Gehirns.

Konzentration ist eine geistige Anstrengung, die wir trainieren und auch messen können, so wie die Ausdauer unserer Muskeln. So gesehen ist unser Gehirn im übertragenen Sinn auch ein “Muskel”. Wir können uns nicht endlos konzentrieren, so wie wir auch nicht endlos laufen können. Abraten würde ich von der Nutzung von Psychopharmaka zur Leistungssteigerung, denn der Nutzen wiegt die Nebenwirkungen nicht auf. Aber wir können günstige Voraussetzungen für unsere Konzentration schaffen:

Positiver emotionaler Zustand (“Gute Laune”), genügend Schlaf,  gesunde Ernährung, moderates körperliches Training sowie die Reduktion von Ablenkungen (z.B. soziale Medien, Smartphone … ).

Wie fördern wir unsere Konzentrationsfähigkeit?
(Meine kleine Konzentrations-Checkliste) 

  1. Mental durch ein positives Mindset, Fröhlichkeit und gute Laune. Das bedeutet auch, negative Energie zu vermeiden und störende emotionale Einflüsse zu reduzieren oder besser noch abzustellen. Ich höre beim Arbeiten übrigens gerne Gute-Laune-Musik und kann mich dabei super konzentrieren – die Musik blendet auch Störungen von außen aus.
  2. Körperlich durch viel Bewegung (z.B. jeden Tag spazieren gehen).
  3. Gesunde Ernährung – Omega-3-Fettsäuren, Vitamin-B-Komplex. Der Glukose-Spiegel ist für unser Gehirn sehr wichtig. In Bezug auf das eigene Gewicht ist unser Gehirn das Organ mit dem größten Energieverbrauch. Aber Vorsicht mit jeder Form von Zucker, denn die Nebenwirkungen ist Heißhunger durch einen gestiegenen Insulinspiegel.  
  4. Meditation – autogenes Training, Yoga, progressive Muskelentspannung. 
  5. Schlaf. Wir sollten daran nicht sparen, denn ausreichend Schlaf ist gesund.
  6. Kurze Schlafphasen. Ein Nickerchen tagsüber (nicht länger als 10 bis 30 Minuten) wird zurecht als Powernapping bezeichnet.  
  7. Konzentrationsübungen und mentales Training (mehr dazu im nächsten CDI).

WEISHEIT

WEISHEIT

  1. Weisheit in der Lebensführung.
  2. Weisheit in der Liebe.
  3. Weisheit in der Führung und im Management 
  4. Weisheit der guten Unternehmer*innen
  5. Weisheit in der Gesellschaft. 

Das SchmidtColleg mit dem System UnternehmerEnergie steht für werteorientierte Unternehmensführung (auch Lebensführung und Mitarbeiterführung). Wir erkennen die Bedeutung von Werten für eine Strategieentwicklung, für Führungsprinzipien, für Organisation und auch für die finanziellen Aspekte eines Unternehmens. Die Ergebnisse der guten Anwendung von UE5.0 sind Werte, Wert und Wachstum. Darum geht es, wobei zuerst die Werte kommen und dann der Wert. Kurzfristig mag das andersherum funktionieren, aber langfristig siegen immer die Werte des Anstands, der Wertschätzung und des Respekts gegenüber unserem Umfeld. 

Beginnen wir an dieser Stelle aber mit einem zentralen Wert aus den Primärtugenden des Sokrates, die sich aus Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit zusammensetzen. Dabei ist es wichtig, zu verstehen, dass eine Tugend immer in der Mitte von zwei extremen Werten zu finden ist. Bei der Definition von Tugenden kommt dieser Aspekt oft zu kurz. Weisheit wird oft synonym mit der Tugend Klugheit oder auch Bildung verwendet, wobei unserem Verständnis nach ein Unterschied zwischen Weisheit und Bildung besteht. Es handelt sich eben immer um ein Werte-Kontinuum. Eine zu extreme Weisheit würde als überheblicher Intellekt wahrgenommen. Jeder kennt sie, die Menschen, die immer alles besser wissen. Auch wenn sie es in der Tat tun würden, so würden wir nicht von Weisheit sprechen, denn Weisheit ist Wissen gepaart mit Lebenserfahrung und Demut. Jede wirkliche Lebenserfahrung und Reife lehrt uns Demut, denn wir sind nicht so wichtig, wie wir meinen. Der weise Mensch weiß und lebt das, denn ein einfacher Blick in die Sterne führt uns vor Augen, wie groß und bedeutend wir in Wirklichkeit sind. Das andere Extrem wäre Dummheit, oder einfach eine fehlende Zutat aus Wissen, Erfahrung und Reife. 

Das macht Weisheit zu einem der grundlegenden Werte. Ich habe bei der Zutat ganz bewusst auf Intellekt und akademisches Wissen verzichtet, denn auch “einfache” Menschen können sehr weise sein. Sie sind dann geprägt von Lebenserfahrung, guter Energie, praktischem Wissen und Reife. Gelehrtheit ist nicht Weisheit. Die ursprüngliche Bedeutung aus dem Althochdeutschen passt daher am besten: “verständnisvoll, erfahren, klug und kundig”. Wahrscheinlich liegt mein größtes Interesse bei der Persönlichkeitsentwicklung in der Entwicklung der Reife. In den Kapiteln über Werte – und auch in meinem entstehenden Buch über Werte – verzichte ich bewusst auf zu viel Theorie. Für mich sind Werte dann wertvoll, wenn sie praktisch angewendet werden können und am besten von jedem verstanden werden. 

Weisheit hat daher sehr viel mit Erfahrung, Kompetenz und Wissen zu tun, das über einen längeren Zeitraum gesammelt wurde. In einer Zeit, in der die Kompetenz droht, unter die Räder zu geraten, ist die Weisheit ein besonders wichtiger Wert. Dabei wird sich kein Mensch selbst als weise bezeichnen, ebensowenig wie er sich bescheiden oder demütig nennen würde. Immer wenn ich solche Aussagen in Vorträgen höre, dreht es mir den Magen um, denn der Redner selbst zeigt, dass er von Werten recht wenig Ahnung hat. Bei vielen Werten, auch der Weisheit, handelt es sich um intrinsische Werte, also um Werte die nicht beschrieben, sondern vielmehr erlebt werden sollten. Lebenserfahrung, so sagt bereits das Wort, hat viel mit Erfahrung zu tun. Wenn man sich auf großer Bühne selbst lobt und meint, schon mit 18 Jahren ein “Life-Coach” gewesen zu sein, so spricht das weder für den Redner noch für die Bühne. Ich betone das, weil hier aktuell der große Webfehler bei der Positionierung selbsternannter Experten liegt. Aber genau aus dem Grund sind ja Werte und ihre Reflexion so wichtig. Weisheit kann als Summe von Wissen aus einem langen und intensiven Leben gesehen werden, aus Erfahrung, Kompetenz und Charakter, die als Faktoren alle zu einer reifen Persönlichkeit geführt haben. Weisheit hat man nicht, Weisheit strebt man ein Leben lang an.

 

Es gibt kein souveränes Leben ohne Dilemma

Es gibt kein souveränes Leben ohne Dilemma

Mit souveränem Leben ist ein Leben in Freiheit und Selbstverantwortung gemeint. Sobald ich diesen Weg gehe, wird es ein Leben voller Dilemmata sein. Was ist ein Dilemma? Umgangssprachlich wird hier oft von einer Zwickmühle gesprochen. Jede Form der Entscheidung ist verbunden mit einem Dilemma, denn für jeden Weg, gegen den ich mich entscheide, fallen Opportunitätskosten an. In der Regel empfinden wir unsere Entscheidungen nicht als Dilemma, denn ein Weg erscheint uns als der deutlich bessere. Ob das dann so ist, entscheidet sich immer in der Zukunft. Besonders deutlich wird ein Dilemma dann, wenn beide Wege mit einer negativen Konsequenz behaftet sind. In der aktuellen Krise sind die Abwägungen der Politik geprägt von Dilemmata. Fahren wir einen harten Lockdown noch lange weiter, zerstören wir Existenzen (Bildung & Wirtschaft), machen wir es nicht, so setzen wir Menschenleben aufs Spiel (Gesundheit). Die Ergebnisse einer Krise sind in beiden Fällen negativ.

Als konstruktives Dilemma wird die Situation beschrieben, bei dem die Ergebnisse jeder Entscheidung gleich sind. In diesem Fall würde ich aber nicht von einem Dilemma sprechen. Der Sachverhalt ist mir in einem Coaching-Gespräch letzte Woche deutlich geworden und da ich viele Themen gerne ganzheitlich sehe, entdeckte ich in den letzten Tagen sehr viele solcher Dilemma-Situationen, über die ich hier auch schreiben möchte. 

Das erste nenne ich das “1. Unternehmer*innen-Dilemma” (wobei es hier gleich mehrere gibt, daher das “1.” ). Ein Unternehmer erzählte mir von seiner aktuellen Unzufriedenheit. Er habe im letzten Jahr nicht alle Ziele erreicht, die er sich vorgenommen hatte. Er blickte in dem Gespräch auf das Jahr 2021 und auf die Aufgaben und Herausforderungen, die vor ihm liegen. Weil ich die Errungenschaften des Jahres 2020 kannte, fragte ich ihn nach all den Projekten, die erfolgreich umgesetzt wurden. Es wurde sehr schnell deutlich, dass er sich nicht die Zeit genommen hatte, zurückzuschauen und auf die vielen erreichten Ziele zu blicken. Ganz nebenbei kam auch noch heraus, dass es das beste Geschäftsjahr der Firmengeschichte war und er fast einige Ziele erreicht hätte, die er sich noch vor zwei Jahren für 2025 vorgenommen hatte und dafür belächelt wurde. Das Dilemma liegt in der Natur des Unternehmertums. Wir blicken nach vorne und sehen alle die Visionen und Ziele, für die wir antreten. Wir sehen selten zurück, um dabei eine Zufriedenheit für das bereits Erreichte zu entwickeln. Die Antwort liegt wie immer in der Mitte. Alles ist Balance. Wenn wir zu zufrieden sind, dann fehlt die Leidenschaft für die Zukunft und die UnternehmerEnergie, um zu gestalten. Wenn wir ausschließlich diese Leidenschaft leben, dann können wir sehr schnell sehr erfolgreich und dennoch unzufrieden sein. Ein Dilemma macht uns diese Balance bewusst.

Das Gefangenendilemma, die wohl berühmteste philosophische Fragestellung. Zwei Gefangene haben jeweils eine kleine Straftat begangen und das ist bewiesen. Ein großes wohl gemeinschaftliches Verbrechen ist nicht bewiesen. Ein kluger Staatsanwalt bietet den Gefangenen folgenden Vergleich an. Beide sind zu jeweils einem Jahr Gefängnis verurteilt (zwei Jahre Gefängnis insgesamt). Wenn beide schweigen, dann bleibt es dabei. Wenn einer gesteht und der andere schweigt, dann bekommt der Gefangene, der gestanden hat die Freiheit und der andere zehn Jahre Gefängnis (gesamt zehn Jahre). Wenn beide gestehen, dann bekommen beide fünf Jahre (gesamt zehn Jahre). Hier wird der Unterschied zwischen kollektivem und individuellem Nutzen deutlich. Die kollektiv klügste Strategie wäre für beide, zu schweigen. Der Staatsanwalt rechnet aber mit der menschlichen Neigung, den eigenen Vorteil vor das Allgemeinwohl zu stellen. Daher wird in der Regel einer gestehen, meistens alle beide. So werden aus zwei Jahren Gefängnis immer zehn Jahre. 

In der kommenden Zeit wird es einige CDIs zu Dilemmata gegen. Sie sind natürlich, denn ein Leben und ein Unternehmen ist immer ein ganzheitliches Gebilde und sollte auch als solches behandelt werden.

UE5.0:// Jahreszielplanung

UE5.0://  Jahreszielplanung

„Wir überschätzen in der Regel, was wir in einem Jahr erreichen können.
Aber wir unterschätzen, was wir in sieben Jahren erreichen könnten.”
Cay von Fournier

Ein zentrales Werkzeug (und auch Methode) in UE5.0 ist wie in allen vorherigen Versionen die Jahreszielplanung. Am Anfang jeder Zeiteinheit sollte sich ein Team überlegen, wie diese Zeiteinheit gestaltet werden kann. Ein besonders wichtiger Zeithorizont ist das Jahr. Auch in agilen Zielsystemen, wie OKR, spielen die Jahresziele eine große Rolle. Sie werden in Quartalsziele und Monatsziele heruntergebrochen, um dann in den ausführbaren Planungseinheiten der Wochen umgesetzt zu werden. Bei dem heutigen Umsetzungs-Impuls geht es daher um den Start in die konkrete Umsetzung mit der Jahreszielplanung (JZP). Ende Januar sollte diese stehen und ich habe folgende Checkliste aus der Praxis zusammengestellt:

  1. Vorbereitung

    – Wie sieht das Team aus, mit dem eine Jahreszielplanung durchgeführt werden soll? Hat jeder Teilnehmer den Fragebogen JZP aus UE5.0 zur Verfügung? In dem neuen System habe ich diesen Fragebogen überarbeitet. Er enthält mehr als 25 Vorbereitungsfragen, die auch als Agenda für die Durchführung genutzt werden können. Auch ist ein Verständnis von UE5.0 sehr wichtig. Dadurch wird eine gute Basis geschaffen, alle sprechen die gleiche Sprache und nutzen die gleichen Werkzeuge. Die neue Methode OKR glich bereits in vielen Punkten dem UE-System. Im neuen UE5.0 wurden jetzt noch zusätzliche Impulse aus OKR integriert.

  2. Workshop

    – Ideal wäre ein Präsenz-Workshop. Wenn dieser nicht möglich ist, können Teilnehmer auch per Videokonferenz (Teams, Zoom …) hinzugeschaltet werden. Dieser Workshop sollte in möglichst guter Energie durchgeführt werden, denn die Energie dieses Workshops schwingt das ganze Jahr mit. Daher sollte darauf geachtet werden, diesen Workshop gut zu planen. Am besten definiert man eine Person für die Planung und eine Person für die Moderation (optimalerweise mit JZP-Erfahrung). Die Moderation hat eine besondere Bedeutung, denn wenn der/die Unternehmer*in den Workshop leitet, bestehen mehrere Gefahren (Abschweifung, Konflikte, Monolog, fehlende Berücksichtigung von anderen Workshop-Teilnehmern).

  3. Durchführung des Workshops

    Agenda
    a) Analyse des letzten Jahres (auch die Erfolge feiern!)
    b) Welche Ziele wurden nicht erreicht? Welche werden übertragen?
    c) Planung nach unterschiedlichen Themen (System UE5.0)
    d) Zusätzliches Thema “Digitalisierung” (Marketing, HR, Prozesse)
    e) Priorisierung nach Aufwand und Nutzen der Ziele
    f) Verantwortliche Person für jedes Ziel bestimmen
    g) Zielvereinbarung (EnergiePlan) formulieren
    h) ggf. Jahresmotto
    Protokoll Gemäß dem neuen Zielsystem ZMK (OKR) – Zeitachse visualisieren.

  4. Definition einer “ZMK-Masters”

    Es wird eine Person bestimmt, die alle zwei Wochen den Status der Ziele in einer Wochenbesprechung kommentiert – kurze ZMK-Protokolle.

Mit einer guten Jahreszielplanung ist die Grundlage eines fokussierten und effizienten Handelns in dem betreffenden Jahr geschaffen worden. Natürlich können sich im Laufe des Jahres Ziele verändern, was jedoch gut begründet sein sollte. Die Einführung des Quartals-Horizontes fördert die Konsequenz der Umsetzung. Besprechungen und Workshops sind hier sehr wichtig. Es versteht sich von selbst, dass diese Treffen eines ganzen Teams (vor Ort oder online) effizient und effektiv sein müssen. Daher ist eine kleine Feedbackrunde von Zeit zu Zeit sinnvoll, inklusive der Frage, wie diese Besprechungen und Workshops noch besser durchgeführt werden können. Der Zeitliche Ablauf sieht daher folgendermaßen aus:

Alternative I (klassisch)

JZP – Monatsbesprechung (MZP) – wöchentlicher “Jour fix” (WZP) – ggf. tägliche Besprechung (TZP). Moderne Formulierungen: yearly – monthly – weekly – daily. Es sollte eine sinnvolle Sprache sein, die zur Unternehmenskultur passt.

Alternative II (agil)

JZP – Quartalsbesprechung (QZP) – wöchentlicher “Jour fix” (WZP) – ggf. tägliche Besprechung (TZP). Moderne Formulierungen: yearly – quarterly – weekly – daily. Bei agilen Methoden sind englische Formulierungen eher üblich.  

Bei der ersten JZP ist es zu empfehlen, diese durch einen externen UE-Business-Coach moderieren zu lassen, oder eine Person im Unternehmen als UE-Business-Coach auszubilden.  

Offener Brief

Offener Brief 

an den Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier
von Cay von Fournier, SchmidtColleg, Berlin

Wirtschaftliche Ungerechtigkeit zerstört unseren Wohlstand 

„Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist aber der Mittelstand.
Wir brauchen wirtschaftliche Rahmenbedingungen,
bei denen der Mittelstand prosperiert.
Dann schaffen wir Wachstum und dann entstehen Jobs.”
Dieter Hundt

 

Verehrter Herr Bundeswirtschaftsminister,
sehr geehrter Herr Altmaier,

ich wende mich heute mit einem offenen Brief an Sie, weil ein großes Problem der deutschen Wirtschaft keinen Aufschub mehr erlaubt. Ich möchte, dass Sie in den gleichen Notfall-Modus eintreten, wie wir ihn beim Klima und in der Pandemie sinnvoll etabliert haben. Ich selbst bin ein unbekannter kleiner Mittelständler, der mit Dienstleistungen für andere Mittelständler sein Geld verdient. In der Regel sind es kleine und mittelgroße Unternehmen, auch manch große und namhafte sind dabei.

Wir sind seit mehr als 35 Jahren als Seminaranbieter und Kongress-Veranstalter auf dem Markt und haben in dieser Zeit mehr als 50.000 Teilnehmer im Rahmen von ca. 1000 Veranstaltungen begrüßt. Alles mittelständische Unternehmer*innen. Ich selbst habe das Unternehmen vor 20 Jahren gekauft und in dieser Zeit konnte ich eine kleine Existenz aufbauen, die dazu beitrug, dass mehr als 20 Familien ein gutes Einkommen hatten. Ich wurde in der Berliner Charité als Facharzt ausgebildet, habe Erfahrung in der Intensivmedizin gesammelt und wechselte in die Wirtschaft. Ich promovierte an der HU Berlin in Medizin und an der TU Dresden in Wirtschaftswissenschaften.

Das nur kurz zur Vorstellung, da wir uns nicht kennen und ich bisher auch die große Öffentlichkeit gemieden habe. Mein Anliegen und das derzeitige Problem ist jedoch viel größer als eine Person oder ein Unternehmen. Es geht um den deutschen Mittelstand, der extrem leidet und trotz der bisher gesunden Struktur in seiner Existenz bedroht ist. Die Grundlage unseres Wohlstandes für alle geht gerade verloren. Ganze Branchen und tausende von Existenzen sind dabei, zu sterben, ebenso wie Menschen auf den Intensivstationen sterben.

Ich begrüße ausdrücklich die Maßnahmen der Bundesregierung zur Pandemie-Bekämpfung. Sie müssen als Regierung in unsicheren und bedrohlichen Zeiten Entscheidungen treffen. Das ist nicht leicht und erfordert Führungsstärke, die ich der Regierung hiermit gerne zuspreche. Wir halten uns in politischen und religiösen Fragen immer neutral, da dies dem Leitbild unseres Unternehmens entspricht. Aber wir wollen unseren Kunden helfen, in guten wie in schlechten Zeiten ihre Unternehmen nachhaltig und erfolgreich führen und weiterentwickeln zu können.

Als Arzt kann ich die Bedrohung, der wir seit einem Jahr gegenüberstehen, beurteilen. Ein Virus ist nie gerecht. Wer einen schweren Verlauf hat und wer nicht, das liegt nicht in der Hand der Ärzte. Der ältere Teil der Bevölkerung braucht dabei unseren besonderen Schutz. Daher auch der Lockdown, die Masken und alle Maßnahmen, die wir noch ergreifen müssen, bis alle Bürger geimpft sind. Mir liegt es fern, jetzt hier die Kritik anzusetzen. Unser Gesundheitssystem versucht alles, um für Gerechtigkeit zu sorgen, indem ALLE die gleichen guten Behandlungen bekommen. Unser Gesundheitssystem ist eine große Errungenschaft und eines der bester der Welt. Ich habe auch in anderen gearbeitet – u.a. in den USA – und kann das beurteilen. Die in diesem System tätigen Menschen leisten sehr viel und verdienen unseren großen Dank.

In der Wirtschaft sieht das leider ganz anders aus!

In unserem Kundenkreis haben wir viele Unternehmen, die das beste Geschäftsjahr in ihrer Firmengeschichte hatten und sagenhaft viel Geld verdient haben. Die Pandemie hat ihre Geschäftsmodelle bevorzugt. Aber ich kenne auch viele Unternehmen, die nicht nur das schlechteste Geschäftsjahr in ihrer Geschichte hatten, sondern die aus einem gesunden Zustand heraus völlig unverschuldet in eine existenzielle Krise getrieben wurden. Sie kennen die Branchen: Hotellerie, Gastronomie, Veranstalter und Künstler, um nur ein paar Beispiele zu nennen. 

Die Maßnahmen der Regierung schaffen eine extreme Ungerechtigkeit in der deutschen Wirtschaft. Vergessen Sie die benachteiligten Unternehmen nicht, denn der Schaden, der aktuell zu entstehen droht, wird in den nächsten Jahrzehnten nicht wieder gutzumachen sein. Die Folgen drohen aktuell, wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch und auch rechtlich unabsehbar zu sein.

Ich gönne allen Unternehmen ihren Erfolg von Herzen. Viele davon sind ja auch unsere Kunden. Die Guten wissen, dass sie nicht viel anders gemacht haben als sonst, sondern einfach Gewinner einer tödlichen Krise sind. Aber ich trete mit diesem Brief für all die Unternehmen ein, von denen ich viele persönlich kenne, die jetzt unverschuldet in ihrer Existenz bedroht sind.

Sie brauchen einen fairen Ausgleich für ausgefallene Umsätze und auch Gewinne, von denen die kleinen und mittleren Unternehmer*innen ihr Leben bestreiten und Investitionen tätigen. Die versprochene November-Hilfe, die von Ihnen persönlich Anfang November 2020 (!) zugesagt wurde, ist heute, Ende Januar 2021, immer noch nicht bei den betroffenen Unternehmen angekommen. Sie und Ihr Kollege Scholz haben von schnellen, einfachen und unbürokratischen Hilfen gesprochen. Die Realität sieht ganz anders aus: langsam, kompliziert und bürokratisch! 

Sehr geehrter Herr Altmaier, im deutschen Mittelstand gilt noch zu einem großen Teil die Handschlagqualität. “Ein Mann (eine Frau), ein Wort.” Auf die Aussagen guter Mittelständler kann man vertrauen. So funktioniert die Wirtschaft, die Sie zu fördern gelobt haben. Ich möchte Sie hiermit an Ihr Wort erinnern und auffordern, unverzüglich und wahrnehmbar zu handeln.

Ausreden sind ebenso unangebracht wie die Verweise auf Sofort-Hilfen. Es geht hier auch nicht um eine Hilfe, sondern um eine Gerechtigkeit und einen Anspruch, den die betroffenen Unternehmen haben. Staatshilfe mal anders gedacht, sind die Steuern, die mittelständische Unternehmen jedes Jahr bezahlen. Diese Steuern ermöglichen es dem Staat, seinen Aufgaben nachzukommen und auch Ihr Gehalt zu bezahlen. So viele anständige und gute Händler, Gastwirte, Hoteliers, Künstler und auch Veranstalter, wie ich einer bin, können nichts für die Situation und heißen die Maßnahmen gut. Aber der wirtschaftliche Schaden, der Ausfall von Umsätzen und Investitionsmöglichkeiten muss sofort ausgeglichen und ersetzt werden. Wir sind keine Bittsteller, sondern Betroffene und erfahren gerne den gebührenden Respekt, wenn Sie zu Ihrem Wort stehen.    

Vergessen Sie den leidenden Mittelstand nicht!

Sorgen Sie dafür, dass die Hilfe jetzt wirklich, einfach, schnell und unbürokratisch bei den Unternehmen ankommt – für die Monate des aktuellen Lockdowns und auch für die Monate im Frühjahr 2020. Denn die Gewährung von Krediten für Unternehmen, deren Geschäftsgrundlage durch den Lockdown entzogen wurde, ist keine Hilfe. Auch diese Kredite sollten in eine echte Hilfe umgewandelt werden.

Deutschland ist Mittelstand!

Lieber Herr Altmaier, nutzen Sie diese Krise als historische Chance, für Werte, Wert und Wachstum in der deutschen Wirtschaft.

Hochachtungsvoll,

Cay von Fournier

Die Zukunft hat eine Vergangenheit

Die Zukunft hat eine Vergangenheit

„Die Gestaltung einer besseren Zukunft braucht
die Lehren aus den Fehlern der Vergangenheit.”

Heute ist ein sehr wichtiger Gedenktag in Deutschland. Wir gedenken heute der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, das als Symbol steht für eines der größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Menschheitsgeschichte. Die Nationalsozialisten etablierten in den Jahren 1930 bis 1945 ein Wertesystem, das grausam, narzisstisch und menschenverachtend war. Noch viele weitere Adjektive lassen sich aufzählen – trotzdem wurde dieses dunkelste Kapitel unserer eigenen Geschichte vor gar nicht langer Zeit von einem Mitglied des Deutschen Bundestags als “Vogelschiss” bezeichnet. Dieser Politiker steht für eine Partei, die den in Deutschland latent weiter schwelenden Antisemitismus und Rassismus wieder hoffähig machen möchte. 

Das dürfen wir nicht zulassen, denn unsere Generation trägt zwar keine Schuld, aber Verantwortung. Wir haben eine freie, offene und tolerante Gesellschaft geschaffen. Und die einzige Rechtfertigung für Intoleranz ist innerhalb meines Wertesystems die Intoleranz gegenüber der Intoleranz. Die Feinde einer toleranten Gesellschaft nutzen unsere Toleranz und Meinungsfreiheit, um intolerante Thesen und Haltungen zu verbreiten. Das ist nicht akzeptabel und muss mit allen Mitteln unseres Rechtsstaates bekämpft werden. Wenn diese Mittel nicht ausreichen, so müssen unsere Gesetze nachgeschärft werden. Keine Toleranz gegenüber der Intoleranz. Wir haben gesehen, wohin diese Intoleranz in den USA der Gegenwart geführt hat. Jedes totalitäre System nutzt die Werkzeuge zur systematischen Verfolgung Andersdenkender. Dieses andere Denken muss sich aber immer auf Fakten beziehen. Daher sind Gedenktage so wichtig, denn unsere Zukunft können wir nur im Bewusstsein der Vergangenheit gestalten. Wenn wir die Vergangenheit vergessen, so verurteilen wir uns selbst dazu, diese Vergangenheit zu wiederholen. 

Die für uns unfassbaren Verbrechen der Vergangenheit, an die wir heute erinnern, müssen für uns und auch für kommende Generationen immer eine Mahnung sein, dass sich solche Verbrechen niemals wiederholen dürfen. Die aktuellen Entwicklungen in freien (USA) und totalitären (Russland und China) Gesellschaften sollten uns ebenso beunruhigend, wie die sich anbahnenden technologischen Monopole, die ebenfalls eine Grundlage für einen ganz neuen Totalitarismus legen können. In diesem Zusammenhang verweise ich auf den großartigen offenen Brief, der heute von Mathias Döpfner an Frau von der Leyen gesendet wurde. Es ist mutig, für diese Aussendung den heutigen Tag zu wählen, aber es ist auch sinnvoll.

Ein Überlebender von Auschwitz-Birkenau war Victor Emil Frankl, der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse. Auf seinem Buch “…trotzdem Ja zum Leben sagen” ist in der dtv-Ausgabe das KZ Auschwitz-Birkenau abgebildet. Ich empfehle Ihnen dieses Buch hier ausdrücklich für Ihre Leseliste. Es ist ein Buch, das jeder gelesen haben sollte. Es gibt auch einige gute Vorträge von diesem Mann im Netz, die ebenfalls sehenswert sind. Von Frankl stammt in einem anderen Buch die Aussage, dass Schuld nie kollektiv sein kann, sondern immer individuell ist. Damals haben sich viele Menschen schuldig gemacht, die sich in einer schwierigen Zeit gegen den Anstand und die Menschenwürde entschieden hatten.

Heute haben wir alle eine im Vergleich sehr angenehme und sehr sichere Lebenssituation. Dennoch müssen wir mitansehen, wie sich viele Menschen gerade gegen den Anstand und gegen die Menschenwürde entscheiden. Ob dies nun der abgelöste schlechteste Präsident der USA ist, oder der Nachbar von nebenan. Die Gedanken und Haltungen, die zu Auschwitz-Birkenau geführt haben, sind auch heute überall präsent. Deshalb ist es so extrem wichtig, dass wir heute an die Befreiung gedenken. 

Dieses Gedenken muss jeden Tag präsent sein, denn es befreit von den Gedanken, die zum Grauen der Vergangenheit führten.

Neues ausprobieren

Neues ausprobieren

Derzeit probiere ich viel Neues aus und erlebe dabei, wie steil eine Lernkurve sein kann. So habe ich damit angefangen, meinem Energie-Impuls Podcasts anzuhängen. Die Hürde liegt am Anfang einer neuen Aufgabe gefühlt hoch. Nicht etwa, weil wir etwas nicht können, sondern weil wir die vielen kleinen Irrtümer scheuen, die vielen kleinen Fehler, die wir machen und die dazu führen, dass wir gegebenenfalls noch einmal von vorne beginnen müssen. Aber genau diesen Prozess nennen wir “Lernen”. Vielleicht nimmt die Neigung dazu mit dem Alter ab, weil wir in unseren Kernkompetenzen sehr erfahren sind. Aber wie lautet ein Sprichwort so schön: 

Wenn du in einer Sache Meister bist, solltest du in einer anderen wieder Lehrling werden. 

Besonders deutlich merke ich das gerade bei der Produktion von eigenen Videos. Dazu freunde ich mich mit der Software “Camtasia 2020” an, die mir Markus Hartlieb empfohlen hat. Es ist faszinierend, welche Möglichkeiten uns allen zur Verfügung stehen. Die Kameras unserer Handys, günstige Audioquellen und einfache, kleine LED-Scheinwerfer. Nach einer halben Stunde stand mein kleines Video-Studio und ich bin mir sicher, dass sich jeder Profi kaputtlachen würde. Aber es funktioniert. Bei vielen Themen werde ich immer auf Fachleute zurückgreifen, aber die haben es mit mir viel leichter, wenn ich selbst verstehe, worum es geht. Diese Erfahrung möchte ich gerne teilen. Probieren Sie Neues aus, erwerben Sie Kompetenzen, die augenscheinlich fremd sind und dennoch wichtig und nützlich sein können. 

Alle Unternehmer*innen und Führungskräfte haben die Möglichkeit, wichtige Botschaften mit ihren Mitarbeitern per Video zu teilen und dieses Video mit wenig Aufwand zu bearbeiten und attraktiv zu gestalten. Es geht so leicht wie die Arbeit mit einer Excel-Liste oder mit PowerPoint. Eine Kompetenz erscheint uns nur so lange weit weg, bis wir sie ausprobiert haben. Die Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, um Neues zu lernen, sind viel umfangreicher und einfacher geworden.

Wenn Unternehmen innovativ sein und bleiben wollen, brauchen sie ein Umfeld, in dem viel Neues einfach ausprobiert werden kann. Dabei sollten wir nicht den Anspruch haben, von Anfang an perfekt zu sein. Stattdessen sollten wir die Entwicklung einer Kompetenz als Weg verstehen, der genau dadurch innovativ ist, dass Fehler gemacht werden dürfen. Mir kommt der Satz in den Sinn, den ich vor vielen Jahren in einem Seminar hörte und den ich selbst in vielen Vorträgen eingebaut habe: Besser 80-prozentig gestartet, als 100-prozentig gezögert. Erst durch das Ausprobieren entsteht ein permanent innovativer Weg. 

 

Die drei Chancen der Republikaner

Die drei Chancen der Republikaner

Gestern habe ich über den Wert der Verantwortung geschrieben und meine Gedanken damit begonnen, dass Verantwortung mehr als ein Wert ist: Verantwortung ist eine Haltung. Und oft bieten die dunkelsten Stunden die größte Chance, die Zukunft sehr viel heller zu machen. Diese Chance haben nun 17 Republikaner. Zwar bin ich kein ausgewiesener Politikexperte – weder in Deutschland und noch weniger in den USA. Aber ich habe dort einmal gearbeitet und die Kultur ein wenig kennengelernt. Wie viele Europäer wäre ich dort eher Demokrat, wobei sich das in den letzten Jahrzehnten in Europa auch geändert hat, denn es gab viele Europafreunde unter den Republikanern. Doch nun bricht eine neue Ära an und meine Gedanken sind frei, daher auch dieser CDI, der sich gut auf unsere Politik und unsere Unternehmen übertragen lässt. 

  • 1. Chance

„Das Twitter-Gewitter ist vorbei.”

Während der Amtseinführung vor ein paar Tagen wurde bereits mehr für die Aufwertung der Literatur getan, als in den vier Jahren zuvor. Und so nützlich die sozialen Medien auch sein mögen, so sehr haben wir zuletzt ihre Schattenseiten kennengelernt. Nutzen wir diese Erfahrung und konzentrieren wir uns wieder auf gute Bücher und guten Journalismus. Dieser trägt jetzt eine ganz besondere Verantwortung, denn die Zeit ist günstig, den Berufsethos guter Journalisten wieder in den Vordergrund zu stellen. Wir sollten gerade jetzt eine gute Zeitung abonnieren. Ich habe das gleich mehrfach getan und mir selbst vorgenommen, jeden Tag noch mehr gute Artikel aus seriösen Quellen zu lesen. Man erkennt diese Quellen an dem Fehlen von Schreihälsen. Sie kommen nicht spektakulär daher, sondern leise und besonnen. Ja, eine differenzierte Betrachtung komplexer Sachverhalte mag anstrengend sein, aber es ist der einzige Weg, bessere Entscheidungen treffen zu können. Und bei Joe Biden und Kamala Harris bin ich mir sehr sicher, dass sie sehr viele gute Bücher und Artikel gelesen haben und lesen. Nutzen wir das als Vorbild. Auch Republikaner könnten das tun und wieder Bildung fördern und Hetze und Pöbeleien vermeiden. Man wird nicht größer, indem man andere klein macht. Dieses Vorgehen ist immer ein Zeichen fehlender Reife. Das haben wir sehr deutlich an einem sehr unreifen Narzissten ablesen können. Die erste große Chance für uns alle. 

  • 2. Chance 

„Es braucht viel Mut, das Richtige zu tun.”

Ab heute haben 17 Republikaner die Chance, zu beweisen, dass sie den Mut haben, ganze Kerle oder Ladies zu sein. Heute beginnt die Aufarbeitung des Twitter-Gewitters sowie der Anstiftung zum Aufruhr gegen die Demokratie. Ich hoffe, bestimmte religiöse Gruppen in den USA nehmen sich das zu Herzen und verlassen ihr mentales Mittelalter. Wenn 17 Republikaner für die nachträgliche Amtsenthebung stimmen, dann senden sie ein starkes Signal in die Welt, dass es auch ihnen darum geht, Brücken zu bauen. Ich habe extremen Respekt vor jeder dieser Personen, denn sie setzen sich einer persönlichen Gefahr aus. Das ist traurig, denn die Gefahr kommt aus den eigenen Reihen. Mit ihrem Mut können sie aber diese Reihen bereinigen und den Geist zurück in die Flasche verbannen, wo er hingehört. Übrigens auch bei uns in Deutschland. Wir dürfen keinem rassistischen, verachtenden oder gar antisemitischen Gedankengut nur irgendeinen Raum geben. Diese Ansichten haben in einer freien und offenen Gesellschaft nichts verloren. Die Republikaner, aber auch viele Menschen in Europa haben jetzt die Möglichkeit, der Welt zu zeigen: Wir können es viel besser!

 

  • 3. Chance

„Dann haben sie 2032 wieder eine gute Chance.”

Wir müssen bereit sein, langfristig zu denken und nicht nur kurzfristig. Die wahren Erfolge definieren sich durch Jahrzehnte und nicht durch Monate. Dieses Denken prägt übrigens auch den guten deutschen Mittelstand. Hier wird in Generationen gedacht und nicht nur in Quartalen. Veränderungen hin oder her, wir sind es, die eine gute Zukunft gestalten können. Dabei sollten wir uns nicht von kurzfristigem Denken oder Vorteilen ablenken lassen. Vielleicht haben die Republikaner dann im Jahr 2032 wieder eine gute Chance, wenn sie bis dahin vieles besser machen und einen guten Beitrag zum Wohl einer stolzen Nation leisten. In den nächsten vier Jahren wird die Administration Biden/Harris so viele Fehler korrigieren und so viel Gutes auf den Weg bringen, dass es meine Prognose ist, dass Joe Biden im Jahr 2024 Kamala Harris den Vortritt lassen wird. Es wird eine starke und endlich gleichberechtigte Nation sein, die Harris dann mit mehr als 100 Millionen Stimmen zur ersten Präsidentin der Vereinigten Staaten wählt. Dann ist die USA wieder ein Vorbild für die Welt. Nach erfolgreichen acht Jahren im Amt, in denen die Welt viele Chancen bekommt, besser zu werden, ist die Wahl dann wieder offen, wenn sich alle Mächtigen auf das besinnen, wozu Macht vergeben wird: Verantwortung zu tragen und das Gemeinwohl vor den Eigennutz zu stellen. 

So viele riesige Aufgaben liegen vor uns und es werden sehr spannende 20er Jahre sein. Meine Hoffnung ist, dass diese zu einem ganz anderen Ergebnis führen werden, als die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Und jetzt kann ein erster Schritt in die richtige Richtung von 17 mutigen Republikanern gemacht werden. Ich bin sehr gespannt. 

 

 

VERANTWORTUNG

VERANTWORTUNG

  1. Verantwortung ist kein Wert, sondern eine Haltung.
  2. Lebensführung – für sich selbst Verantwortung übernehmen.
  3. Erziehung – für Kinder verantwortlich sein.
  4. Führung – für andere Verantwortung tragen.
  5. Unternehmertum – Wirtschaft braucht Verantwortung.
  6. Gemeinschaft – Verantwortung ist die Grundlage einer freien Gesellschaft.

Dieser Impuls ist eine Zusammenfassung meines Vortrages “Verantwortung – eine der stärksten Stärken”. Für diejenigen, die an diesem Thema großes Interesse haben, gibt es diesen CDI auch in einer Langfassung. Aber auch die Kurzfassung ist etwas länger geworden. 

1.

„Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber der Zukunft
geben fürs Leben die richtige Haltung.”
Dietrich Bonhoeffer

Verantwortung ist die Grundlage der Freiheit. Ohne Verantwortung wird jede Freiheit zur Anarchie. Und ohne Freiheit wird Verantwortung zu einem theoretischen Appell. Wir übernehmen nur dann Verantwortung, wenn wir eine Situation auch beeinflussen können. Dafür brauchen wir die Freiheit, entscheiden und gestalten zu können. Da ich mich intensiv mit dem Thema Unternehmertum beschäftige, liegt das Thema nahe. Gute Unternehmen sind anständig und tragen Verantwortung. Leider gibt es viele schlechte Unternehmen, selbst wenn sie berühmte Namen tragen, mächtig sind und viel Geld verdienen. Es ist die Aufgabe eines Unternehmens, Geld zu verdienen, aber es ist auch seine Aufgabe, Verantwortung zu tragen.

Daher ist Verantwortung mehr als nur ein Wert. Verantwortung ist eine Haltung, die alle Menschen verbindet, die in Freiheit leben wollen.

2.

„Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun”
Molière

Die Grundlage eines Lebens in Freiheit ist die Übernahme von Verantwortung für sich selbst. Abhängigkeiten bieten den scheinbaren Vorteil, anderen die Schuld für die eigene Situation geben zu können. Dieses Verhalten ist weit verbreitet, aber es ist kein Zeichen der Reife und Souveränität. So müssen wir uns zuerst selbst fragen: Sind wir bereit, die Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen? Das ist eine der zentralen Fragen unseres Lebens. Leider stellen sich wenige Menschen diese Frage und noch weniger beantworten sie mit einem leidenschaftlichen “Ja”. Denn wer das will, der findet immer einen Weg. Wer es nicht will, wird immer einen Grund finden. Diese Gründe bieten uns eine scheinbare Sicherheit. Scheinbar deswegen, weil Sicherheit immer eine Illusion ist. Wer die Freiheit liebt, für den gibt es keine Sicherheit. Und wer die Sicherheit liebt, für den gibt es keine Freiheit. Das Leben ist in diesem Punkt ebenso einfach, wie konsequent. Wir müssen uns entscheiden und dann mit dieser Entscheidung leben – in aller Konsequenz.

3.

„Hilf mir, es alleine zu tun.”
Maria Montessori

Wir tragen auch Verantwortung für andere Menschen. Bei der Erziehung ist es unsere Aufgabe, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich ein Kind entfalten kann, Selbstsicherheit gewinnt und beschützt möglichst viel ausprobieren darf. Als Eltern werden wir alle in diese Situation geworfen, oft ohne ihr gewachsen zu sein. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Die Kunst ist es, diesen kleinen Menschen, die voller Potenzial sind, auf Augenhöhe und mit Liebe zu begegnen. Dabei ist es unsere Verantwortung, in liebevoller Konsequenz den Kindern Flügel zu verleihen. Fliegen müssen sie letztlich selber. Es ist wohl eine der schwersten Aufgaben und wir müssen uns auch mit Momenten des Scheiterns abfinden. Verantwortungsvolle Eltern geben in jedem Moment ihr Bestes und kümmern sich um ihre Kinder. Das Wechselspiel zwischen einem klaren “Nein” zu bestimmten Verhaltensweisen und dem bedingungslosen “Ja” der Liebe ist der Weg verantwortlicher Erziehung. 

4.

„Macht ist Pflicht – Freiheit ist Verantwortlichkeit.”
Marie von Ebner-Eschenbach

Führung im Gegensatz zur Erziehung wirkt auch auf Menschen, die ihre Persönlichkeit bereits ausgebildet haben. Es ist nicht unsere Aufgabe, andere Menschen zu verändern. Es ist sicher unsere Verantwortung, ihr Potenzial richtig einzusetzen und zur Entfaltung zu bringen. Daher bezieht sich ein gutes Feedback auch auf das Verhalten und nicht auf die Person. Einem Menschen in unserem Team gehört unsere Wertschätzung und unser Interesse. Das ist eine Grundlage der Führung. Führung ist eine Dienstleistung und kein Privileg. Leider wird häufig mit Macht geführt und diese oft missbraucht. Wer Titel und Weisungsbefugnisse benötigt, hat eine geliehene Autorität, die so schnell verblasst, wie sie verliehen wurde. Menschen mit natürlicher Autorität sind Vorbilder, indem sie souverän auf der Basis von Werten führen, inspiriert von einer Vision, für die es sich lohnt, jeden Tag das Beste zu geben. Menschen, die in dieser Haltung führen, übernehmen Verantwortung und wirken positiv auf andere Menschen. Wir tragen immer dann Verantwortung, wenn wir uns kümmern. Und gute Führungskräfte kümmern sich um ihr Team. 

5.

„Aktiengesellschaft: raffinierte Einrichtung zur persönlichen Bereicherung
ohne persönliche Verantwortung.”
Ambrose Bierce

Wirtschaft ohne Verantwortung ist wie ein Wald ohne Bäume. Es entsteht eine Wüste, die eine gesunde Gesellschaft unmöglich macht. Viele gute und verantwortungsbewusste Unternehmen haben hier bereits viel bewegt, aber der Weg, den wir vor uns haben, ist noch weit. Zu viele Einzelinteressen haben der Gemeinschaft geschadet und dazu geführt, dass große und starke Unternehmen Vergangenheit sind. Die Wirtschaft ist immer ein Teil der Kultur einer Gesellschaft, sie steht nicht über ihr. Die Idee des freien Kapitalismus hat ebenso wenig funktioniert, wie die des Kommunismus oder Sozialismus. Mit der sozialen Marktwirtschaft sind wir schon weit gekommen, aber auch sie kommt aktuell an ihre Grenze. Freiheit wurde verspielt, weil Unternehmen nicht bereit gewesen sind, die Verantwortung für die große Idee “Wohlstand für alle” zu übernehmen. Der deutsche Mittelstand ist dabei zu einem großen Teil der Fels in der Brandung. Unternehmen, die bereits seit Jahrhunderten bestehen und sich in Familienbesitz befinden, konnten nur überleben, indem sie immer bereit gewesen sind, Verantwortung zu tragen. Sie haben sich nicht gefragt, was andere tun, um ihren Wohlstand zu vergrößern. Sie fragten sich, was sie selbst dazu beitragen können, möglichst vielen Menschen nützlich zu sein. Das Konzept der Zukunft heißt “Humane Marktwirtschaft” und hat das Ziel, eine freie Marktwirtschaft zu gestalten, die bereit ist Verantwortung zu tragen. Es gibt viel zu tun, aber gerade das ist gut für gutes Unternehmertum. Diese Idee zu fördern und Unternehmen dabei zu helfen, langfristig und verantwortungsbewusst erfolgreich zu sein, ist der Sinn des SchmidtColleg und meines unternehmerischen Handelns. 

6.

„Öffentlichkeit, Öffentlichkeit, Öffentlichkeit –
ist der größte moralische Machtfaktor in unserer Gesellschaft.”
Joseph Pulitzer

Die große Gemeinschaft von Menschen in Form einer Gesellschaft, einer Nation oder eines Staates ist für die Menschheit seit Jahrtausenden die größte Herausforderung. Wenn wir dabei über eine freie Gesellschaft sprechen, so wird diese immer das größte Potenzial haben, aber auch immer am schwierigsten zu gestalten sein. Der Schlüssel zum Erfolg ist die innere Haltung der Verantwortung eines jeden einzelnen Bürgers. Je mehr Menschen bereit sind, Verantwortung für eine Gemeinschaft zu übernehmen, desto friedlicher, freiheitlicher, freundschaftlicher und fröhlicher wird diese Gesellschaft sein. Was passiert, wenn statt Verantwortung der Eigennutz regiert,  konnten wir uns in den letzten Jahren in einer der ältesten Demokratien ansehen. Wir konnten den Weg in eine Diktatur erahnen, wie sie es sie noch vielfach auf diesem Planeten gibt. Die große Vision einer freien und offenen Gesellschaft, die in Verantwortung verbunden ist, bleibt die Utopie, für die es sich zu kämpfen lohnt. Dabei lag das Schicksal noch nie so offenkundig in unseren Händen wie heute. Es ist jetzt die Zeit, in der die Menschheit als Ganzes entscheidet, wie die Zukunft der eigenen Spezies aussehen wird. Wir sind klug genug und haben einen moralischen Kompass entwickelt, der uns den Weg zeigen kann. Aber viele Riffe liegen in stürmischer See noch vor uns. Umso wichtiger werden umsichtige und verantwortungsbewusste Führungspersönlichkeiten sein. Wohin uns unmoralische Führer gebracht haben, konnten wir sehen – damals wie heute. Führung ohne Anstand ist Verführung. Daher ist eine werteorientierte Gesellschaft die Grundlage des Wohlbefindens für alle. Es ist eine realistische Utopie oder auch eine utopische Realität, die vor uns liegt. Wir sind es, die darüber entscheiden und niemand sonst. Wenn es einen großen Nutzen der Pandemie gab, dann ist es die Erkenntnis, dass wir die großen Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, nur gemeinsam lösen können, als eine Gemeinschaft, die verstanden hat, dass Freiheit nur durch Verantwortung langfristig möglich ist.

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